Kaiserslautern Arbeiten am und im Netz
Es war ein erstes Netzwerktreffen, das vor wenigen Tagen in der Pfalzgalerie über die Bühne ging. Mitglieder der Science Alliance kamen in der etwas ungewohnten Umgebung eines Museums zusammen. Das Treffen galt auch dem gegenseitigen Kennenlernen.
„Ich bin schwer positiv zu überraschen. Aber in dem Fall hat es meine Erwartungen übertroffen“, äußerte sich gestern der Vorstandsvorsitzende der Science Alliance, Professor Dieter Rombach, erstaunt über die große Resonanz auf das Angebot. Rund 100 Teilnehmer waren zu dem Netzwerktreffen gekommen. Für den Vorstandsvorsitzenden bewahrheitete sich damit der erklärte Wunsch der Mitglieder der Science Alliance, sich nicht nur in den eigenen Themen zu treffen, sondern auch über den berühmten Tellerrand hinaus zu schauen. Wichtig ist Rombach die Wirkung, die der Verbund aus Hochschulen, Instituten und Wirtschaftsbetrieben als Netzwerk entfaltet. Als Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen und Kooperationen anzubahnen. Er kann auf erste Erfolge verweisen, die auf dem Netzwerkgedanken basieren. Kooperationen sind mit Hilfe der Science Alliance zwischen Ifos und DFKI, zwei benachbarten Instituten an der Trippstadter Straße, zwischen John Deere und Empolis im PRE-Park, zwischen SKS Welding Systems, einem Schweißmaschinenentwickler im Industriegebiet Nord, und dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der TU Kaiserslautern oder zwischen Firmen aus dem Bereich Bauen und Architektur sowie Raum- und Umweltplanung an der TU entstanden. Rombach will auch im neuen Jahr das Netzwerken weiter betreiben. „Ich will nicht das Netzwerk aller werden, ich will das Netzwerk aller Aktiven sein“, stellte er dazu fest. Besonders im Auge hat er dabei Menschen, die neben dem eigenen Interesse das Bewusstsein für den Standort haben. 2017 war das erste ganze Jahr, in dem die Satzungsänderung der Science Alliance zum Tragen kam. Sie ermöglichte es, dass auch Wirtschaftsbetriebe Mitglied in der Science Alliance werden können. Auf rund 50 Mitglieder kann die Science Alliance mittlerweile bauen, davon rund 40 Wirtschaftsbetriebe. Die Mitgliedschaft der Betriebe spiegelt sich auch im Vorstand wider, wo neben Werner Weiss (Insiders Technologies) nun auch Stefan Wess (Empolis) sitzt. Der von der Science Alliance angekündigte Antrag für das Forschungsprojekt „Digitalisierung und Automatisierung auf Großbaustellen“ läuft, wie Rombach gestern berichtete. Er wurde beim Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin eingereicht. Für den Vorstandsvorsitzenden ist das wieder ein Projekt, das Wirtschaft und Wissenschaft vernetzen soll. Ein wichtiges Ziel ist für die Science Alliance auch im neuen Jahr, Ausschau zu halten nach guten Studenten für den Wissenschaftsstandort. Industrie-Grants sollen dabei helfen. Rombach betonte, dies sei keine Konkurrenz zum Deutschland-Stipendium. Ein ambitioniertes Ziel hat Rombach für den Plan der Science Alliance, ein digitales Forschungszentrum, ein sogenanntes Digital Hub, auf dem früheren Pfaff-Gelände zu etablieren. Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres soll Baubeginn sein. Einige namhafte Unternehmen seien bereit, ein Anwendungscluster über eine Mietgarantie zu fördern. Es handele sich um Unternehmen aus Kaiserslautern, aber auch Unternehmen, die mit Betrieben in Kaiserslautern zusammenarbeiteten. Es sei wichtig, die Eckpfeiler für das Forschungszentrum zu gewinnen. Das digitale Forschungszentrum soll die Felder Industrie 4.0, Nutzfahrzeugtechnologie, IT, Bauen, Gesundheit sowie Umwelt/Energie bearbeiten. Die Science Alliance werde den Bauherrn verpflichten, einen Architekturwettbewerb für das Zentrum auszuschreiben. Der Hub soll in Bauabschnitten entstehen, auf städtischem Gelände sowie auf Fläche der privaten Pfaff-Campus-Projektentwicklungsgesellschaft (PCP).