Kreis Kaiserslautern Sportanlage soll für alle sein

Alles neu, aber teuer: Um die Sportanlage des SV Otterberg ging es in der Verbandsgemeinderatssitzung.
Alles neu, aber teuer: Um die Sportanlage des SV Otterberg ging es in der Verbandsgemeinderatssitzung.

Der Sportplatz des Sportvereins (SV) Otterberg soll in eine zentrale Sportstätte für alle Vereine der Verbandsgemeinde (VG) Otterbach-Otterberg umgewandelt werden. Das zumindest ist der Wille der Mitglieder des VG-Rates, der am Donnerstagabend tagte. Bürgermeister Harald Westrich (SPD) soll nun mit dem SV darüber verhandeln, wie die Anlage in die Trägerschaft der VG übertragen werden kann.

Auslöser der Debatte um die Zukunft des Sportgeländes des SV Otterberg im Verbandsgemeinderat war der Bericht des Rechnungs- und Prüfungsamts der Kreisverwaltung Kaiserslautern. Darin steht, dass der Sportverein bisher noch keine Ausgaben für den bereits errichteten Sportplatz geleistet habe. Sein Anteil liege bei 465.166 Euro. Die VG Otterbach-Otterberg, die Wallonenstadt sowie das Land hingegen hätten zusammen schon gute 1,9 Millionen Euro investiert. Nach Auffassung der Prüfungsbehörde wären die Leistungen aus vereinseigenen Mitteln, darunter 200.000 Euro aus einer Kreditaufnahme, dringend bereitzustellen, weil die Mittel des Sonderkontos erschöpft sind und der Verein selbst weitere Initiativen ergreifen müsste, damit das Projekt dem Antrag entsprechend vollständig umgesetzt werden könne. So wurde für das marode und nicht für eine Sanierung geeignete frühere Vereinsheim bis zum Prüfungsabschluss noch kein adäquates Ersatzgebäude geschaffen. Die Kreisverwaltung forderte zudem, dass für eine Maßnahme dieser Größenordnung eine weitgehende Auslastung der Anlage längerfristig sichergestellt werden müsse. Deshalb müssten auch andere Vereine aus der Verbandsgemeinde das Sportgelände nutzen dürfen. Bisher sei lediglich ein Nutzungsrecht mit dem ortsansässigen Sportverein vereinbart. Die Anlage stehe schon jetzt grundsätzlich allen Einrichtungen zur Verfügung, weshalb man von einer überregionalen Einrichtung ausgehen könne, erwiderte Rupert Schönmehl (CDU) aus Otterberg die Kritik. Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Keller (Niederkirchen) sprach von einer zentralen Einrichtung. Bürgermeister Harald Westrich (SPD) ergänzte, dass das Sportgelände von verschiedenen Schulen genutzt werde. Zudem habe der Sportverein bereits Leistungen eingebracht, indem er Arbeiten selbst übernommen habe. Anzurechnen seien auch frühere notwendige Arbeiten, betonte Martina Stein (Otterberg) aus der SPD-Fraktion. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beauftragte das Gremium dann Harald Westrich, in Verhandlungen mit dem SV Otterberg zu treten mit dem Ziel, den Sportplatz in das Eigentum der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg als zentrale Sportstätte zu überführen. Zuvor wurden nochmals die Besitzverhältnisse erläutert. Die Anlage des Sportvereins ist ein Teil des Sport- und Freizeitzentrums Otterberg der früheren VG Otterberg. Vor zwei Jahren gab es eine Generalsanierung des Freibades und des Sportplatzes mit Außenanlagen (wir berichteten). Grundstückseigentümer für den Bereich des Sportplatzes ist die Stadt Otterberg und diesbezüglich besteht zwischen der Kommune und dem betreibenden Verein ein Erbbaurecht. Dieses wurde 2016 auf die Dauer von 30 Jahren vereinbart zu einem jährlichen Erbbauzins von 400 Euro. Der Prüfbericht listet noch weitere Kritikpunkte auf: So seien der VG bei der Sanierung Kosten von gut 687.000 für die Bachverrohrung entstanden, die unter dem Sportplatz verläuft. Nun wurde festgestellt, dass es nach der Rechtslage nicht Aufgabe der VG war, die Maßnahme zu finanzieren. Konkret genannt wurde, dass der SV die Kosten für die Wiederherstellung der Oberfläche hätte tragen müssen. Als grundsätzlich problematisch sieht die Aufsichtsbehörde auch, dass die finanzielle Abwicklung der Generalsanierung über ein Treuhandkonten bei der VG-Kasse erfolgte. Es wurde festgestellt, dass daraus auch Anschaffungen bezahlt wurden, die mit der Sanierung nicht vereinbar sind wie beispielsweise Trainingshürden. Unterlagen über die Einrichtung dieses Kontos seien jedoch nicht mehr vorhanden, so dass eine Prüfung ausgeschlossen sei. Andreas Markus, der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen , forderte Aufklärung über die politischen Verantwortlichkeiten zu allen Beanstandungen.

x