Kaiserslautern Between The Years spielen im Benderhof

Sven Ruppert bei einem seiner über 50 Auftritte in diesem Jahr, im Juni im Kaiserslauterer Lokal Simpel.
Sven Ruppert bei einem seiner über 50 Auftritte in diesem Jahr, im Juni im Kaiserslauterer Lokal Simpel.

Eine lieb gewonnene Tradition geht heute, 28. Dezember, im Benderhof weiter: Mit einem Konzert von Between The Years wird nachweihnachtlich-besinnlich ins neue Jahre übergeleitet. Ein Gespräch vorab mit Gitarrist und Sänger Sven Ruppert.

Nur einmal im Jahr, eben immer zwischen den Jahren, treten Between The Years auf, meist im angestammten Benderhof – und normalerweise als Trio: Akkordeonistin Alexandra Maas, Sänger und Gitarrist Sven Ruppert und Gitarrist und Bassist Harald Pfeil. Musik zum Innehalten und Nachsinnen zwischen den Feiertagspolen bieten die versierten Kaiserslauterer Musiker.

„Dieses Jahr sind wir aber ausnahmsweise nur zu zweit“, erläutert Sven Ruppert im Gespräch kurz vor Weihnachten, als noch an der genauen Setlist gefeilt wurde: Harald Pfeil, im Hauptberuf für den guten Ton beim Pfalztheater verantwortlich und dort gerade auch im diesjährigen Weihnachtskinderstück musikalisch aktiv gewesen, setzt diesen Winter aus. Weswegen auch diesmal kein Radiohead-Stück gespielt werde. „Da fehlt er uns zu sehr“, sagt Ruppert.

Melancholie und Schwere bestimmen das Programm

Andere Traditionen aber werden beibehalten: Das Programm werde erneut eine melancholische Schwere haben „und auf jeden Fall wieder rotweingeschwängert“ sein. „Es gibt ein kleines ,Best Of’ aus den letzten Jahren“, kündigt der Sänger für den Auftritt an. „Wir bringen aber auch ein bisschen was Neues mit, auch was Deutschsprachiges, auch was Aktuelles“, macht er neugierig und verrät dann den Namen Danger Dan. Aber auch U2 oder Tom Odell dürften sich auf der Setlist finden.

Der Berufsmusiker, den die Pandemiezeit schwer ausgebremst hatte, da keine Liveauftritte möglich waren, hat dieses Jahr über 50 Konzerte spielen können, sagt er im Rückblick. Das sei zwar „ein Schritt zurück“ im Vergleich zu vor der Pandemie gewesen, aber natürlich viel besser als während der Corona-Zeit. „Ich bin froh, dass es wieder aufwärts ging“, sagt er über sein Konzertjahr 2022, das am 30. Dezember mit einem Auftritt in Wiesbaden erst enden soll.

Im Frühjahr seien sowohl die Veranstalter als auch das Publikum noch zögerlich gewesen. Im Sommer aber habe es gebrummt, gefühlt habe „jeder, der eine Flasche Wein zu Hause hatte, ein Hoffest ausrichten wollen“. An manchen Samstagen habe er zwei Auftritte hintereinander gehabt, einmal seien es sogar drei gewesen.

Glücklich über die zurückgekehrte Normalität

„Ich bin sehr dankbar. Es ist schon ein schönes Gefühl, dass man wieder auftreten darf.“ Eine Riesenlast sei von ihm genommen worden: Endlich habe er wieder sicher sein können, dass die Miete reinkommt. „Ich bin froh, dass wieder Normalität eintritt.“

Als befremdlich etwa hatte er Konzerte im ersten Pandemiesommer 2020 empfunden, als er bisweilen hinter Plexiglas gespielt habe. Wobei Sven Ruppert die Gefahren durch Covid weiterhin ernst nimmt, sich mitunter auch in einem Zwiespalt fühlt, wenn er in engen Pubs wie dem Kaiserslauterer Snug auftritt. „Das ist schon ein Balanceakt.“ Zumal er privat beispielsweise weiter mit Maske einkaufen gehe.

Wenn er aber auf der Bühne steht, ist er ganz in seinem Element und kann alles um ihn herum ausblenden. Meist singt er mit geschlossenen Augen, tief versunken in der Musik und hoch konzentriert. „Da fährt man irgendwie wie im Film und kann schwer nur an anderes denken“, beschreibt der charismatische Sänger seine Konzert-Persona.

Mit vielen Konzerten wird es auch 2023 für ihn weitergehen, es seinen schon „superviele Anfragen“ da, sagt der Musiker, der in diesem Jahr von der Kaiserslauterer Innenstadt aufs Land bei Niederkirchen gezogen ist.

Fürs kommende Jahr hat er sich allerdings auch vorgenommen, sich nicht nur aufs Livespielen zu konzentrieren. „Ich will mal wieder eigene Sachen schreiben.“ Wobei dies natürlich nicht auf Knopfdruck gehe, unter Druck setzen wolle er sich daher nicht ...

Termin

Between The Years, Mittwoch, 28. Dezember, Benderhof, Richard-Wagner-Straße 74, ab 20 Uhr, Karten an der Abendkasse.

Zweiter Teil des diesjährigen Duos: Akkordeonistin Alexandra Maas.
Zweiter Teil des diesjährigen Duos: Akkordeonistin Alexandra Maas.
x