Kaiserslautern Benefizmatinee: SI Star Club Kaiserslautern zeigt „Hi Ai“-Film von Isa Willinger im Union-Kino

 Die Filmvorführung regte zum Austausch an: Petra Kille, Präsidentin des Lautrer SI Clubs, und KI-Experte Norbert Siedow.
Die Filmvorführung regte zum Austausch an: Petra Kille, Präsidentin des Lautrer SI Clubs, und KI-Experte Norbert Siedow.

Der Si Star Club Kaiserslautern zeigte am Sonntag im Union-Kino den Dokumentarfilm „Hi Ai - Liebesgeschichten aus der Zukunft“ von Isa Willinger über künstliche Intelligenz und das Zusammenleben von Menschen und Robotern in der Zukunft, der bei der Berlinale 2020 mit dem alle zwei Jahre verliehenen Si Star-Preis ausgezeichnet wurde.

Zur Einstimmung in die Thematik hielt Norbert Siedow vom Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsinformatik einen Vortrag über künstliche Intelligenz (KI) und ihren Entwicklungsprozess. Der Einsatz von KI reicht von Routineaufgaben bis hin zu komplexen Tätigkeiten wie Komponieren und Malen. Und vielleicht können humanoide Roboter sogar zum Partner des Menschen werden?

Roboter Pepper für die Großmutter

Diese Frage greift Isa Willingers Film auf. Die Regisseurin zeigt an verschiedenen Beispielen das Zusammenleben von Menschen mit humanoiden Robotern. An der Rezeption eines Hotels sehen wir Ai. Sehr freundlich und sicher führt sie die Standardkommunikation beim Ein- und Auschecken, abweichende Fragen können aber schnell zu Missverständnissen führen, auf die sie mehr oder weniger angemessen reagieren kann.

Von der Skyline einer modernen Großstadt führt die Kamera den Betrachter ins Heim einer japanischen Familie, die anlässlich des Einzugs der Großmutter den Roboter Pepper in die Familie „aufgenommen“ hat. Pepper soll ihr Ansprechpartner sein. Und tatsächlich ergeben sich lebhafte Dialogsituationen, manchmal voll unfreiwilliger Komik. Hier zeigen sich Grenzen der künstlichen Intelligenz im Mensch-Roboter Kontakt.

Willinger als sensible Beobachterin

Da ist der Kalifornier Chuck, der sich bei einer Firma den Roboter Harmony bestellt hat, dessen Aussehen an eine Barbie erinnert. In der Herstellerfirma erklärt man ihm den Umgang mit ihr, wie man sie anziehen und auch auseinander- und wieder zusammenbauen kann. Auch in dieser Mensch-Roboter Beziehung ergeben sich unfreiwillige Themenwechsel, weil Harmony einen Begriff nicht entsprechend einordnen kann. Doch Chuck geht mit diesen Kommunikationspannen ganz locker um und erzählt unbeschwert weiter.

Sehr offen und sachlich und doch mit Fingerspitzengefühl fängt Willinger Situationen ein. Ihre Kameraführung und Erzählstil strahlen Gelassenheit aus, die keinerlei Peinlichkeit aufkommen lässt, aber auch keine Langeweile. Die Regisseurin beobachtet sensibel, ihre Dokumentation ist frei von Wertungen. Zwischen den Fallbeispielen kommen auch immer wieder Experten zu Wort, die Informationen liefern und ihre Forschungsfragen offenlegen. Zum Schluss wurde Isa Willinger per Zoom-Konferenz zugeschaltet und beantwortete Fragen der Besucher.

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