Kaiserslautern Wo einst die Mönche hochfuhren

Landschaftlich und kulturhistorisch bedeutsam: der Hohlweg hoch zum Humbergturm.
Landschaftlich und kulturhistorisch bedeutsam: der Hohlweg hoch zum Humbergturm.

Wer vom Bremerhof hoch zum Humberg wandert, kommt kurz vor dem Hochplateau durch einen Hohlweg. Da gerät der Wanderer ganz schön außer Puste. Der Hohlweg ist aber nicht nur deshalb etwas Besonderes. Das sind auch seine Bepflanzung und seine kulturhistorische Bedeutung. Dem hat der Bauausschuss am Montag Rechnung getragen.

Wegen der Besonderheiten des Weges haben die Grünen im Stadtrat bereits im Juni beantragt, den Hohlweg unter Schutz zu stellen. Das Referat Umweltschutz hat dies geprüft. Mit dem Ergebnis, dass „eine Unterschutzstellung des Hohlweges nach Naturschutzrecht, Forstrecht oder Denkmalschutzrecht ausscheidet“. Um dem Weg einen besonderen Status zu verleihen, schlug das Referat vor, den Hohlweg der direkt angrenzenden „Fläche zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ zuzuschlagen. Dem stimmte der Bauausschuss am Montag einstimmig zu. Nun wird ein Verfahren zur Teiländerung des Flächennutzungsplans 2025 für den Bereich „Hohlweg Dreieckstein“ eingeleitet. Warum ist der Hohlweg zwischen Dreieckstein und dem Plateau um den Humbergturm etwas Besonderes? Die Grünen argumentieren, er sei durch seinen Einschnitt in das umgebende Gelände ebenso wie durch den auf seiner Böschungskrone stehenden Baumbestand mit außergewöhnlichen Wuchsformen und Wurzelanläufen als landschaftsbildprägend zu bezeichnen. Er biete Raum für viele Tierarten. Der Hohlweg habe überdies eine kulturhistorische Bedeutung, da er durch die jahrhundertelange Nutzung durch Mönche des Bremerhofes und ihrer Fahrwerke entstanden sei, so Grünen-Fraktionsvorsitzender Tobias Wiesemann. Er freut sich, dass durch die Kennzeichnung als „Fläche zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ die morphologischen Strukturen und der Gebietscharakter nun dauerhaft gesichert werden – was nicht bedeutet, dass Waldbesucher dort nun unerwünscht sind. Der Hohlweg vom Bremerhof zum Humbergturm werde auch weiterhin als Wanderweg genutzt, notwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen an Bäumen und eine Wegeunterhaltung erfolgten in Absprache zwischen der städtischen Forstabteilung und der Unteren Naturschutzbehörde, erklärte Baudezernent Peter Kiefer.

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