Hockey Als den Platzwart die Wut packte
Als „darstellende Personen“ fungierten 22 Hockeyspieler des 1. FC Kaiserslautern und des TFC Ludwigshafen, zwei Schiedsrichter und als Hauptdarsteller der Platzwart, dessen Name in dem Zeitungsartikel nicht erwähnt wurde und auch nicht überliefert ist.
Der Ort der Handlung dieser zugegebenermaßen etwas verwirrenden Geschichte war ein Naturrasenplatz des 1. Hockey-Clubs Kaiserslautern, bei dem seit Mitte 2007 kein Hockey mehr, sondern Tennis gespielt wird. Dieser 1. HC-Rasen an der Erzhütter Straße wurde von dem Platzwart des Turn- und Fechtclubs gehegt, der sich seit 2002 Trend- und Funsport-Club Kaiserslautern (TFC) nennt. Genutzt wurde der Naturrasen ursprünglich auch von den Hockeyspielerinnen und -spielern des 1. FC Kaiserslautern, die dort Heimspielrecht hatten.
Die Knüppelschwinger
Die Geschichte, die einmalig werden sollte, trug sich an einem verregneten Tag zu. Weil der Naturrasen durch den ständigen Regen aufgeweicht war und er wegen der „Knüppelschwinger“ des 1. FC Kaiserslautern und TFC Ludwigshafen Schäden befürchtete, riet der TFC-Platzwart dem Schiedsrichter-Duo, die Partie nicht anzupfeifen. Das schüttelte die Köpfe und pfiff an, obgleich es goss und goss.
Als er ansehen musste, wie „sein“ in vielen Freizeitstunden mühselig gepäppeltes Prachtstück wegen verfehlter Stockschläge und über den Rasen scharrenden Schuhstollen Loch für Loch immer stärker aufgerissen wurde, packte ihn eine gewaltige Wut. „Aufhören, aufhören“, brüllte er. Doch als die Rasenschändung weiterging, sprang er in sein Auto, brauste auf den Platz – und parkte vor dem nächstgelegenen Tor.
Die Spieler waren platt, die wenigen Zuschauer mitsamt der Schiedsrichter gleichfalls. Die reagierten, wie es der Platzwart gehofft hatte. Sie pfiffen endlich ab. Als die bis dahin mit 1:0 führenden FCK-ler lauthals motzten, kündigte ihnen der TFC Kaiserlauten den Pachtvertrag.
Der Hockey-Verband Rheinland-Pfalz setzte das Spiel neu an. Wo ist nicht mehr bekannt, vermutlich aber in Ludwigshafen.