Kaiserslautern 100. Juniorprofessur berufen

„Die Knappheit der Parkplätze ist der Hochschulleitung bekannt. Es ist Anlass für uns, ein neues Mobilitätskonzept für den Campu

An der TU Kaiserslautern hat das Wintersemester 2016/17 begonnen. Am Montag, 24. Oktober, beginnen die Vorlesungen. Unser Mitarbeiter Joachim Schwitalla hat zur aktuellen Entwicklung der Hochschule TU-Präsident Professor Helmut Schmidt befragt.

Wie hat sich die Anzahl der Studierenden an der TU Kaiserslautern entwickelt, welche neuen Studiengänge bietet die TU an?

Die Studierendenzahlen sind mit rund 14.000 stabil. Mit 1950 Studierenden erreichen die Neueinschreibungen (Bachelor und Master) gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus von drei Prozent. Das Distance and Independent Studies Center (Fernstudium) hat zurzeit 1264 Neueinschreibungen verbucht. Wir haben in diesem Semester vier neue Studiengänge eingeführt, die sich eng an den Anforderungen des Marktes orientieren. Techno-Physik (Bachelor und Master), Betriebswirtschaftslehre (Bachelor), Finanz- und Versicherungsmathematik (Master) und Wirtschaftsmathematik (Bachelor) wurden gut angenommen, für die BWL sind aktuell sogar noch Einschreibungen möglich. Sicherlich ist an der einen oder anderen Stelle noch Luft nach oben. Dennoch sind wir mit der Entwicklung zufrieden. Was lässt sich über die Abbrecherquote von Studierenden sagen? Gründe für einen Studienabbruch können vielfältig sein und sind aus Datenschutzgründen sehr schwer nachvollziehbar. Die Frage ist hier, wie man „Abbrecher“ genau definiert. Um die Abbrecherquoten derjenigen zu reduzieren, die nicht den für sie passenden Studiengang gewählt haben, laufen aktuell konkrete Maßnahmen, auch in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern, um die Orientierungsphase zu Beginn des Studiums besser zu gestalten. Ein Wort zur Personalsituation ... Laut Statistik verzeichnete die TU am Jahresende 2015 2190 Mitarbeiter. Die Zahlen sind steigend. Erst kürzlich haben wir beispielsweise unsere 100. Juniorprofessur berufen. Die Juniorprofessur als Karriereformat ist für die TU ein großer Erfolg. Von renommierten Universitäten wurden zahlreiche Juniorprofessuren abgeworben. Das spricht für unsere hohe Qualität. Außerdem haben wir gerade erst 34 neue Auszubildende in zwölf Ausbildungsberufen begrüßt. Welchen Stellenwert hat die TU im Bereich der Forschungslandschaft? In diesem Jahr konnten wir die Förderung von zwei neuen Sonderforschungsbereichen und drei ERC- Grants, sprich europäische Fördermittel, sichern. Zum Jahresende sollen die Vorarbeiten zum Laborgebäude „Lase“ (Laboratory für Advance Spin Engineering) beginnen. Der Neubau zur Erforschung der Grundlagen des Magnetismus ist mit 40 Millionen Euro veranschlagt und wird je zur Hälfte von Bund und Land finanziert. Er wird hinter den Gebäuden 44 und 46 errichtet. Auch die Neuausrichtung der Science Alliance stärkt unseren Standort in den drei Forschungsclustern Industrie 4.0, Software Engineering und Nutzfahrzeugtechnologie. Was Forschung angeht, können wir auf nationaler und internationaler Ebene gut mitspielen. Wie ist es um die Raumkapazität und die Infrastruktur auf dem Campus bestellt? Viele unserer Gebäude wurden in den 1970er Jahren gebaut. An einigen Stellen gibt es einen Sanierungsstau, aber auch zahlreiche Baustellen, an denen an Brandschutz-, an Isolierung und Energieeffizienz gearbeitet wird. Bei den Arbeiten unterstützen wir den Landesbaubetrieb (LBB) als Bauherren tatkräftig, damit die Sanierungsarbeiten bei laufendem Betrieb für alle Beteiligten mit akzeptablen Einschränkungen ablaufen. Gebäude 1, der Fachbereich Architektur, bekommt einen neuen Anbau, um neue und moderne Lern- und Lehrräume zu schaffen. Auch die Bibliothek der Mathematik und Physik wird aufwändig renoviert, um den Studierenden bessere Lernbedingungen zu ermöglichen. Dafür werden insgesamt 3,8 Millionen Euro investiert. Welche Rolle spielen Wohlfühl- und Gesundheitsaspekte für Studierende und Mitarbeiter der TU? Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Studierenden und unserer Mitarbeiter sind uns sehr wichtig. Am 10. November findet beispielsweise zum zweiten Mal unser Studierenden-Gesundheitstag statt. Er steht unter dem Motto „In your Mind“. Dabei werden auch die Ergebnisse unserer Gesundheitsbefragung unter Studierenden vorgestellt. Auch unter den Mitarbeitern haben wir im April eine Zufriedenheitsumfrage durchgeführt, um die Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden am Arbeitsplatz und Erkrankungen erfassen zu können. Bei beiden Projekten profitieren wir in hohem Maße von der Kooperation mit der Techniker-Krankenkasse. Um das Wohlbefinden aller Universitätsangehörigen nachhaltig zu steigern, werden in den kommenden Monaten weitere konkrete Maßnahmen entwickelt. Das Parken auf dem Campus der TU wird immer schwieriger. Welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie? Die Knappheit der Parkplätze ist der Hochschulleitung bekannt. Es ist Anlass für uns, ein neues Mobilitätskonzept für den Campus erarbeiten zu lassen. Da der Neubau des Forschungsgebäudes „Lase“ weitere Veränderungen in der Parksituation bringen wird, arbeiten wir intensiv an einer akzeptablen Lösung für alle Betroffenen. Die TU versteht sich als Partner der Stadt Kaiserslautern. Welche Vorteile sehen Sie in der Partnerschaft für beide Seiten? Die Stadt Kaiserslautern ist für uns ein wichtiger Partner. Denn die Studierenden, die wir zum Studium an die TU anwerben, sollen sich in Kaiserslautern auch wohlfühlen. Wir legen großen Wert auf einen guten Kontakt zur Stadtspitze. Insbesondere wenn es darum geht, Kaiserslautern als Technologiestandort zu positionieren. Dazu sind auch unsere Technologiebotschafter Professor Norbert Wehn und Professor Ralf Korn im Einsatz. Weiter ist der Standort für die Vermarktung der TU ein zentrales Thema. Denn wir haben in Kaiserslautern einiges zu bieten. Die zahlreichen Forschungsfelder der TU, die große Institutsdichte, die bezahlbaren Mieten und die Familienfreundlichkeit. All das macht uns zu einem attraktiven Standort für junge Wissenschaftler.|jsw

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