Kaiserslautern Baumfällungen auf dem Bännjerrück

Kranke Buchen verlieren rasend schnell an Stabilität, erläutert Förster Volker Ehrgott, im Bild mit Michael Dejon.
Kranke Buchen verlieren rasend schnell an Stabilität, erläutert Förster Volker Ehrgott, im Bild mit Michael Dejon.

Im Wald auf dem Bännjerrück ist Gefahr im Verzug. Alte, tote und kranke Buchen sowie einige Eichen müssen dringend gefällt werden. Darauf weist das Forstamt Kaiserslautern hin. „Es geht hier wirklich nur um Verkehrssicherung“, betont Dorothea Lehmann, Leiterin des Forstamts Kaiserslautern.

Dass es für einige Bäume schon fünf nach zwölf ist und sie dem nächsten Sturm wohl kaum standhalten, zeigt der Blick in das Waldstück auf dem Bännjerrück von der Rostocker Straße kommend in Richtung Hohenecker Straße. Zahlreiche Buchen tragen unübersehbar trockene Kronen oder stehen bereits als nackter Baum im Wald.

„Unkontrollierbare Gefahr für Waldbesucher“

„Eine kranke Buche verliert rasend schnell an Stabilität“, erläutert Förster Volker Ehrgott bei einer Begehung, was sich da in den Reihen des 150 bis 200 Jahre alten Baumbestands gerade abspielt. Auch eine grün belaubte kräftige Buche, die direkt an dem viel frequentierten Waldweg steht, trägt das Zeichen fürs Fällen. Warum die, sie sieht doch noch ganz gut aus? Der Förster zeigt auf größere Mengen Holzmehl am Stammfuß, auf den Schleimfluss, der sich mit mehreren dunklen Flecken abzeichnet und auch auf erste Risse in der Rinde im oberen Teil des Stammes. Das sind, so der Fachmann, alles eindeutige Zeichen eines voranschreitenden Zerfalls. So ein Baum direkt am Weg sei eine unkontrollierbare Gefahr für Waldbesucher.

Genau deshalb muss sie fallen, genauso wie die schon ganz oder fast abgestorbenen Bäume. Mitten im Wald wäre das alles nicht so dramatisch, aber in dem Bereich des Wohngebietes, wo einige Bäume nicht mal eine Baumlänge von der Bebauung entfernt stehen, sei die Sicherheit der Menschen oberstes Gebot. „Das Fällen dieser Buchen ist ein enormes Risiko auch für die Waldarbeiter“, ordnet Förster Ehrgott die Gefahr ein. Jederzeit können die Stämme zerbersten oder trotz Seilsicherung zu früh fallen. Die Möglichkeit, die toten Bäume auf einer gewissen Höhe einfach mit einem sogenannten Baumknipser, einem technischen Gerät, das den Baum im oberen Teil abnimmt und unten den Stamm für Spechte stehen lässt, zu kürzen, sei in diesem Waldstück kaum zu realisieren. Auch fehle es an der schnellen Verfügbarkeit des Gerätes.

Was gefällt wird, bleibt im Wald

„In diesem Waldstück kommt zum Klimawandel auch noch die Grenze der Überalterung bei den allermeisten Bäumen hinzu“, verdeutlicht Forstamtsleiterin Lehmann, dass gerade in diesem von den Bürgern sehr geschätzten „Vorgarten des Bännjerrücks“, einiges zusammenkommt. „Wir fällen nur, was wegen der Verkehrssicherung wirklich sein muss, mehr nicht“, betont sie noch einmal. Alles, was gefällt werden muss, verbleibe im Wald und werde nicht abgefahren.

Deutlich sichtbar macht sich in dem „Vorgarten“ des Bännjerrücks bereits die nächste Waldgeneration auf den Weg. Überall wachsen junge Buchen und auch junge Eichen heran. Gerade die naturverjüngten Eichen seien ein Traum, der sich laut Ehrgott sonst im Wald so nicht zeigt. Eichen bräuchten viel Licht und Schutz vor Rehen. Hier finden sie Licht und scheinbar kommen gerade in dem Bereich doch nicht allzu viele hungrige Rehe vorbei.

Nachgepflanzt wird auf dem Bännjerrück übrigens nicht. Der junge Wald ist schließlich bereits sichtbar auf dem Weg. Der Forst will aber auf jeden Fall den Waldeingangsbereich an der Rostocker Straße noch aufwerten und unter anderem eine Bank aufstellen. Den Beginn der Maßnahmen hat das Forstamt noch nicht genau terminiert. So schnell wie möglich sollen die Fällungen aber starten. Die Zeit dränge.

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