Kaiserslautern Stadtleben: Alle wollen Nordmanntannen

Wenn es so weitergeht, wird Werner Blume bald nicht mehr nach Kaiserslautern kommen.
Wenn es so weitergeht, wird Werner Blume bald nicht mehr nach Kaiserslautern kommen.

„Ohne mich wäre Weihnachten nur halb so schön“, heißt es auf der Rückseite seiner Wetterjacke. Und in der Tat. Mit seinen Nadelbäumchen trägt Werner Blume zum Gelingen der bevorstehenden Festtage bei. Am Stammtisch nahm die Idee ihren Lauf. Das war 2002. Seit dieser Zeit betreibt der ehemalige Bauunternehmer einen Handel für Weihnachtsbäume. Seinen Verkaufsplatz hat er wie in den vergangenen Jahren auf dem Messeplatz. 1997 hat er dort als Verkäufer von Tannenbäumen begonnen. Alle Jahre wieder zieht es ihn in den Tagen vor Weihnachten von seinem Heimatort St. Julian jährlich nach Kaiserslautern auf den Messeplatz. Werner Blume ist noch einer von drei Weihnachtsbaumanbietern. „Vor Jahren waren es mal neun.“ Wenn es so weitergeht, wird auch er bald nicht mehr nach Kaiserslautern kommen, mutmaßt der Händler. Bau-, Möbel- und Verbrauchermärkte, die seit ein paar Jahren, ebenfalls Bäumchen anbieten, machen ihm den Verkauf von Weihnachtsbäumen schwer. Wo seine Nordmanntannen herkommen, weiß der 58-Jährige. Aus einer eigenen kleinen Kultur und durch Zukäufe in Güglingen, einer Stadt in Baden-Württemberg. „Frisch geschlagen“, fügt er hinzu. „Premiumqualität.“ 22 bis 25 Euro verlangt er für den Meter. Von Fichte und Kiefer wollten die Kunden schon lange nichts mehr wissen. Selbst die Blautanne, die vor ein paar Jahren noch gefragt war, spiele keine Rolle mehr. „Gefragt sind Nordmanntannen.“ Doch längst nicht mehr jeder stelle zu Weihnachten einen Baum auf, weiß Werner Blume. Auch werde gern auf künstliche Weihnachtsbäume zurückgegriffen. Fünf Minuten brauche ein Kunde im Durchschnitt, bis er den Baum seiner Wahl gefunden hat. Dunkelgrün müsse er sein, geradlinig und gleichmäßig gewachsen. Der Händler, der noch bis zum 23. Dezember auf dem Messeplatz anzutreffen ist und sich bei dem nasskalten Wetter zwischendurch mal die Nase schnäuzen muss, hat sein Bäumchen am Sonntagabend aufgestellt. Weihnachten ohne Tanne kommt für ihn nicht in Frage.

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