Kaiserslautern 100 Jahre Caritas-Zentrum Kaiserslautern: Niemand muss ohne Beratung gehen

Das Mehrgenerationenhaus ist eine der erfolgreichsten Einrichtungen des Caritas-Zentrums Kaiserslautern.
Das Mehrgenerationenhaus ist eine der erfolgreichsten Einrichtungen des Caritas-Zentrums Kaiserslautern.

Was 1922 mit einer Fürsorgerin in dem damals neu gegründeten Caritas-Zentrum Kaiserslautern gegolten hat, gilt 100 Jahre später mit heute 50 hauptamtlichen Mitarbeitern und rund 100 ehrenamtlichen Unterstützern unverändert weiter: „Wer klingelt, geht nicht ohne Beratung weg“, sagt Beate Schmitt, die das Zentrum leitet.

Für die Probleme der Menschen erreichbar zu sein, das bleibe unverändert das Anliegen der Einrichtung. Nur die Zugangswege hätten sich mit der Zeit verändert, so Schmitt. Das Motto der offiziellen Feier am Freitag im Edith-Stein Haus steht für die Veränderungen, auf die die Einrichtung sich im Laufe der Jahre einzustellen hatte. „Von der Fürsorge zum Blended Counseling“ meint eine Mischung von Vor-Ort- und Online-Beratung die dem Kunden, der Kundin, heute angeboten werden.

Durch Corona habe die Online-Beratung noch einmal einen Schub bekommen, schildert Schmitt. Inzwischen seien alle Fachdienste für Online-Dienste geschult. Aus dem Zuständigkeitsbereich des Zentrums, der über die Stadt Kaiserslautern hinaus noch bis zum Landkreis und den Donnersbergkreis gelte, erleichtere dies den Zugang zur Beratung. In der Ehe- und Lebensberatung mache sich die Corona-Zeit bemerkbar, so Schmitt. Homeschooling, verbunden mit Lerndefiziten und Schulschwierigkeiten habe für viele Probleme in den Familien gesorgt.

Mehrgenerationenhaus ist beliebt

Eine beliebte Anlaufstelle ist auch das Mehrgenerationenhaus (MGH) in der Kennelstraße 7. Es soll sich jetzt wieder mit Leben füllen, erklärt Schmitt und kündigt ein Ferienprogramm an, das für den Sommer geplant sei. Auch als Beratungsadresse für Ukraine-Flüchtlinge habe sich das MGH rasch herumgesprochen. Bei der Unterstützung diese Menschen habe ein großes Spendenaufkommen geholfen. Entsprechende Zuwendungen würden weiterhin gerne angekommen, so Schmitt.

Fehlendes Geld bleibt der Einrichtungsleiterin zufolge auch in der allgemeinen Sozialberatung und insbesondere in der Schuldnerberatung das große Thema. In vielen Familien reiche das Geld einfach hinten und vorne nicht. Neu im Angebot des Caritas-Zentrums Kaiserslautern ist sozialräumliches Arbeiten im Rahmen des Quartiersmanagements im Stadtteil Kaiserslautern-Nord-West. In der Slevogt-Straße sei ein Treffpunkt für Menschen des Quartiers geplant, die dort mit ihren Anliegen genauso willkommen sein sollen, wie mit Ideen und Anregungen, die sie selbst mitbringen.

Eine Woche lang volles Programm

Von Samstag, 9. Juli, bis Freitag, 15. Juli, lädt das Zentrum an verschiedenen Orten die Menschen ein, das Jubiläum mitzufeiern. Los geht es am Samstag, 9. Juli, von 11 bis 14 Uhr mit einem Spielefest auf dem Fischerrück vor den „Drei Riesen“. Kinder sind eingeladen zum Spielen und Basteln.

Am Dienstag, 12. Juli, von 14 bis 16 Uhr, lädt das Caritas-Zentrum in der Engelsgasse 1 schwangere Frauen ein, und stellt die Möglichkeit der Online-Beratung vor. Außerdem hat die Babykleiderkammer geöffnet und es gibt Kaffee und Kuchen. Ebenfalls am Dienstag, 12. Juli, lädt das Mehrgenerationenhaus von 19 bis 21 Uhr ein zu einer Filmvorführung zum Thema Sucht unter dem Titel „Willkommen im Club“. Es geht dabei um Rückfälle bei Alkoholabhängigkeit. Nach dem Film stehen die Mitarbeiter der Suchtberatung und Betroffene des Kreuzbundes zum Gespräch zur Verfügung.

Mittwoch, 13. Juli, 14 bis 17 Uhr, stehen die Mitarbeiter der Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung mit einem Infotisch und einem Glücksrad im Globus-Supermarkt und sind ansprechbar für Fragen zur Beratung. Von 17 bis 19 Uhr gibt es außerdem eine Telefonhotline der Schuldner- und Insolvenzberatung zum Thema „… und plötzlich überschuldet!“ unter der Telefonnummer 0631 36120-291. Auch am Mittwoch, 13. Juli, findet außerdem von 16 bis 18 Uhr die Caritas-Dekanatskonferenz der Ehrenamtlichen statt im Caritas-Zentrum im Pfarrsaal Hl. Martin. Eingeladen sind die Ehrenamtlichen in Pfarreien und karitativen Einrichtungen zum Impulsvortrag „Engagiert für andere – sorgsam für mich“ von Irmgard Röser-Hammer. Eine Anmeldung im Caritas-Zentrum ist nötig.

Am Donnerstag, 14. Juli, und am Freitag, 15. Juli, sind Teilnehmerinnen der Integrationskurse von 9 bis 12.15 Uhr zu einem Frauenfrühstück im Mehrgenerationenhaus eingeladen. Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer stellt sich dort vor.

Im Rahmen der Jubiläumswoche ist von 11. bis 15. Juli im Mehrgenerationenhaus in der Kennelstraße zwischen 13 bis 17 Uhr eine Ausstellung zu sehen. Das Demokratieprojekt des Caritasverbandes macht in der Ausstellung Alltagsrassismus-Erfahrungen zum Thema.

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