Kaiserslautern Bei Sonderimpfaktion des DRK im Zelt an der Universität bleibt Impfstoff übrig

Es gab kaum Wartezeiten am DRK-Zelt auf dem Campus der Technischen Universität.
Es gab kaum Wartezeiten am DRK-Zelt auf dem Campus der Technischen Universität.

Die Sonderimpfaktion des DRK-Kreisverbandes Kaiserslautern Stadt am Sonntag im Zelt an der Technischen Universität war ein Erfolg. „Wir hatten auch Shuttles im Einsatz und haben Menschen aus Obdachlosenunterkünften hierher geholt, ebenso aus Heimen und Wohnunterkünften“, bilanzierte am Abend Venant Pirrotte, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter beim DRK. Dennoch blieb Impfstoff übrig.

Was Pirrotte besonders freute: Fast zehn Prozent waren Erstimpfungen. Gekommen seien Menschen aus allen Schichten, Junge, Ältere, ausländische Studierende. Er und seine Helfer hätten eine große Dankbarkeit erfahren. „Wir werden diese Aktion auf jeden Fall wiederholen.“

Um 9 Uhr stehen 40 Leute Schlange

Bereits bis gegen 11.30 hatten sich rund 200 Impfwillige mitten in der Omikron-Welle eine Coronaschutzimpfung auf dem Campus verpassen lassen. Das DRK hatte das Testzentrum an der Universität in ein kleines Impfzentrum umgewandelt. „Da hier sonntags geschlossen ist und nicht getestet wird, wollten wir unsere Örtlichkeit nutzen und Bürgerinnen und Bürgern, die in der Woche wenig Gelegenheit zum Impfen haben, eine Möglichkeit geben, in aller Ruhe, ohne vorherige Terminvergabe, zur Impfung zu kommen“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Marco Woltermann. „Kurz nach der Öffnung um 9 Uhr standen schon 40 Personen vor dem Eingang Schlange.“ Rund 30 ehrenamtliche Helfer aus der DRK-Bereitschaft waren im Einsatz, dazu führten fünf Ärzte Aufklärungsgespräche mit den Impfkandidaten und standen für weitere Fragen zur Verfügung. In der extra eingerichteten Apotheke bereiteten fünf Pharmazeuten die Spritzen für die Impfung vor. Impfstoff für 1600 Impfungen stand bereit, 600 Dosen Biontech sowie 1000 Dosen Moderna.

Dass längst nicht alles verimpft wurde – am Ende waren es knapp 400 Impfungen –, fand Pirrotte am Abend nicht so tragisch. „Klar hätten wir viel mehr machen können, aber jede Impfung zählt.“ Auch an den Impfbussen und im Impfzentrum sei die Nachfrage zuletzt enorm zurückgegangen. Es gehe kein Impfstoff verloren. „Wir haben nur nach Bedarf aufgezogen, was übrig ist, lagert im Impfzentrum.“ Die Aktion habe definitiv gezeigt, dass es eine Nachfrage nach Impfungen ohne Termin gebe.

Auf dem Kalkofen unterwegs

Das sieht auch Daniela Neumayer-Hübner so. Die Ärztin hat schon zweimal mitten in der Stadt im Spinnrädl geimpft. Am Wochenende setzte sie erneut Bewohnern des Kalkofens, einem sozialen Brennpunkt, den Piks. Innerhalb von vier Stunden habe sie nur mit ihrer Helferin und mit Unterstützung ihrer Tochter und deren Bekanntem 86 Impfungen verabreicht, darunter 17 Erstimpfungen. „Das war echt gut“, sagte sie. Es gebe einfach viele Menschen, die sich nicht vorab registrieren wollten, sondern nur spontan für eine Impfung zu haben seien. „Wir müssen zu den Menschen hingehen“, ist sie überzeugt. Auch bei ihr war die Nachfrage nach Zweit- und Boosterimpfungen deutlich höher als nach der Erstimpfung. Am Freitag hatte Hübner in der Geschwister-Scholl-Grundschule 40 Kindern unter zwölf Jahren ein Impfangebot gemacht. Auch im Februar plant sie wieder Impfaktionen für Kinder.

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