Kaiserslautern Opel-Vertragskündigungen "Routine-Angelegenheit"

Die Händler und der Vertreter des Herstellers: Peter Hübner und sein Bruder Claus (links) stoßen mit Matthias Seidl, Opel-Vertri
Die Händler und der Vertreter des Herstellers: Peter Hübner und sein Bruder Claus (links) stoßen mit Matthias Seidl, Opel-Vertriebschef für Deutschland (rechts), im Jahr 2013 auf das 60-jährige Bestehen von Opel Hübner an. Nun sind die Verträge gekündigt, aber das sei eine Routineangelegenheit, sagt Peter Hübner.

Autobauer steigt aus 385 Kontrakten in Deutschland aus - Peter Hübner, Mitinhaber von Opel Hübner: Kein Grund zur Sorge

Wie gestern berichtet, hat Opel in Europa 1600 und in Deutschland 385 Händlerverträge gekündigt, um mit neuen Verträgen „Leistung und Profitabilität des Handels zu steigern“, wie Opel mitteilte. Neue Vertriebs- und Kommunikationswege sowie verändertes Kundenverhalten machten eine strategische Neuausrichtung notwendig, hatte Opel erklärt. Hübner, der auch einer von vier Sprechern des Verbandes der deutschen Opel-Händler ist, erklärte dazu, solche Kündigungen seien üblich, alle fünf bis zehn Jahre änderten die Hersteller ihre Verträge. In seiner Laufbahn als Opel-Händler erlebe er gerade die dritte Kündigung seitens des Herstellers. Auch Audi und VW hätten die Händlerverträge aktuell gekündigt, andere Hersteller stünden vor dem gleichen Schritt. Bei der Kündigung handele es sich um eine Änderungskündigung, verbunden mit einem neuen Vertragsangebot, die mit einer Vorlaufzeit von zwei Jahren zum 30. April 2020 greife. Die neuen Verträge liefen dann voraussichtlich bis Ende der 2020er Jahre.

Verträge der Opel-Händler angleichen

Hübner sagte weiter, die Kündigung habe allenfalls indirekt etwas mit dem Eigentümerwechsel bei Opel zu tun. Die Verträge der Opel-Händler seien zuletzt 2011 geändert worden und seit 2013 in Kraft. PSA habe seine Verträge mit Citroën- und Peugeot-Händlern erst vor zwei Jahren geändert und wolle vermutlich die der Opelhändler angleichen. Der Übergang zu PSA beschleunige den Prozess. Hübner erklärte weiter, er kenne die neuen Verträge im Detail noch nicht, ein Kernpunkt werde aber sicherlich der Vertrieb über den Hersteller sein. Die Hersteller wollten sich das Recht vorbehalten, selbst Neuwagen zu verkaufen. Das Kundenverhalten habe sich durch das Internet verändert, beispielsweise könne ein Käufer sich auf der Internetseite von Opel oder VW einen Wagen konfigurieren. Werde der Wagen künftig bei Opel bestellt, werde er nach wie vor über den Händler ausgeliefert und dieser erhalte von Opel einen marktüblichen Ausgleich, da er Vorführwagen und Verkaufsräume vorhalte und Mitarbeiter beschäftige.

"Opel möchte Händlernetz nicht verkleinern"

Ein zweiter zentraler Punkt in den neuen Verträgen sei das Margen- und Bonussystem, erklärte Hübner, der davon ausgeht, dass dies nicht zum Vorteil der Händler geändert wird. Dass von den 385 Opel-Händlern voraussichtlich zwölf keine neuen Verträge bekommen, sei ebenfalls nichts Besonderes und bewege sich in der üblichen Größenordnung bei Vertragskündigungen. Meistens seien Betriebe betroffen, die weit unter den Vorgaben des Herstellers und der Marktnachfrage lägen. „Es wird keine Kündigungswelle geben, Opel möchte das Händlernetz nicht verkleinern“, betonte Hübner.

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