Kaiserslautern Schwerstarbeit gegen die Bayern-Jäger

«Mehlingen.» Zwar dämmten die B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern die spielerische Qualität der TSG Hoffenheim am Samstag ordentlich ein und verteidigten kompakt sowie hochkonzentriert, am Ende konnten sie aber die 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den Tabellenzweiten nicht verhindern.

Dass die Hoffenheimer derzeit zu den besten Mannschaften im Nachwuchsbereich zählen, zeigte sich im Sportpark Rote Teufel am Samstag einmal mehr. In der ersten Hälfte war der Bayern-Jäger zwar noch etwas ratlos, wie er die kompakte Defensive der Roten Teufel knacken sollte, fand im zweiten Spielabschnitt aber über sein Flügelspiel immer mehr den Weg in den Strafraum. „Von den Chancen her war das heute absolut verdient“, musste FCK-Interimstrainer Sven Höh eingestehen, dass die Halbchancen durch ein paar Freistöße und Konter seiner Truppe höchstens für ein 0:0 gereicht hätten. „Wenn mir aber jemand vor dem Spiel gesagt hätte, dass meine Mannschaft heute so ein Spiel macht und so arbeitet, hätte ich das direkt unterschrieben“, war er mit der gezeigten Leistung gegen den klaren Favoriten absolut zufrieden. Die Kraichgauer übernahmen ab der ersten Minute die Kontrolle in der Partie, sahen sich jedoch einer aufopferungsvoll kämpfenden Kaiserslauterer Mannschaft gegenüber, die ab der Mittellinie sofort den ballführenden Spieler attackierte und defensiv in einem kompakten 5-4-1-System agierte. Nach sieben Minuten preschte Marco John jedoch durch den Defensivblock, fand seinen Meister aber in einem überragenden Torhüter Lorenz Otto, „der einen Sahnetag erwischt hatte“, wie Höh seinen Schlussmann später ausdrücklich lobte. In der 20. und 23. Minute musste sich Otto dann gegen Benedikt Landwehr behaupten, der erst eine scharfe Flanke in den Strafraum brachte, ehe der Flügelspieler einen Freistoß brandgefährlich aufs Tor zirkelte. In der 37. Minute hatten die abstiegsbedrohten Pfälzer dann aber auch das Glück auf ihrer Seite: Nach einer Ecke von John köpfte Lukas Schappes aus drei Metern den Ball an die Latte des FCK-Tores. Auf der anderen Seite versuchten es die Roten Teufel immer wieder mit Kontern, doch funktionierte das Umschaltspiel der Gäste zu perfekt, so dass diese meist an der Mittellinie bereits wieder von vier Spielern gestoppt wurden. „Das, was wir heute hier von Hoffenheim gesehen haben, ist das Beste der Liga. Sie haben nicht nur nach vorne eine brutale Qualität, sondern sie tun alles, wirklich alles dafür, hinten alles zu verteidigen. Das sieht man daran, dass sie seit dem Trainerwechsel nicht ein Gegentor aus dem Spiel bekommen haben, nur einen Elfmeter, sonst keine Gegentore“, untermauerte Höh die Schwere der Aufgabe, die im zweiten Durchgang schier unlösbar wurde. Zwar kamen die Roten Teufel etwas besser als der Gast aus der Kabine, hatten nach vier Minuten eine Freistoßchance, die Tom Theo Fladung jedoch in den sommerlichen Frühjahrshimmel verschoss. Auch zwei Minuten später konterte Maximilian Fesser nach einer Hoffenheimer Ecke und lief auf das gegnerische Tor zu, doch war die TSG sofort wieder mit fünf Mann an dem Flügelspieler. Entscheidend war dann der Doppelwechsel von TSG-Coach Danny Galm in der 48. Minute. Kerim Calhanoglu scheiterte zwei Minuten später per Freistoß am Pfosten, ehe der linke Mittelfeldspieler in der 53. Minute unbehindert auf Amid Khan Agha flanken konnte. Khan Agha versuchte es frei stehend im Strafraum selbst, traf den Ball jedoch nicht richtig, legte aber so unfreiwillig zu Bleart Dautaj quer, der nur noch einzuschieben brauchte. In der Folge packte Otto noch etliche Glanzparaden aus, doch ging offensiv bei seinem Team zu wenig, um noch einen Punkt einzufahren. „Wir hätten gerne heute etwas mitgenommen, aber wir akzeptieren dieses Ergebnis voll und ganz, da wir heute mehr auf unsere Leistung stolz sind“, zog Höh dennoch ein positives Fazit im derzeitigen Abstiegskampf. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Otto - Neukirch, Varga, Bresser, Stempel - Schröder - Fesser, Fladung (59. Reisinger), Haupts (67. Corda), Tahedl (59. Bosselmann) - Jardella (67. Lazar) TSG 1899 Hoffenheim: Klein - Curda, Selensky, Aidonis - Landwehr, Onana (48. Khan Agha), Geschwill, Keßler (48. Calhanoglu) - Schappes (59. Reitarow), Dautaj, John (75. Heiskanen) Tor: 0:1 Dautaj (33.) - Gelbe Karten: Varga - Selensky, John - Beste Spieler: Otto, Varga, Fesser - Geschwill, John, Dautaj, Khan Agha - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Ziegler (Hohenpeißenberg).

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