Kaiserslautern Auf dem Weg mit Franziskus

In aller Öffentlichkeit legte er seine Kleider ab, um einem wohlhabenden Leben zu entsagen und einen Bettelorden zu gründen. Er soll zu Vögeln gepredigt und mit Gottes Hilfe einen Wolf gezähmt haben: Um das Leben des Heiligen Franz von Assisi ranken sich viele Geschichten und Legenden. Seit Samstag sind einige Stationen seines Wirkens in der Krickenbacher Kirche St. Nikolaus von der Flüe in Form eines Franziskuswegs nachgestellt.
„Auf die Details kommt es an“, sagte Doris Rusch, eine der Initiatorinnen des Franziskuswegs in der Kricken-bacher Kirche, als sie gerade eine der vollbeweglichen Stofffiguren, die den Heiligen Franz von Assisi und seine Wegbegleiter darstellen sollen, noch einmal neu positionierte. Die Einweihung des Weges war Teil des ersten Patronatsfestes, das die zu Beginn des Jahres neu errichtete Pfarrei Heiliger Franz von Assisi Queidersbach – bestehend aus den Gemeinden Bann, Krickenbach, Linden, Obernheim-Kirchenarnbach, Queidersbach und Schopp – am Wochenende in Gedenken an den Todestag ihres Namenspatrons am 3. Oktober feierte. Ein Großteil der selbstgebauten biblischen Erzählfiguren, mit denen auf Tischen an der Rückseite des Kircheninneren die acht Stationen des Franziskuswegs nachgestellt wurden, stammt von der Otterbergerin Jutta Ultes. Zusammen mit Rusch hatte Ultes den Franziskusweg bereits im vergangenen Jahr in Schopp aufgebaut. „Dass wir die Stationen aus dem Leben des Heiligen Franz von Assisi ähnlich einer Weihnachtskrippe nachbilden, ist durchaus passend“, erklärte Rusch. Schließlich solle der Brauch der weihnachtlichen Krippendarstellung auf Franz von Assisi zurückgehen. „Er war sehr naturverbunden, deshalb kam es natürlich nicht infrage, künstliche Pflanzen für die Gestaltung des Franziskuswegs zu verwenden“, fügte sie hinzu. Umso willkommener waren da die Pflanzen-, Moos-, Rinden-, Stein- und Kiesspenden verschiedener Pfarreimitglieder. Vervollständigen konnten die fleißigen Gestalter ihren Franziskusweg auch dank der detailreich gestalteten Gebäudemodelle, die ein Krippenbauer aus der Gemeinde zur Verfügung stellte, sowie dank der am berühmten „Sonnengesang“ Franz von Assisis orientierten Bilder Yvette Ruschs, die die einzelnen Stationen künstlerisch umrahmten. Teile des „Sonnengesangs“ des Heiligen Franz erklangen auch am Samstagabend bei der Eröffnung des Franziskuswegs bei einer Vigilfeier. „Jede Gemeinde unserer Pfarrei stellt eine der Stationen des Franziskuswegs vor und versucht dabei, die Bedeutung der jeweiligen Geschichte für unsere Pfarrei zu verdeutlichen“, erläuterte Katharina Rothenbacher-Dostert, die Vorsitzende des Pfarreirats. Beim Hochamt zum Patrozinium am Sonntagmorgen in der Queidersbacher St. Antonius-Kirche verdeutlichte Pfarrer Steffen Kühn noch einmal die Zusammensetzung und Grundpfeiler der neuen Pfarrei. Symbolisch ließ er dazu auf dem Grundstein Jesus Christus ein Haus errichten mit Bausteinen, die für alle Gemeinden standen. Das Dach bilde der Segen des Heiligen Franz von Assisi. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten zum Patrozinium durch ein von der Queidersbacher Kirchenband und dem Kirchenchor sowie den Solisten Christine Gundacker und Bernd-Udo Schneider gestaltetes Abendlob in der St. Antonius-Kirche am Freitagabend sowie einer Rosenkranzandacht am Sonntagabend an der Wallfahrtskapelle Maria Bildeich. Der Franziskusweg selbst ist noch den ganzen Oktober über vor und nach den Gottesdiensten oder nach Vereinbarung in der Krickenbacher Kirche zu sehen.