Kaiserslautern Wenn Bilder lebendig werden

Ein wahrhaft „krönender“ Abschluss des Herbstferienprogramms: Die Kinder führen ihr Bilder-Theater im Foyer der Pfalzgalerie auf
Ein wahrhaft »krönender« Abschluss des Herbstferienprogramms: Die Kinder führen ihr Bilder-Theater im Foyer der Pfalzgalerie auf – von der Geschichte bis zum Bühnenbild haben sie alles selbst gestaltet.

Spiel, Spaß und Theater: Wenn die Herbstferien anbrechen, öffnet das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern seine Pforten für ein buntes Ferienprogramm für Kinder. Auch in diesem Jahr bot das Museum wieder einige Aktivitäten für die kleine Besucher – von Blätter sammeln über Gips-Skulpturen bauen bis hin zu selbstgestalteten Aufführungen. Am vergangenen Freitag wurde das Ferienprogramm mit einem bunten Bilder-Theater abgeschlossen.

Schon in der ersten Woche war viel los in der Pfalzgalerie. Zuerst wurden die Herbststürme von draußen hinein in das museumseigene Atelier geholt und zu einem kreativen Kunstwerk verarbeitet. Danach verwandelten sich die Kinder mit Pappe und Papier in Maschinen. Eine Skulptur mit dem Namen „21“ von Rudolf Belling lieferte die Inspiration dafür. Und zwischendrin lernten die Kinder das Element Gips kennen. In dem Kurs „Massiv aus Gips“ konnten die Kleinen erfahren, wie sich der Werkstoff anfühlt und wie dieser verarbeitet wird. Besonders viel Fantasie mussten die Kinder beim Ganztageskurs „Spiel mit! Bilder Theater“ mitbringen. Hier sollten Figuren und Objekte aus bekannten Bildern lebendig werden und sich begegnen – bis daraus eine spannende Geschichte entstand. Für den Ganztageskurs haben sich sieben junge Akteure angemeldet – im Alter von sieben bis zehn Jahren – und sowohl Geschichte, Bühnenbild als auch Kostüme selbstständig unter Anleitung gestaltet. Dafür wurde schon früh am Morgen losgelegt, um 8.30 Uhr, Montag bis Freitag – ein Mittagessen gab’s obendrauf. „Es hat sehr gut geklappt“, sagte Andrea Löschnig, Leiterin der Museumspädagogik. Monika Weber, freiberufliche Theaterpädagogin aus Speyer, hat die junge Theatergruppe theoretisch und praktisch begleitet. Zur Vorbereitung gab es allgemeine spielerische Übungen zum Thema Standbilder. Unter anderem durften sich die Kinder dabei in der Gartenschau austoben, beziehungsweise zu Standbildern „einfrieren“. Am vergangenen Dienstag, dem zweiten Tag des Kurses, wurde dann die Geschichte zum Stück erfunden, basierend auf bekannten Bildkunstwerken. Am Ende machten zwei Bilder das Grundgerüst der Geschichte aus: „Einfahrt in den Hafen von Syrakus“ von Max Slevogt und Karl Hofers Gemälde „Tiger einen Menschen anfallend“. Mit viel Fantasie wurde die Geschichte von den Kindern weitergesponnen. „Die Kinder haben sich in Gruppen getrennt voneinander zwei Geschichten zu diesen Bildern ausgedacht und versucht, sie in Standbildern zu erzählen. Am Ende wurden beide Teile zu einem Ganzen zusammengefügt. Entstanden ist eine Geschichte, bei der ein Vater seinem Sohn eine Schatzkarte überlässt und der Sohn geht mit einem Schiff auf große Schatzsuche“, erzählte Weber. Zwischen einsamen Inseln, Piraten, gefährlichen Tigern und holden Prinzessinnen gab es letztlich natürlich ein glückliches Ende. „Spannend war, dass die Kinder ihre jeweiligen Einsätze durch Antippen erlernt haben. Das heißt, die Kinder haben nicht die ganze Handlung auswendig gelernt, sondern haben sich immer jeweils einen Satz pro Szene gemerkt und durch eine Berührung als Auslöser aufgesagt“, führte Löschnig näher aus. „Sie waren intensiv bei der Sache, vor allem bei der Bühnengestaltung“, berichtete sie. Die Eltern waren in jedem Fall stolz. „Das war richtig klasse. Die Kleinen sind ganz begeistert. Wir wären gerne noch eine Woche länger geblieben“, lobte eine Mutter bei der Verabschiedung.

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