Kreis Kaiserslautern Sprengstoffanschläge in der Westpfalz: Das ist bekannt

Ein Landschaftsgärtner aus Mehlingen soll Sprengfallen in Häusern platziert haben - ein Arzt stirbt nach einer Explosion. Was bisher bekannt ist.

1. März: Arzt stirbt nach Explosion - Verdächtiger tot

Am 1. März 2019 stirbt ein praktizierender Arzt aus Enkenbach-Alsenborn. Die Polizei geht davon aus, dass eine absichtlich herbeigeführte Explosion zum Tod des Arztes führte. Sie nimmt an, dass er durch eine Sprengfalle ums Leben kam. Die Ermittler gehen zwischenzeitlich davon aus, dass der Täter eine Sprengvorrichtung an der Eingangstür der Arztpraxis deponiert hatte. Vermutlich wollte der Mediziner die getarnte Vorrichtung vom Boden aufheben. Dadurch brachte er den Gegenstand zur Explosion. Der mutmaßliche Täter, ein Landschaftsgärtner aus Mehlingen, stirbt am selben Abend in seinem eigenen Haus, Todesursache: unbekannt.

3. März: Zweite Explosion in Otterberg

In Otterberg kommt es am darauffolgenden Sonntagmorgen zu einer weiteren Explosion. Zwei Menschen werden dabei verletzt. Ein mit Sprengstoff manipuliertes Holzscheit war in einem Kaminofen explodiert. Vermutlich deponierte der Täter das Holzstück zuvor am Anwesen der Geschädigten. Eine Bewohnerin legte das Stück unbemerkt mit ins Kaminfeuer.

4. März: Polizei-Warnung

Die Polizei geht mit dem Fall am Montagnachmittag an die Öffentlichkeit, veröffentlicht den vollen Namen des mutmaßlichen Täters und bittet die Bevölkerung um Hinweise darüber, wer mit dem Mann beruflich oder privat Kontakt gehabt haben könnte. Die Ermittler können zu dem Zeitpunkt nicht ausschließen, dass der mutmaßliche Täter noch weitere Sprengfallen platziert hat. "Wieso warnte die Polizei erst am Montag?", fragt RHEINPFALZ-Redakteur Hans-Joachim Redzimski, Leiter der Lokalredaktion Kaiserslautern, in seinem Kommentar zur Öffentlichkeitsarbeit der Polizei. 

"Kein unbeschriebenes Blatt"

Anfragen bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden ergeben, dass die ein oder andere Geschichte über den mutßmaßlichen Täter im Umlauf gewesen ist und er kein unbeschriebenes Blatt gewesen sein soll.

5. März: Persönliche und geschäftliche Konflikte als mögliches Motiv

Am Dienstag werden weitere Details zum Hintergrund des mutmaßlichen Täters bekannt. Die Staatsanwaltschaft hat ein toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob der Mehlinger Landschaftsgärtner sich selbst vergiftet haben könnte. Die Polizei geht ersten Hinweisen der Bürger nach.   Der mutmaßliche Täter soll persönliche sowie geschäftliche Konflikte mit den Opfern der Sprengstoffanschläge gehabt haben, wie die Polizei im Laufe der Ermittlungen festgestellt hat.  Inzwischen werden mehr Details aus dem Leben des mutmaßlichen Täters bekannt. So habe er für das Pfalzmuseum gearbeitet und bedeutende Funde auf dem Gebiet der Paläontologie gemacht.

6. März: Neue Sprengfalle gefunden

In Fischbach (Kreis Kaiserslautern) hat die Polizei eine weitere präparierte Sprengfalle gefunden, wie sie am Mittwochabend mitteilt. Bei dem Anschlagsziel soll es sich um eine ehemalige Kundin des mutmaßlichen Täters handeln. Derweil werden immer mehr Details über den mutmaßlichen Täter bekannt. 8. März: 120 Anrufe mit Hinweisen Etwa 120 Anrufer haben sich mit Hinweisen bei der Polizei gemeldet. Die Beamten gehen den Hinweisen weiter nach und überprüfen hierfür mehrere Häuser und Grundstücke.  11. März: Polizei sucht Anwesen und Gärten ab Die Polizei arbeitet nach und nach die eingegangenen Hinweise ab. Bislang sind keine weiteren Sprengfallen entdeckt worden. Die Polizei hält ihre Warnung weiterhin aufrecht. Unterdessen warten die Ermittler auf das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung. Damit soll die Todesursache von Bernhard Graumann geklärt werden. Die Polizei geht derzeit von Suizid oder einem natürlichen Tod aus - Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es laut Polizei nicht. Auch eine mögliche Erkrankung und damit ein eventueller Zusammen zu dem getöteten Enkenbacher Arzt ist Gegenstand der Ermittlungen.

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