Kaiserslautern Studenten mischen sich ein

700 Unterschriften gegen die von oben verordnete Fusion der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) mit dem Unistandort Landau haben die Kaiserslauterer Studenten Emiel Dobbelaar und Raphael Petrikat gesammelt. Sie wollen damit ein Zeichen setzen gegen die Entscheidung des rheinland-pfälzischen Ministerrats.

Im Gespräch mit der RHEINPFALZ betonten die beiden Studenten gestern, viel Zeit investiert zu haben. Sie haben eine Petition verfasst, die an die Abgeordneten des Mainzer Landtags gerichtet ist. Übergeben werden soll sie den Parlamentariern über die Bürgerbeauftragte. Sie sagen, ein Großteil der befragten Studierendenschaft, quasi die Basis der TU, lehne die Fusion so wie sie geplant sei ab. Man sei da auf einer Linie mit dem Senat. „Wir haben nichts gegen Landau“, unterstreichen sie. Aber wenn eine Fusion gewollt sei, dann müsse sie beiden Standorten etwas bringen. Die TU sei auf dem Weg, eine der besten Technischen Universitäten in der Republik zu werden. Diese Entwicklung dürfe nicht gebremst werden. Wörtlich heißt es in der Petition: Die Entscheidung über die vorgesehene Fusion des Universitätsstandortes Landau mit der TU werde scharf kritisiert, da sie ohne Beteiligung oder Meinungsvertretung der Betroffenen erfolgte. „Außerdem wurde die Fusion in ein zeitliches Korsett gezwungen, ohne einen Plan vorzulegen, wie diese gestaltet werden soll. Eine angemessene Finanzierung ist ebenfalls bisher nicht in Aussicht“, wird moniert. Zudem gebe es keine „Absicherung, sollte keine Übereinkunft bis Oktober 2022 gefunden werden“. Damit sei die Fusion „zum Erfolg verdammt“. Nach Auffassung der Studierenden erfolgte die Entscheidung „ohne ersichtlichen Grund zur Annahme, dass eine Fusion der Standorte erfolgsversprechend ist“. Angekreidet wird dem Ministerrat, dass sich im „Hochschulzukunftsprogramm Rheinland-Pfalz“ keine Argumente für eine Fusion finden. Dort heiße es lediglich, das Land solle der künftigen Ausrichtung der Universität Koblenz-Landau besondere Aufmerksamkeit schenken und mit der Universität und potenziellen Partnern in der Region in den Dialog treten. Die Studenten fordern mit ihren Unterschriften, dass die Entscheidung über eine Fusion revidiert wird, bis klare Argumente dafür sprechen. Zudem verlangen sie Einsicht in Dokumente, die die Entscheidung rechtfertigen, notfalls eine weitere Begutachtung. „Sollten keine Argumente mit ausreichender Tragweite für eine Zusammenlegung gefunden werden, fordern wir, dass die Gespräche diesbezüglich vollständig eingestellt werden.“ Sollten die Fakten am Ende für eine Fusion sprechen, plädieren die Studenten für einen Dialog der potenziellen Partner, bevor eine finale Entscheidung fällt. Ferner wünschen sie sich, dass nach einem Plan unter Einbeziehung aller Statusgruppen der Hochschulen vorgegangen wird. Außerdem sollte es eine Ausstiegsklausel geben.

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