Kaiserslautern Atemlos durchs Gedicht

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Nach wie vor zählt Uwe Kraus zu den außergewöhnlichsten und wildesten Kaiserslauterer Autoren. Nicht weniger als zehn Bücher gibt es mittlerweile aus seiner Feder. Veröffentlicht mal im Eigenverlag, mal bei kleinen Internetverlagen, aber auch im renommierten Saarbrücker Conte-Verlag. „Brainspotting“ nennt sich der entsprechende Band, und Kraus hat ihn mit schwarzer Romantik und fetten Wahnvorstellungen aus seinen harten Jahren mit Drogenerfahrungen und psychischen Problemen gewürzt. Leichte Kost geht anders. Nun hat Kraus ein neues Buch herausgebracht. Ein weiteres Buch um Tod und Vergänglichkeit ist in Arbeit.

In der Wiener Literaturzeitschrift Zenit, im Streckenläufer oder der pfälzischen Chaussee hat der 1979 in der Barbarossastadt geborene Schriftsteller daneben veröffentlicht. Lesungen gab es etwa im ehemaligen Wollmagazin der Künstlerwerkgemeinschaft, im alternativen Kulturtreff AmWebEnd, dem Theodor-Zink-Museum oder dem Pfalzklinikum. Auch in den Saarbrücker Kulturhof Neuwieser 19 und gar in die Saarbahn hat es Uwe Kraus geschafft. Letztere auch von der Bild-Zeitung wahrgenommene Lesung hat ihm der Conte-Verlag organisiert. Nun hat der gelernte Maler und Lackierer und angehende Kaufmann den Gedichtband „Lichtwechsel“ bei „telegonos-publishing“ (ISBN 978-3739225531) veröffentlicht. Darin erscheint seine Schreibe nicht mehr ganz so hart, wild und ausgeglüht wie noch im Buch „Brainspotting“. Leicht verständlich, brav oder konventionell geht es in dem rund 80 Seiten starken Band trotzdem nicht zu. Immer noch erinnert sein Stil durchaus an die Beat-Generation. Atemlos, verquer und durchaus auch leicht versponnen wirken die entsprechenden Gedichte. Wie etwa in dem Poem „Plus“: „Ehedem verzahnt und abgetan Der Rhythmus der die Nacht umfasst – Ich wandele schwerelos den Androiden entgegen Breche vor in eine ferne Galaxie Nur ich beherrsche den Weltraum...“. Auf die Frage, was so ein relativ junger Autor denn zu aktuellen gesellschaftlichen Geschehnissen zu sagen habe, meinte Kraus: „Die Pegida- und AFD-Stänkerer gehen mir auf die Nerven. Und Aufmärsche mit Fahnen und Stiefeln können einem ja nur suspekt sein.“ Und auf die Nachfrage, was denn momentan an literarischem Tun bei ihm so anstünde, spricht der große, kräftige Mann schon wieder von einem neuen Buch. Dieses soll von Tod und Vergänglichkeit handeln. Zur Zeit sei er gerade im Gespräch, um mit hiesigen Kleinkunstbühnen wie etwa dem WebEnd Lesungen auszumachen. So könnte man in diesem Frühjahr schon unter Umständen neue Texte von Kraus in Kaiserslautern hören. INFO Weitere Infos nicht nur zum neuen Buch gibt’s auf der Website von Uwe Kraus unter www.uwekraus.de.

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