Kaiserslautern AStA: „Viele der Probleme gibt es schon länger“

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Mit einem Tweet hat alles angefangen: Im Januar hat Katharina Zweig, Professorin an der TU, auf Twitter darüber berichtet, dass sich mehr Studierende als sonst mit privaten Problemen an sie wenden. Die Reaktionen auf den Tweet waren stark, es meldeten sich viele Studierende und Lehrende, die von den Schwierigkeiten während der Pandemie berichteten. Mittlerweile hat die Professorin aus Kaiserslautern dazu einen Beitrag bei der Online-Ausgabe der ZEIT veröffentlicht.

Vieles davon seien keine unbekannten Probleme, sondern sie seien bereits vor der Corona-Pandemie vorhanden gewesen, schildern Anna-Lena Hebel, Kathrin Thomas und Thorwin Böhm vom Allgemeinen Studierendenausschuss Asta der TU. Derzeit werde ihnen allerdings mehr Aufmerksamkeit gewidmet, sagt Anna-Lena Hebel.

Durch Corona sind Nebenjobs weggebrochen

Zu den klassischen Problemen gehört der finanzielle Aspekt: So seien durch die Corona-Pandemie viele Nebenjobs weggebrochen, auf die die Studierenden angewiesen seien. Zwar habe es eine Nothilfe des Bundes gegeben, doch diese habe häufig nicht ausgereicht. In Folge habe es einen fulminanten Anstieg der Hilfegesuche beim Sozialfonds der Studierendenschaft gegeben.

Durch die Krise an sich und ihre Folgen sei der psychologische Betreuungsbedarf gestiegen. Der AStA als Institution gerate hier an seine Grenzen. So seien die Studierenden selbst im Ehrenamt tätig und ihnen fehle die Ausbildung dazu, solche Betreuungen zu leisten. „Man erkennt die Warnzeichen nicht mehr“, berichtet Thomas.

Kaum noch Prävention möglich

So gebe es etliche Studierende mit ausgeprägten Problemen, die aber schlecht erreichbar seien. Da es kaum noch Kontakt zwischen den Studierenden gebe, fielen auch die Möglichkeiten der Prävention weg. Spieleabende oder ähnliche Angebote sind durch die Pandemie weggefallen.

Wie wichtig das Thema Gesundheit der Studierenden von diesen selbst genommen wird, zeige das Studierendenparlament: Bei der Vollversammlung der Studierendenschaft sei der Gesundheit eine hohe Priorität beigemessen worden. Generell gebe es derzeit ein hohes Interesse an der Arbeit des AStA, die Studierenden hätten den Wunsch, ihre Unizeit aktiv mitzugestalten.

Gerade der Einstieg ins Studium sei schwieriger geworden, schildert Böhm. Es finde keine Gruppenbildung mehr statt. Das, was zu Beginn des Studiums verpasst wurde, ziehe sich über das weitere Studium hinweg.

Kompliziert sei auch die heterogene Lehrlandschaft: Einige Veranstaltungen finden in Präsenz, andere online statt. Bei manchen habe das dazu geführt, dass sie die Online-Kurse im Auto verfolgen mussten, weil davor oder danach eine Präsenzveranstaltung angestanden habe. „Die hohe Eigenverantwortung verlangt den Studierenden viel ab“, sind sich die Studierendenvertreter sicher.

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