Kaiserslautern Beim Neujahrsempfang der SPD sind Ideen für die Stadt gefragt

Beate Kimmel (vorne links) im Gespräch mit Bürgern.
Beate Kimmel (vorne links) im Gespräch mit Bürgern.

Samstagmorgen vor der Stiftskirche: Am roten Pavillon gibt es Popcorn, Glühwein und Kinderpunsch. Beate Kimmel, die als Oberbürgermeisterin für die SPD kandidiert, verteilt Wunschkärtchen. Ein klassischer Neujahrsempfang ist das nicht.

„Reden halten von der großen Bühne herunter, das machen wir schon lange nicht mehr“, klärt Petra Janson-Peermann auf, die zum Wahlkampfteam der SPD für Beate Kimmel gehört. „Wir wollen mit den Bürgern ins Gespräch kommen, das ist auch viel mehr das Ding von Beate Kimmel. Im Freien haben die Leute nicht so die Scheu, zu uns zu kommen.“ Stimmt. Menschen, die auf dem Weg zum Wochenmarkt sind, bleiben spontan stehen, nehmen sich Zeit für ein Schwätzchen mit der Bürgermeisterin. Der etwas andere Neujahrsempfang mutiert schnell zum Treffpunkt. Viele Genossen sind da, auch viele, die nicht mehr im Amt sind, wie der frühere Bundestagsabgeordnete Gustav Herzog, die ehemalige Landtagsabgeordnete Ruth Leppla, zahlreiche Gewerkschafter.

Schließfächer für die Innenstadt

Kimmel, in einer auffällig roten Jacke, verteilt Kärtchen, auf denen die Menschen „ihre schönste Idee“ für Kaiserslautern notieren sollen. „Es wurden Schließfächer für die Innenstadt angeregt, wo man den Einkauf zwischenlagern kann“, berichtet die OB-Kandidatin. Das werde sie direkt ans Citymanagement weiterleiten. Ein anderer Bürger wünscht sich, dass der Mut aufgebracht wird, die Ampeln im Opelkreisel abzumontieren – „damit es dort läuft“. Die Baumscheiben in den Wohngebieten sollten öfter gesäubert werden. Da verspricht Beate Kimmel Abhilfe. Es sei vorgesehen, Straßen- und Grünflächenunterhaltung zusammenzuführen. In der Vergangenheit war offenbar von der Stadtbildpflege zwar fleißig gekehrt worden, für die Flächen um die Bäume fühlte die sich aber nicht zuständig.

Eine Bürgerin vom Betzenberg regt an, die Stadt solle sich besser um den tierischen Nachwuchs im Wildpark kümmern. Und stellt die Frage in den Raum, ob man Luchse noch einsperren muss. Kimmel hört zu, merkt an, verspricht, es weiterzugeben. In vielen Fällen erklärt sie, warum etwas so läuft, wie es läuft. Als eine Seniorin sich beklagt, dass in den Bussen vor allem die Jungen auf die Älteren zu wenig Rücksicht nehmen, kommt von ihr: „Das nehme ich mit in den Bürgerbeirat der Stadtwerke.“ Es sind vor allem die kleinen Sorgen, mit denen die Leute vorsprechen. Michael Krauß, der Vorsitzende der Freunde des Pfalztheaters, hat derweil ganz anderen Kummer. Er sorgt sich um den Spielplan des Pfalztheaters. „Ich befürchte, dass wegen des Wasserschadens die große Bühne auch im Februar nicht bespielt werden kann.“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer kommt

Patrick Schäfer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat, kündigt im Gespräch mit der RHEINPFALZ an, das Thema Sauberkeit müsse ganz nach oben auf die Agenda. „Wir müssen das in den Griff kriegen.“ Anschieben wolle seine Fraktion auch die Aufwertung des Rathaus-Umfelds. „Da werden wir für eine bessere Beleuchtung eintreten, der Platz muss überplant werden, damit er freundlicher erscheint.“ Ein Riesenthema für das neue Jahr sei die weitere Entwicklung des Pfaff-Areals sowie die öffentliche Beteiligung für das neue Wohngebiet rund ums Fritz-Walter-Stadion. Schäfer kündigt an, dass Alexander Schweitzer, Michael Ebling und Ministerpräsidentin Malu Dreyer in den kommenden Wochen vor Ort den Wahlkampf unterstützen werden.

Kimmel will in den nächsten Wochen donnerstags und freitags für den Wahlkampf Urlaub nehmen, sie wolle mit den Menschen reden. Zwischendurch gibt es Lob für ihre Rede am Vorabend beim Neujahrsempfang der TSG. Die Präsidentin des größten Breitensportvereins der Stadt betont, die Vereine hätten während der Pandemie Mitglieder verloren. „Wir müssen den Vereinssport wiederbeleben. Denn Sport verbindet, da ist es egal, wo jemand herkommt, das ist wichtig für den sozialen Mix und den Zusammenhalt. So finden die Menschen zueinander und tun noch etwas für ihre Gesundheit.“

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