Kaiserslautern Unterkunft wird geschlossen

Die Flüchtlingsunterkunft in der Mainzer Straße soll im Sommer geschlossen werden.
Die Flüchtlingsunterkunft in der Mainzer Straße soll im Sommer geschlossen werden.

Die Anzahl der Asylbewerber, die der Stadt Kaiserslautern zugewiesen werden, ist in den vergangenen beiden Jahren kontinuierlich gesunken. Die Stadt reagiert, schließt zur Jahresmitte eine Gemeinschaftsunterkunft in der Mainzer Straße. Das teilt das Projektbüro für Integration und interkulturelle Angelegenheiten der Stadt mit. Dennoch kämen immer noch viele Menschen aus anderen Ländern nach Kaiserslautern, insbesondere aus anderen EU-Ländern. Die Zuwanderung halte die Bevölkerungszahl Kaiserslauterns jenseits der 100.000-Einwohner-Marke. Die internationale Zuwanderung ist laut Alexander Pongracz, Leiter des Projektbüros, dafür mit verantwortlich, dass seit 2014 Kaiserslautern Großstadt ist und bleibt. Sprich: Die Anzahl der Einwohner bleibt stabil über 100.000. Demnach lebten im vergangenen April 102.738 Menschen in Kaiserslautern, 17 Prozent davon hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Die Anzahl der Rumänen und Bulgaren habe sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Zudem verzeichne die Stadt wieder mehr Einwanderer aus Italien, Portugal und den USA. Das Projektbüro für Integration und interkulturelle Angelegenheiten besteht aus vier Köpfen – Alexander Pongracz, Olivia Duran, Katharina Disch und Sabine Michels. Das Büro, eine Fortentwicklung der ehemaligen städtischen Stabsstelle Asyl, kümmert sich um das Thema Integration in all seinen Facetten. Die Daten, wie sich die Bevölkerung der Stadt zusammensetzt, wurden im vergangenen November im Stadtrat vorgestellt. Zusammengetragen worden waren sie für die im Juni 2018 veröffentlichte Studie „Vielfalt leben in Kaiserslautern“, die von der an der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern lehrenden Stadtsoziologin Annette Spellerberg erstellt wurde. Demnach hat mehr als ein Drittel der Lauterer Bevölkerung (36 Prozent) einen Migrationshintergrund, berichtet Pongracz. Migrationshintergrund heiße, dass die Eltern nicht in Deutschland geboren sind. Die Migranten leben in Kaiserslautern im kompletten Stadtgebiet verteilt, zitiert Pongracz aus der Studie. „Es gibt in Kaiserslautern kein Chinatown, auch kein Little Italy.“ Es gebe Orte mit einer gewissen räumlichen Konzentration, wie etwa im Bereich der Uniwohnstadt, wo überdurchschnittlich viele Menschen aus Indien und China lebten. Das sei aber eine Ausnahme. „36 Prozent der Bevölkerung hat in Kaiserslautern einen Migrationshintergrund. Und das hat nichts mit den Flüchtlingsbewegungen der vergangenen Jahre zu tun“, sagt Pongracz. Die Probleme lägen woanders: „Es fällt auf, dass in Kaiserslautern die Segregation nach sozialem Status deutlich höher liegt als nach dem Kriterium der ausländischen Staatsangehörigkeit.“ Heißt: Es wohnen an einigen Stellen viele Menschen nah beieinander, die beispielsweise Sozialleistungen beziehen, unabhängig von der Nationalität. Im Umbau ist laut Pongracz der Internetauftritt „Kaiserslautern ist bunt“ (kl-ist-bunt.de). Das Angebot soll verschlankt werden und in die Homepage der Stadt integriert werden. Außerdem bereitet die Stadt den Start einer speziellen App vor, die sich an Menschen richtet, die neu nach Kaiserslautern gekommen sind. „Integreat“ heißt das Programm, das gerade für die Lauterer Verhältnisse angepasst werde, berichtet Pongracz. In der App sollen – in unterschiedlichen Sprachen – Basisinformationen rund ums tägliche Leben in der Stadt zugänglich gemacht werden, etwa Informationen zu Behörden, aber auch Hinweise, was es beispielsweise beim Abschluss eines Mobilfunkvertrages zu beachten gilt. „Wir müssen da ein breiteres Angebot bieten“, unterstreicht Pongracz. Einwurf

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