Kreis Kaiserslautern Waldweihnacht mit „Ox und Esel“

Esel (Nina Frescher) und Ox (Rajko Schäfer) finden bei der Premiere der Waldweihnacht in ihrem Stall ein einsames Menschenkind.
Esel (Nina Frescher) und Ox (Rajko Schäfer) finden bei der Premiere der Waldweihnacht in ihrem Stall ein einsames Menschenkind.

In Queidersbach feierte die Waldweihnacht mit dem etwas anderen Krippenspiel „Ox und Esel“ am Sonntag Premiere. Der verantwortliche Verein „Naturbühne Falkenstein“ hatte offenbar bei Petrus extra Schnee bestellt – und erhalten.

Am Fuße des Falkensteins steht eine kleine Bude. Es riecht nach Glühwein und Waffeln. Würstchen gibt es auch. Jedenfalls beißen hier einige der Besucher vergnügt ins mit Wurst gefüllte Brötchen. Dass an der Bude ein echter Kampf um Strom herrscht, nehmen nicht alle wahr. Ist aber so! Die Naturbühne liegt, wie es der Name schon sagt, in der Natur – und da hat es halt keine Steckdose an allen Ecken. Macht nichts, die Menschen kommen trotzdem oder gerade deswegen. Der Platz vor der Bude füllt sich, die Feuerkessel spenden Licht und Wärme, verbreiten angenehm prasselnde Töne. Die aus hellen Holzpaletten konstruierten Tische sind belagert, ein paar Hunde balgen sich im Schnee, im Hintergrund fliegen Schneebälle, Kinder juchzen, rutschen auf dem Hosenboden den kleinen Absatz von der Bühne abwärts in den Zuschauerbereich. Entspannte Idylle, keine Hektik, keine Lichterflut, keine Beschallung mit Weihnachtsliedern in der Dauerschleife. Es ist eine schöne Atmosphäre. Einer kann sie jedoch nicht so wirklich genießen. Rajko Schäfer, Vorsitzender im noch jungen Verein Naturbühne „Am Falkenstein“ Queidersbach, blickt mit Sorge auf den nicht vorhandenen Stromanschluss. „Für das Spiel ist es kein Problem, wir haben Batterien und LEDs“, grübelt er eher, ob die Versorgung der Besucher mit Glühwein reibungslos funktioniert. „Wir sind hier erst am Anfang“, berichtet Schäfer von den wenigen Mitgliedern, die sich im Sommer mit dem ersten Stück aufgemacht haben, die Bühne am Falkenstein nach 70 Jahren wieder zu beleben. Die Initiative kam sehr gut an. Da geht auch was im Winter, war sich die Truppe um Schäfer schnell einig. Die eigenwillig weihnachtliche Mütze des Vorsitzenden wippt wie zur Bestätigung seiner Worte. Also haben sie es angepackt und sich für das Weihnachtsstück „Ox und Esel“ entschieden. „Wir wollen hier und heute eine neue Tradition beginnen und mit den Leuten gemeinsam ein bisschen Weihnachtszeit begehen“, sagt Schäfer. Noch ist nicht alles perfekt, der Heimweg im Dunkeln auf rutschigen Wegen ist für manchen sicher eine Herausforderung. Das mit dem einsetzenden Nieselregen war so wohl auch nicht geplant. Aber was ist das schon gegen das Ambiente und den unverwechselbaren Charme der Naturbühne? Dazu gibt es das etwas andere Krippenspiel, bei dem Ox daheim im Stall doch tatsächlich ein kleines Menschlein in der Futterkrippe findet, während Esel nie da ist, wenn er gebraucht wird und die Eltern des kleinen Menschleins wo auch immer stecken. Ox ist aufgebracht über verantwortungslose Eltern, schimpft, wo doch bedrohliche Soldaten rumschleichen und auch noch drei mysteriös anmutende Männer im Anmarsch sind. Logisch, dass Ox und Esel das hilflose Bündel in der Krippe beschützen.

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