Kaiserslautern Bison Deutschland bietet im PRE-Park Software-Lösungen für Supermärkte

Die Geschäftsleitung von Bison Deutschland: (von links) Michael Denzer, Dirk Klemm und Werner Schirp.
Die Geschäftsleitung von Bison Deutschland: (von links) Michael Denzer, Dirk Klemm und Werner Schirp.

Wer in einem Supermarkt einkauft, hat große Chancen, mit einem Produkt der Bison Deutschland GmbH in Berührung zu kommen, ohne es zu ahnen: Das IT-Unternehmen entwickelt Computerprogramme, mit denen große Märkte ihren Warenbestand verwalten. Die Verbindung zu dem großen Tier der amerikanischen Prärie erschließt sich dabei erst auf den zweiten Blick.

Das Kernprodukt des fast 30 Jahre alten IT-Unternehmens ist ein Warenwirtschaftssystem, mit dem beispielsweise große Supermarktketten – zu den Kunden der Firma zählen etwa Rewe, Edeka, aber auch Mediamarkt und Saturn – ihren Wareneingang verwalten, aber auch die Prozesse in den einzelnen Filialen steuern können.

Damit ist das 1995 gegründete Unternehmen seit den Anfangstagen der Einzelhandelsbranche treu geblieben: Einst wurde es als Tochter der heutigen Wasgau AG gegründet und hieß ursprünglich Markant Südwest Software und Dienstleistungs GmbH, berichtet Michael Denzer, Mitglied der Geschäftsleitung. „Die Keimzelle des Unternehmens entstand auf den Fluren der TU in Kaiserslautern“, blickt Werner Schirp, in der Geschäftsführung für den Bereich Softwareentwicklung zuständig, zurück.

Erst Siegelbach, dann PRE

Nach den Anfangstagen in Siegelbach zog das Unternehmen 2000 um in den PRE-Park und benannte sich in Maxess Systemhaus GmbH um. Seit 2013 ist die Firma „Teil der Bison-Herde“, wie es Denzer beschreibt. Bison Deutschland ist eine Tochter von Bison Schweiz, die wiederum Teil der in der Schweiz ansässigen Fenaco-Genossenschaft ist. Diese hat mehr als 10.000 Mitarbeiter, setzt im Jahr rund sechs Milliarden Euro um und unterhält neben landwirtschaftlichen Supermärkten auch Tankstellen und produziert unter anderem Futtermittel, berichtet Geschäftsführer Dirk Klemm.

Bison Deutschland bewohnt im PRE-Park zwei Stockwerke in einem der älteren Gebäude in der Europa-Allee. Das Unternehmen hat laut Klemm 75 Mitarbeiter und mehr als 900 Kunden, setzt pro Jahr etwa 14 Millionen Euro um. Zu den Kunden zählen neben den angesprochenen Supermarkt-Ketten auch Kunden aus der Industrie, etwa Bosch oder Aco Guss, aber auch der Autohersteller Mazda. Der markante Name – Bison – ist eine Zusammenziehung des englischen Begriffs Business solutions, zu Deutsch Lösungen für den Handel.

Punkten kann das Unternehmen laut Werner Schirp vor allem mit einer guten Kundenbetreuung. „Wir sind klein genug, um die Kunden individuell zu betreuen.“ Das schlage sich in der Software nieder, die, bei den regelmäßig fällig werdenden Updates, einfacher und schneller auf die Kundenwünsche wieder angepasst werden könne. Neben der (Weiter-)Entwicklung der Computerprogramme aus dem Hause Bison liegt ein Fokus des Unternehmens auf den Dienstleistungen für die Kunden, unterstreicht Denzer. Neben Kundenberatung und Projektleitung kümmerten sich die Bison-Leute auch um den technischen Support: „Keine Software ist fehlerfrei“, sagt Denzer. Auftretende Fehler müssten schnell behoben werden.

Nachwuchs gesucht

Die Vermutung, die Oberbürgermeister Klaus Weichel bei seinem Firmenbesuch äußerte, dass Bison Deutschland Schwierigkeiten habe, Nachwuchskräfte zu bekommen, quittierte die Geschäftsleitung mit einem zustimmenden Nicken. „Wir haben mit den vielen Unternehmen hier in Kaiserslautern eine kritische Masse erreicht. Wir schaffen es kaum mehr, mit den Absolventen der beiden Hochschulen die Nachfrage zu bedienen“, sagte der Oberbürgermeister.

Laut Werner Schirp ist die Belegschaft von Bison Deutschland in der Region „gut verwurzelt“: „Wir haben eine sensationell niedrige Fluktuationsrate.“ Viele Mitarbeiter seien bereits 20, 25 Jahre im Unternehmen. Dennoch wolle Bison die Verbindungen zu Uni und Hochschule etwas intensivieren, etwa Möglichkeiten bieten, Abschlussarbeiten für Studierende zu erstellen. „Darum müssen wir uns kümmern“, sagte Klemm.

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