Kaiserslautern Sicht auf Ampel demnächst frei

Herbstliche Überbleibsel: Das Laub am Pfaffplatz lag bis Mittwoch, wie das Bild beweist. Es zu beseitigen, sei eigentlich Angele
Herbstliche Überbleibsel: Das Laub am Pfaffplatz lag bis Mittwoch, wie das Bild beweist. Es zu beseitigen, sei eigentlich Angelegenheit der Anlieger, betonte die Stadtverwaltung.

Im Kaiserslauterer Schilderwald wird’s wohl ein wenig lichter – richtig licht präsentiert sich schon das Plätzchen unter einer Pfaffplatz-Platane, unter der sich bislang ein respektabler Blätterhaufen türmte: Die Stadtverwaltung hat sich umgehend um Anregungen zweier Leser kümmern können. So wird die Idee flugs umgesetzt, ein Schild in der Eisenbahnstraße zu verpflanzen. Fortgesetzt werden indes die Spät-Kontrollen, die Mitarbeiter der Ordnungsbehörde in schöner Regelmäßigkeit zum Musiklokal Abwärts in der Mühlstraße führen. Dort allerdings ist nach Rathaus-Angaben merklich Besserung eingetreten.

Im Stich gelassen fühlt sich Matthias Lenhard. Er ist nach eigenem Bekunden in der Mühlstraße zu Hause, findet aber für seinen Geschmack wochenends oft zu wenig Ruhe. Stein des Anstoßes: Eine Vergnügungsstätte, an der sich überwiegend junge Leute tummeln. Unweit seines Hauses befinde sich der Musikclub Abwärts, freitags und samstags herrsche Gegröle, wenn Jugendliche vom Alkohol beseelt aus der Gaststätte ans Licht torkelten. Lenhard freut das wenig, wie er am Dienstag beim „Heißen Draht in die Redaktion“ verlauten ließ. Unschön auch die Gaststättenbesucher-Sitte, Glasflaschen gern auf geparkten Fahrzeugen oder Fensterbänken zu platzieren. Üble Wildpinkelei auf der Straße, an Parkautomaten und sogar Hauseingängen seien eine weitere Folge nächtlicher Umtriebe. Das ist nicht nur dem RHEINPFALZ-Leser ein Dorn im Auge: Anlieger haben gegen die ihrer Ansicht unhaltbaren Zustände bereits Unterschriften gesammelt. Matthias Lenhard wollte indes unter anderem auch wissen, ob – wie von der Verwaltung versprochen – dort kontrolliert werde. Klares Ja, heißt es aus dem Rathaus. Allein im vergangenen Dezember und im Januar seien insgesamt 21 Kontrollen an Ort und Stelle vorgenommen worden, teilte gestern die Pressestelle der Stadtverwaltung mit. Wohlgemerkt seien die 21 Kontrollen binnen zweier Monate an Wochenenden über die Bühne gegangen, hätten die Mühlstraße sowie auch direkt den Nahbereich der Gaststätte umfasst. „Natürlich waren in dieser Zeit in der Mühlstraße und Umgebung Personen und Personengruppen unterwegs, die jedoch zum Teil die Mühlstraße lediglich als Zuweg in Richtung ’K in Lautern’ und in die Altstadt genutzt hätten.“ Die Verbindung aus Richtung Kotten/Westbahnhof/Burgstraße her werde rege genutzt. Viele Personen hätten dementsprechend in keiner Verbindung zu dem Lokal gestanden, so die Pressestelle. Trotzdem hätten die Vollzugsbeamten in Einzelfällen auch Personengruppen angesprochen und gegebenenfalls zur Ruhe ermahnt. Jedoch habe in keinem Fall ein Fehlverhalten vorgelegen. Mithin habe es auch keinen Anlass zu gravierenden Maßnahmen gegeben. „Im direkten Umfeld des Lokals waren keine Beanstandungen zu treffen. Der Betreiber hat die ihm erteilten Auflagen erfüllt“, teilte die Pressestelle gestern mit. Dass der Betreiber des Lokals sich an Auflagen gebunden fühle, habe zur Verbesserung der Situation am Lokal beigetragen. Nichtsdestotrotz werde auch in nächster Zeit in der Mühlstraße fleißig kontrolliert. Den täglichen Blick aus dem Fenster ihrer Wohnung in der Pariser Straße regelrecht vergällt hat Brigitta Weckerle der Blick auf den Pfaffplatz. Dort habe sich ein riesiger Haufen Blätter erhoben, die im vergangenen Herbst von einer Platane gerieselt seien. Nun ist der Herbst ja bekanntlich schon vor geraumer Zeit ins Land gegangen. Die Blätter aber waren geblieben, wie auch unser Foto am Mittwoch dokumentiert hat. „Die Mitarbeiter der Stadt pusten das mit ihren Laubbläsern im Herbst schön zusammen, seither liegt es da“, hatte die Leserin geschildert und beklagt, dass das Laub als Bedürfnisanstalt bei Hundehaltern und ihren Begleitern hoch im Kurs stehe. Dass dann auch mal Kinder im Laub umher tobten, kratze wiederum die Hundehalter wenig. Brigitta Weckerle klagt, sie habe bei der Stadtverwaltung angerufen, sei aber auf nicht allzu offene Ohren gestoßen. Nun, das will die Stadtverwaltung so nicht stehen lassen. Dass die Laubpuster anrückten, ist letztlich unter der Rubrik Guter Wille einzuordnen. Denn: „Die Platane gehört nicht in den Bereich, der in der Straßenreinigungsanlage aufgeführt ist. Und somit ist die Reinigungs- wie Räum- und Streupflicht am Pfaffplatz Nord dem Anlieger übertragen“, heißt es unmissverständlich in der Stellungnahme der Stadt. „Leider entsorgen die reinigungspflichtigen Anwohner das vermeintlich ,städtische Laub’ immer an der Platane“ – in der Hoffnung, die Stadt werde es ja wohl brav beseitigen. „Die Straßenreinigung reinigt dreimal die Woche den Gehweg in der Pariser Straße und beseitigt das Laub, das sich auf diesem befindet. Diesen Sachverhalt haben wir auch schon mehrmals der Beschwerdeführerin mitgeteilt“, ließ die Verwaltung gestern wissen. Man habe zudem mit dem zuständigen Referat gesprochen. Dennoch habe der Bereich Grünflächen „die Beschwerde diesmal zum Anlass genommen, das Laub kurzfristig zu entfernen“. Beinahe ebenso rasch will sich die Verwaltung um die Anregung von Franz Walther kümmern. Er hatte am heißen Draht darauf hingewiesen, dass ein Verkehrsschild eine Fußgängerampel in der Markt-/Ecke Eisenbahnstraße verdecke. Walther hatte gemutmaßt, dies beschwöre Gefahr herauf, weil Ortsunkundige überfordert sein könnten. Seiner Forderung, „sich eine bessere Lösung einfallen zu lassen“, will die Stadt nachkommen: „Das betreffende Verkehrszeichen wird versetzt, damit das Signal nicht mehr verdeckt wird.“

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x