Kaiserslautern Als klarer Außenseiter ins Auswärtsspiel

Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Samstag (19.30 Uhr) in der Speyerer Nordhalle auf den designierten Meister trifft, sind die Rollen vom Papier her klar verteilt. Alles andere als eine Niederlage bei den Morgenstern BIS Baskets wäre aus Sicht der Roten Teufel eine große Überraschung.

Dass Speyer in der kommenden Saison wieder in der Zweiten Basketball-Bundesliga ProB antreten wird, gilt seit dem Sieg im Spitzenspiel gegen die Conlog Baskets aus Koblenz als sicher. Die Mannschaft um die zwei ehemaligen FCK-Spieler Tim Schwartz und Dimitrij Kreis könnte sich in den restlichen fünf Spielen sogar noch einen Ausrutscher leisten, ohne ihr Saisonziel zu gefährden. In der Vita von Schwartz, der wie Kreis mit dem FCK einst den Aufstieg in die Erste Basketball-Bundesliga nur haarscharf verpasste, stehen etliche Spiele in der Beletage zu Buche. Entdeckt und gefördert wurde der 1,97 Meter große Flügelspieler vom aktuellen Sportlichen Leiter der Roten Teufel, Jan Christmann. Schwartz gab in der Saison 2005/06 sein Zweitligadebüt für den 1. FC Kaiserslautern. Bei der Mannschaft, die später in die Saar-Pfalz Braves überging, blieb er bis zum Ende der Spielzeit 2009/10. Im Anschluss wechselte er zu Bundesligist Gießen 46ers. Zuletzt stand der 31-Jährige bei Erstligist Braunschweig unter Vertrag. Kreis fand sein Glück unter anderem in Gotha, wo er die Rockets im Frühjahr 2011 als Kapitän zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga ProB führte. Sechs Jahre später stieg der Aufbauspieler mit den PS Karlsruhe Lions in die ProA auf. Er weiß also, wie Aufstieg geht. „Speyer hat es geschafft, sehr gut mit der Favoritenrolle umzugehen. Sie haben den Vorteil, noch ein Spiel verlieren zu dürfen, daher ist der Druck in dem Spiel gegen uns nicht maximal. Wir wollen aus den restlichen fünf Spielen noch mindestens zwei Siege holen“, betont Jan Christmann. Die Hinrunden-Niederlage gegen Koblenz war die einzige für die Domstädter, die den Großteil ihrer Spiele souverän gewonnen haben. Das mit zahlreichen Ex-, Halb- und Vollprofis gespickte Team wurde im bisherigen Saisonverlauf nur selten voll gefordert. Auch gegen ihren Verfolger aus Karlsruhe setzte sich die Mannschaft von Trainer Carl Mbassa Ende Februar souverän durch und behielt beim 94:75 klar die Oberhand. Topscorer Alber Kuppe ist mit 20,6 Punkten im Schnitt einer der sechs besten Schützen im Südwesten. Auch Daryl Woodmore (13,1), Schwartz (12,3) und Kingsley Nwagboso (11,3) punkten im Schnitt zweistellig. Dass Speyer ganz oben steht, ist kein Zufall. Obwohl sie in der letzten Saison nur zwei Partien verloren haben, mussten sie sich mit der Vizemeisterschaft bescheiden. Der Titel ging an die Panthers aus Schwenningen, die bis auf ihr Auswärtsspiel in Speyer sämtliche Partien gewannen. Mit nur zwei Niederlagen den Titel zu verpassen, war ein Novum in der vierthöchsten Spielklasse. Das Hinspiel in Kaiserslautern war eine klare Angelegenheit für Speyer. Beim 84:64 trumpfte Schwartz an seiner alten Wirkungsstätte mit 24 Punkten und neun Rebounds auf. Der Forward hielt sich an der Freiwurflinie schadlos (5/5) und versenkte drei von sechs Drei-Punkte-Würfen. Damit war er der effektivste Spieler der Gäste. Im Vergleich zur jüngsten Niederlage gegen das Kellerkind aus Mannheim werden sich die Rot-Weißen am Samstag vor allem in der Abwehr steigern müssen. Im Spiel nach vorne ruhen die Hoffnungen auf den Top-Schützen Waldemar Nap, John Barber Jr. und Gergely Hosszu. So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Hosszu, Croom, Barber Jr., W. Nap, Ellis, Weihmann, Erb, Salifu, D. Nap, Negron (?)

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