Mölschbach 75 Jahre: SV Mölschbach feiert ein Jubiläum fürs Herz

Der Sportverein ist aus Mölschbach nicht mehr wegzudenken.
Der Sportverein ist aus Mölschbach nicht mehr wegzudenken.

Aus einer tapferen Kickergemeinschaft der unmittelbaren Nachkriegszeit ist ein Faktor des Breitensports geworden. Mehrere Abteilungen hat der SV Mölschbach in 75 Jahren hinzugewonnen. Hier schlägt vor allem auch das Herz des dörflichen Lebens im Stadtteil.

Aus der Mölschbacher Sporthalle ist ein Festsaal geworden. Das Rot und das Weiß der Vereinsfarben leuchtet in den riesigen Ballontrauben vor den Wänden. Die Farben prägen die festlich gedeckten Tischreihen. Sie rahmen an der Bühnenkulisse die goldene Fünfundsiebzig ein. Und was wäre der Festakt zu einem solchen Jubiläum ohne den historischen Blick? Dutzende Fußballer-Trikots aus bewegten Jahrzehnten an der endlosen Fläche der Seitenwand wecken nostalgische Erinnerungen. Schräg gegenüber erzählen die alten Fotos von den Kleinsten am Ball, von Förderern und Fußballgrößen und auch von strahlenden Meisterkickern.

Gründungsmitglied feiert mit

Andreas Müller, der Vorsitzende des SV Mölschbach, begrüßt die Gäste in der voll besetzten Halle. Mit sichtlichem Stolz lobt er das Engagement der Mitglieder und der Führungsmannschaft. Eine Herzenssache sei die Arbeit für den Verein. Sie mache aber auch richtig Spaß. Der ehrenamtliche Einsatz der Mitglieder im Vereinsalltag wie auch bei der Vorbereitung des Jubiläums seit Januar verdiene jede Anerkennung.

Johannes Zinßmeister, Redakteur im SWR-Studio Kaiserslautern und Moderator des Abends, richtet den Blick auf die Historie. Ein Gänsehaut-Moment sei es, dass Gründungsmitglied Adolf Kupper am heutigen Ehrentag anwesend sein könne. „Am fünften Juni 1948 hatten 29 Menschen aus dem Ort die Idee, diesen Verein zu gründen“, formuliert der SWR-Mann. Daraus sei die besondere Gemeinschaft geworden, deren Entwicklung der „wunderbare Anlass“ für den Festtag sei.

In entbehrungsreicher Zeit gegründet

Mit drei Liedern unterhält der örtliche Gesangverein die Festgemeinde. Unter der Leitung von Doris Buch kommt dabei die Nummer mit dem Titel „Mein kleiner grüner Kaktus“ ganz besonders gut an. „Was brauch' ich rote Rosen?“, heißt es im Text, „Was brauch' ich roten Mohn?/ Mein kleiner grüner Kaktus/Steht draußen am Balkon.“ Wer will, kann das an diesem Abend durchaus verstehen als Hinweis auf das kräftige Leben im kleinen, grünen Stadtteil.

Auf die entbehrungsreiche Zeit der Vereinsgründung drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wies Ortsvorsteher Jörg Walter (SPD) in seinem Grußwort hin. Als das große Ziel im ersten Jahr habe allen Beteiligten ein Sportplatz vor Augen gestanden. „Der musste dem Wald abgerungen werden“, erzählt Walter. Dass viele Bäume hätten gefällt werden müssen, sei damals kein Problem gewesen. Bauholz hätten alle gebraucht. Die Wurzeln seien aber nur mit Hilfe der französischen Besatzungsstreitkräfte zu beseitigen gewesen. Mit Dynamit habe man in diesen schweren Zeiten das Problem gelöst. Heute freue er sich sehr über die Entwicklung des Vereins mit neuen Abteilungen.

Ehrungen

Gründungsmitglied Adolf Kupper wurde für 75 Jahre Vereinstreue geehrt. Für 59-jährige Mitgliedschaft wurde Jürgen Clemens ausgezeichnet. Mathias Barz ist 52 Jahre dabei, Peter Bohmann 30 Jahre und Daniel Fichtner 29 Jahre. Seit 27 Jahren halten dem Verein folgende Mitglieder die Treue: Marco Dengel, Wolfram Janik, Dietmar Buch, Bernd, Monika, Ulf und Dirk Feddeck. 26 Jahre sind es bei Joaquim Da Cruz und Florian Frohnheiser. Seit 25 Jahren sind Jörg Walter, Andreas und Maria Fichtner, Stefan Hess, Sebastian und Fabian Schliwa sowie Julius Bartschke dabei.

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