Kaiserslautern 380 Zivilbeschäftigte verlieren ihren Job

Beim früheren Army-Depot der US-Streitkräfte im Osten der Stadt verliert nahezu ein Drittel der deutschen Zivilbeschäftigten den Job. Das Hauptquartier der US-Armee in Europa hat der Arbeitnehmervertretung mitgeteilt, dass 380 besetzte Stellen gestrichen werden.

„Das tut furchtbar weh“, sagte gestern der Vorsitzende der Hauptbetriebsvertretung, Andreas Rogel. Er habe beim Hauptquartier in Wiesbaden Widerspruch gegen den Stellenabbau beim Kaiserslauterer Depot eingelegt. Allerdings fürchtet der Arbeitnehmervertreter, dass an der Entscheidung des Hauptquartiers nichts mehr zu ändern ist. Etwa 1100 deutsche Zivilbeschäftigte arbeiten nach Auskunft Rogels im Army-Depot, das unter dem Namen Theater Logistic Support Center firmiert. Ein Großteil der Beschäftigten arbeite seit Jahrzehnten bei den amerikanischen Streitkräften, das Durchschnittsalter der Beschäftigten im Support Center betrage 56,1 Jahre. Er habe mit der Personaldirektion verhandelt und gefordert, dass Mitarbeiter, die kurz vor der Rente stehen, ohne finanzielle Einbußen freigestellt werden. Für Beschäftigte, die auf die 60 zugehen, sei es überaus schwer, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, begründete Rogel seine Forderung nach Freistellung und finanziellem Ausgleich. Auch sei es sinnvoll, älteren Mitarbeitern den Ausstieg zu erleichtern, „um jüngeren Kollegen den Job zu erhalten“, argumentierte der Arbeitnehmervertreter. Bislang habe er „leider keine positive Nachricht“ von der Personaldirektion erhalten, bedauerte Rogel. Einen weiteren Kampf hat der Vertreter der Arbeitnehmerinteressen noch nicht verloren gegeben: Er fordert eine Sonderbehandlung für jene Arbeitnehmer, die speziell für Aufgaben bei der US-Army ausgebildet wurden. Ihre Qualifikation werde auf dem zivilen Arbeitsmarkt kaum benötigt. Diese Spezialisten müssten umgeschult oder weiterqualifiziert werden, sagte Rogel. Eine weitere Gruppe von Fachleuten, die ihren Job verlieren werden, bereitet dem Vorsitzenden der Hauptbetriebsvertretung Sorgen: jene 126 Kfz-Mechaniker, die auf Militärfahrzeuge spezialisiert sind. Trotz der schwierigen Lage sieht Rogel nicht ganz schwarz, wie er im Gespräch mit der RHEINPFALZ betonte. Hoffnung setze er in die Transfergesellschaft, die den Beschäftigten, die ihre Stelle verlieren, eine Weiterbeschäftigung für sechs Monate, Qualifizierungsmaßnahmen und Hilfe bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz biete. Überaus positiv bewertete der Vorsitzende der Hauptbetriebsvertretung das Angebot der Landesregierung, die Zivilbeschäftigten zu unterstützen – insbesondere bei Weiterbildung oder Umschulung. Rogel erwartet in 14 Tagen eine Antwort des Hauptquartiers auf seinen Widerspruch gegen den Stellenabbau. (hwm)

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