Kaiserslautern Am „World Cleanup Day“ soll Kaiserslautern ein bisschen sauberer werden

„Ich habe vor etwa einem Monat vom ,World Cleanup Day’ gehört und habe mich gefragt, warum es keine Aktion in Kaiserslautern gib
»Ich habe vor etwa einem Monat vom ,World Cleanup Day’ gehört und habe mich gefragt, warum es keine Aktion in Kaiserslautern gibt«, berichtet Maryam Arabshahi. »Und dann habe ich einfach gesagt: ,Dann mache ich eben selbst etwas!'«

Ärmel hochgekrempelt, Müllbeutel umgeschnallt und losgeputzt: Am Samstag startet der „World Cleanup Day“ – zu deutsch: „Weltaufräumtag“. Erstmals auch in Kaiserslautern. Und das dank Maryam Arabshahi, Studentin an der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern. Zwei Stunden lang dürfen Freiwillige die Straßen ein bisschen sauberer machen und der Stadt neuen Glanz verleihen. Das alles für ein großes Ziel.

Der „World Cleanup Day“ ist ein weltweiter Aktionstag – in rund 180 Ländern – bei dem sich Freiwillige sozial engagieren und gemeinsam einen großen Herbstputz durch Parks, Straßen und Wälder veranstalten, um die Umwelt von Müll zu befreien. Die Aktion findet immer am dritten Samstag im September statt. Der erste Aktionstag fand am 18. September 2018 statt. Der zweite Aktionstag am 21. September 2019 – parallel zum Weltfriedenstag sowie einem Klimastreik-Tag. Doch an keinem der beiden Tage fand bisher eine entsprechende Veranstaltung in Kaiserslautern statt.

Im Alleingang viel geplant und organisiert

„Ich habe vor etwa einem Monat von dem Event gehört und habe mich gefragt, warum es keine Aktion in Kaiserslautern gibt“, erinnert sich Maryam Arabshahi. „Und dann habe ich einfach gesagt: ,Dann mache ich eben selbst etwas!'“ Gesagt, getan! Die Studentin hat im Alleingang viel geplant und organisiert. Sie wandte sich zuerst an die Hochschulgruppe „Future Nachhaltigkeit“ und konnte fünf bis sechs Kommilitonen für die Idee begeistern. Der erste Schritt war getan. Im nächsten Schritt konnte sie den Asta der TU und die Stadtbildpflege als Sponsoren für die Idee gewinnen. Die Stadtbildpflege stellt die nötigen Materialien wie Müllzange, Mülltüte und Handschuhe zur Verfügung. Und am Altenhof – dem Ausgangspunkt – wird der Asta einen Informationsstand aufbauen.

Von dort soll es um 15 Uhr losgehen. „Meine Idee war – je nachdem, wie viele Leute sich anmelden – kleine Gruppen von zwei bis vier Teilnehmern zu gründen. Jede Gruppe bekommt jeweils eine Straße zum Aufräumen – die Strecke werde ich vorab festlegen. Das Ganze sollte nicht mehr als zwei Stunden dauern, hin und zurück. Abschlusstreffpunkt ist wieder der Altenhof.“ Für das große Finale wird anschließend noch ein kleiner Abstecher zur Stadtbildpflege gemacht. Denn dort wird der gesammelte Müll abgeliefert, sortiert und ein gemeinsames Gruppenfoto gemacht.

Nachhaltigkeit ist für die 32-Jährige ein großes Thema

Selbstverständlich sei auch für alle Hygiene- und Schutzmaßnahmen in Zeiten von Corona gesorgt. Die Teilnehmer werden dazu angehalten, mit Maske zu erscheinen. Handschuhe und Desinfektionsmittel gibt es am Stand vor Ort. „Und wir machen extra kleinere Gruppen, um alles mit Vorsicht durchzuführen“, versichert die Lautrerin.

Das Bedürfnis, ihre Umgebung sauberer zu machen, hatte die gebürtige Iranerin – die seit drei Jahren an der TU studiert und aktuell ihren Master in Informatik macht – aber schon bevor sie von dem „World Cleanup Day“ hörte. „Ich bin mal mit meinem Freund durch den Wald spazieren gegangen und wir haben dort viel Müll entdeckt. Den haben wir dann aufgesammelt. An einem Tag sind wir an die sechs Kilometer dafür gelaufen; an einem zweiten Tag an die sieben Kilometer. Und trotzdem kommt immer wieder mehr Müll auf.“ Ein wahrer „Schock“ für die 32-Jährige. Denn „bevor ich hier ankam, habe ich immer gedacht, es wäre hier viel sauberer. Und dann war ich doch sehr enttäuscht.“

Zum Glück, muss man fast schon sagen. Denn das motivierte die Studentin, „selbst anzupacken, mich stärker in meiner Umwelt zu engagieren und etwas Gutes beizutragen“.

Und dafür bemüht sie sich, auch andere mitzuziehen. Neben der Organisation und Planung hat die werdende Informatikerin auch viel Werbung für die Aktion gemacht – über Facebook, Instagram und via Rundmail. „Ich finde, Werbung und Bildung sind bei solchen Aktionen sehr wichtig. Wenn wir mehr Aktionen wie diese in der Stadt haben und mehr Menschen Schritt für Schritt an das Thema ,Nachhaltigkeit' heranführen, dann motivieren wir auch viel mehr Menschen dazu, ihr eigenes Leben nachhaltig zu gestalten. Deshalb brauchen wir vor allem die Medien, die informieren und bilden“, davon ist Arabshahi überzeugt und geht mit gutem Beispiel voran.

Mehr als ein Dutzend Anmeldungen hat sie schon erhalten. „Ich hoffe einfach, dass sich viele Freiwillige melden und mitmachen. Und ich hoffe, dass uns an diesem Samstag ganz viele Menschen draußen sehen und sagen: ,Gute Idee!'“

INFO

Der „World Cleanup Day“ in Kaiserslautern startet am 19. September, um 15 Uhr am Altenhof. Das Anmeldeformular gibt es unter www.asta.uni-kl.de/cleanupday/. Teilnehmer werden gebeten, ihren Mundschutz mitzubringen.

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