Kaiserslautern Parksituation macht Probleme

Blumen für die Bürgermeisterin: Beate Kimmel (in Rot) bekam von Ralf Folz und Ulrike Holzner-Folz (von rechts) beim Marktrundgan
Blumen für die Bürgermeisterin: Beate Kimmel (in Rot) bekam von Ralf Folz und Ulrike Holzner-Folz (von rechts) beim Marktrundgang einen Strauß überreicht. Begleitet wurde sie von Marktmeister Dietmar Keller (Mitte) und Patrick Buhr (links), dem Vertreter der Händler.

Ihren Antrittsbesuch machte Bürgermeisterin Beate Kimmel gestern Morgen auf dem Wochenmarkt. In Begleitung von Marktmeister Dietmar Keller und Patrick Buhr vom Ordnungsamt ging sie von Stand zu Stand. „Hallo, ich bin die neue Marktdezernentin, möchte mich Ihnen vorstellen und mir ein persönliches Bild vom Wochenmarkt machen“, begrüßte Kimmel die Händler und informierte sich darüber, wo der Schuh drückt.

Kalt ist es an diesem Dienstagmorgen, als die Bürgermeisterin zusammen mit ihren beiden Mitarbeitern von Stand zu Stand zieht. Marco Borg, Vorsitzender des Wochenmarktvereins und seit vielen Jahren auf dem Markt mit frischen Eiern präsent, bringt die Idee eines Abendmarkts ins Gespräch, winkt aber gleich ab. Der sei in Kaiserslautern nicht machbar: „Wird nicht funktionieren. Die Beschicker wollen das nicht.“ Worauf Kimmel auf ein neues Angebot verweist, das auch junge Menschen ansprechen soll. Für Borg und die Marktdezernentin jedoch nur ein flüchtiger Gedanke, der plötzlich im Raum steht und wieder verschwindet. Mit dem Hinweis „Wir wollen, dass die Menschen gut versorgt sind.“ wechselt der Besuch aus dem Rathaus zum Stand von Gerhard Schäffer. Von dem Händler, der Obst und Gemüse anbietet, erfährt Kimmel, dass er bereits seit 43 Jahren seinen Platz auf dem Wochenmarkt hat, fast nur Stammkunden bedient und Wert auf Qualität legt. Mit Qualität wolle er sich von den Discountern abheben. Zum Verkauf gehört für ihn auch das persönliche Gespräch. Hauptproblem des Wochenmarkts sei die Parksituation: „Die hält viele Kunden von einem Besuch ab.“ Am Stand von Ralf Folz und Ehefrau Ulrike Holzner-Folz wird die Bürgermeisterin im Namen der Marktbeschicker mit einem bunten Frühlingsstrauß willkommen geheißen. „Bei uns gibt es keine Zitrone“, spielt Ulrike Holzner-Folz auf das eigentlich für den Oberbürgermeister gedachte Geschenk beim Neujahrsempfang auf dem Einsiedlerhof an, das Kimmel am Sonntag entgegen nehmen musste. „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden“, so der Obst- und Gemüsehändler, dessen Frau mit einem üppigen Blumensortiment vertreten ist. Der Dienstagmarkt sei schwierig, räumt er ein. Seit 30 Jahren sei er auf dem Markt vertreten. Katastrophal sei die Parksituation. Die koste viele Kunden. Vorschläge, die er zur Verbesserung der Parksituation macht, nimmt Beate Kimmel gerne mit. „Ich habe nicht den Stein der Weisen“, entgegnet sie und verspricht, sich der Sache anzunehmen. Vom Kartoffelstand Füge geht’s zum Obst- und Gemüsestand Fink, von dort zu Wolfgang Hoff, der seit vielen Jahren Eier und Nudeln auf dem Wochenmarkt verkauft. Für jeden hat die Bürgermeisterin ein freundliches Hallo, ein gutes Wort und ein froh stimmendes Lächeln parat. Die ehemalige Personalchefin des Rathauses zeigt sich interessiert und bürgernah. Das kommt bei den Marktbeschickern an. Karsten Winter, bekannt für seine Produkte aus biologischem Anbau, hat die Erfahrung gemacht, dass es dienstags auf dem Wochenmarkt kontinuierlich weniger wird. Ob er denn Ideen habe, den Markt zu beleben? Auf eine Antwort muss die Bürgermeisterin nicht lange warten. „Wenn wir junge Menschen erreichen wollen, müssen wir auf neue Medien setzen“, befürwortet der Händler den Einsatz von WhatsApp, Facebook und dem Onlinedienst Instagram. Wichtig ist ihm auch ein Neuauftritt der Homepage des Wochenmarktvereins. Die sei in die Jahre gekommen und nicht mehr ansprechend. Vorschläge, die die Marktdezernentin gerne mitnimmt. Mit Smalltalk vorbei geht’s am Stand der Pferdemetzgerei Härting und am „Rolling Snack“ von Karl Pletsch, an den Ständen der Bäckerei Scheidt in Kreimbach-Kaulbach und der Bäckerei Hörhammer von der Pulvermühle in Lohnsfeld. „Wir wollen den Markt weiter stärken“, sagt die Bürgermeisterin. Interessiert zeigt sich Kimmel entlang der „Feinkostmeile“ mit Wurst, Fleisch, Fisch und Käse, nimmt von Metzgermeister Jürgen Conrad und Früchte-Händler Roland Wenger noch Glückwünsche zum neuen Amt entgegen und verspricht am Blumenstand Thoma, ihren Rundgang zu reflektieren und darüber nachzudenken, was man verbessern könnte.

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