Kaiserslautern Betze-Geflüster: Zehn – drei – null

Der Betzenberg – noch immer was Besonderes für Gäste des 1. FC Kaiserslautern. Umso mehr, als der FCK den Berg der Berge in dieser Saison bisher wieder als Festung erscheinen lässt. „Zehn – drei – null“ nennt Frank Schmidt, der Trainer des 1. FC Heidenheim, der heute (13 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion antritt, Zahlen und Fakten: Zehn Siege, drei Unentschieden, keine Niederlage gab es auf dem Betze im bisherigen Saisonverlauf für die Roten Teufel. Der elfte Heimsieg soll heute folgen – quasi als Ostergeschenk für die Fans, sagt Trainer Kosta Runjaic. Der 1. FC Heidenheim, ein starker Aufsteiger, der schon 34 Punkte sammelte, gastiert erstmals auf dem Betzenberg. Er kommt mit Freude und Respekt. „Aber der höchste Berg im deutschen Fußball ist der Betzenberg nicht mehr. Den haben wir“, sagt Frank Schmidt mit Hinweis auf die eigene Spielstätte, die Voith-Arena, 555 Meter über Heidenheim gelegen. Der Lauterer Fußballhügel ist 285 Meter hoch. So oder so – für die Heidenheimer soll der Betze zu hoch sein, ein Gipfelsturm kein Thema werden. Die Lauterer zeigen aber auch Respekt vor dem besonderen Neuling. „Ein extrem starker Aufsteiger“, rühmt Kosta Runjaic die Qualitäten der Mannschaft von der Schwäbischen Alb. „Eine Mannschaft, die übers Kollektiv kommt, mit einem Trainer, der ein extrem guter Motivator ist, der die Mannschaft extrem gut einstellen wird.“ Das Kollektiv, der Geist, der in der Mannschaft herrscht, ist wohl auch ein Grund für die bisherigen Erfolge des FCK. „Wir haben viel Qualität im Kader, jeder will spielen, jeder kann spielen. Auch als ich nicht gespielt habe, war ich für die Mannschaft da. Der Trainer hat gemerkt, dass ich will“, bekundet Kevin Stöger, der Mittelfeldspieler, der so viel am Ball kann, dem aber zu oft noch die Effektivität im Tun fehlt. Er beschwört den Teamgeist. Den hat auch Tim Heubach gefördert, als er wochenlang nur Kurzeinsätze hatte. Dann verletzte sich Dominique Heintz, Heubach spielte stark. „Nur so funktioniert eine Mannschaft“, sagte André Fomitschow. „Er hat schon längst verdient zu spielen“, lobt der Trainer den fleißigen Linksfuß. Aber da Chris Löwe gerade in der Rückrunde sehr gut drauf ist ... „Kevin muss seine Identität als Fußballer finden, Kevin muss für etwas stehen“, formuliert der Trainer Lernziele für Stöger. Seit knapp zwei Jahren ist der Österreicher beim FCK, Ende der Saison endet der Leihvertrag mit dem VfB Stuttgart, dort ist der 21-Jährige noch bis 2017 gebunden. Seine Zukunft ist ungewiss. Wie auch die der Leihgaben Kerem Demirbay (Hamburger SV ) und Amin Younes (Borussia Mönchengladbach). 27.500 Karten waren bis Karfreitag verkauft, über 30.000 Zuschauer werden heute auf dem Betze erwartet. Das freut Mannschaft und Verantwortliche. „Die Unterstützung hilft uns, die tut uns gut“, versichert Willi Orban, begeistert, dass eine erstligareife Kulisse zu erwarten ist. Alles reinhauen, konzentriert und effektiv spielen – die Vorsätze des 22-Jährigen. „Jeder, der die Mannschaft unterstützt, tut den Jungs gut“, weiß Vereinschef Stefan Kuntz. „Jeder, der kommt, kennt ja vielleicht noch einen, den er mitbringen könnte“, formuliert der FCK-Boss das Ziel: 30.000 plus x – und drei Punkte.

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