Kaiserslautern Auf den Spuren jüdischen Lebens

Steht auf dem Tourenplan am Mittwoch: die Mikwe nahe dem Altenhof, auf dem Gelände der Kreissparkasse.
Steht auf dem Tourenplan am Mittwoch: die Mikwe nahe dem Altenhof, auf dem Gelände der Kreissparkasse.

Die dritte Tour „Mit der RHEINPFALZ unterwegs“ steht am Mittwoch, 11. Juli, auf dem Programm. Gemeinsam mit den beiden Experten Roland Paul, ehemals Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, und Bernhard Gerlach, pensionierter Lehrer vom Albert-Schweitzer-Gymnasium, begeben sich die Tourenteilnehmer auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in der Innenstadt. Ab 10 Uhr ist das Anmeldetelefon heute, Montag, 9. Juli, freigeschaltet.

Roland Paul und Bernhard Gerlach befassen sich seit Jahrzehnten mit dem Thema. Bei der Tour wollen sie den Blick der Teilnehmer schärfen für die Spuren des jüdischen Lebens in der Stadt, genauer gesagt den Blick richten auf Plätze und Häuser, an denen jüdische Familien Spuren hinterlassen haben. Paul und Gerlach arbeiten gemeinsam an einem Buch über die Geschichte der Juden in Kaiserslautern und werden auch das Programm des Rundgangs gemeinsam bestreiten. „Wir ergänzen uns gut“, verrät Paul. Die beiden arbeiten auch gemeinsam bei der Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“, die im vergangenen August in der Pfalzakademie Lambrecht eröffnet wurde. Die Arbeitsstelle ist dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde angegliedert. Auf dem Programm der Tour am Mittwoch stehen laut Paul ein Besuch eines jüdischen Ritualbades (Mikwe) aus der Zeit des Mittelalters, das sich auf dem Gelände der Kreissparkasse befindet. Das Bad in der Mikwe diente einst nicht der hygienischen Reinigung, es sollte vielmehr eine rituelle, eher kultische Reinheit hergestellt werden, erklärt Gerlach. Im 19. Jahrhundert gab es in der Pfalz in rund 50 Orten, etwa im südwestpfälzischen Busenberg, solche Bäder. Außerdem wollen Paul und Gerlach anhand der in der Stadt zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegten Stolpersteine Schicksale jüdischer Familien nachzeichnen. Die Gruppe wird nach den Worten Pauls auch Häuser passieren, die einst von jüdischen Familien bewohnt waren. Die Tour endet am Synagogenplatz an der Fischerstraße. Dort stand bis zur Reichspogromnacht im Jahre 1938 die Synagoge der Stadt, die von den Nazis zerstört wurde. Errichtet worden war das Gebäude rund 50 Jahre zuvor. Die Tour findet am Nachmittag statt und ist auf eine Dauer von anderthalb bis zwei Stunden ausgelegt. Info Heute, Montag, 9. Juli, ist ab 10 Uhr unser Anmeldetelefon 0631/3737-288 für Sie, liebe Leserinnen und Leser, freigeschaltet. Die Teilnehmerzahl bei der dritten Sommertour „Mit der RHEINPFALZ unterwegs“, der Suche nach Spuren jüdischen Lebens in der Innenstadt unter Führung von Roland Paul und Bernhard Gerlach, ist auf 25 Personen begrenzt. Den genauen Termin für die Tour, Treffpunkt und Uhrzeit, erfahren Sie bei der Anmeldung. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr, bitte denken Sie an wetterangepasste Kleidung und gutes Schuhwerk.

x