Kaiserslautern Noch gibt es keine Entscheidung

Wurde 1986 von Architekturstudenten der TU für 20 Bewohner errichtet: Das ESA-Wohnheim mit Standort am Waldrand des Campus, nahe
Wurde 1986 von Architekturstudenten der TU für 20 Bewohner errichtet: Das ESA-Wohnheim mit Standort am Waldrand des Campus, nahe der Gottlieb-Daimler-Straße gelegen.

Es ist der gemeinsame Wunsch des LBB (Landesbetrieb Immobilien- und Baudienstleister Rheinland-Pfalz) und des Studierendenwerks Kaiserslautern, eine Alternative für das Studierendenwohnheim ESA (Energiesparende Architektur) zu finden. Das haben Bettina Bachem, Projektleiterin des LBB Kaiserslautern, und Marco Zimmer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Kaiserslautern, auf RHEINPFALZ-Anfrage erklärt. Hintergrund ist die Sorge von 20 Studierenden, die zurzeit das ESA-Wohnheim bewohnen und deren Mietverträge bis Ende September 2019 befristet sind.

Das ESA-Wohnheim mit Standort am Waldrand des Campus, nahe der Gottlieb-Daimler-Straße gelegen, wurde 1986 von Architekturstudenten der TU für 20 Bewohner errichtet. Ein ökologisches Projekt, das mit passiver Nutzung der Solarenergie und Wohnen mit Pflanzen zur Nachhaltigkeit beitragen sollte. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Gebäudes ist der soziale Wohncharakter der Gemeinschaft, die sich Küche, Wohnzimmer, Waschraum und Gartennutzung im Haus teilt. „Wir sind eine große WG, und wir fühlen uns sehr wohl hier“, so Markus Kappel, der sich als Student der Sozialwissenschaften seit dreieinhalb Jahren in dem Wohnheim zu Hause fühlt. Wie der Student sind auch seine Mitbewohner daran interessiert, wie es nach der Befristung der Mietverträge weitergeht. Gleichwohl ist den Bewohnern ein Gutachten zu dem ESA-Haus bekannt, das Mängel in der Bausubstanz und der energetischen Versorgung aufzeigt. Vermieter des Wohnheims ist das Studierendenwerk. Eigentümer des Geländes ist der LBB. Gegenüber der RHEINPFALZ bestätigten Zimmer und Bachem, dass die Mietverträge für das ESA-Wohnheim Ende 2019 auslaufen. Weiter verwies Bachem darauf, dass das Gebäude als Experiment ohne Baugenehmigung erstellt worden sei und ökologischen Gesichtspunkten heute nicht mehr genüge. Es werde weder der energetischen Versorgung gerecht, noch der Infrastruktur, stellte sie die Zufahrt durch den Wald in Frage. „Aus heutiger Sicht würde man sich nicht mehr für diesen Standort für ein Wohnheim entscheiden. Er wäre nicht mehr genehmigungsfähig.“ Für Vermieter und Mieter sei von vorneherein klar gewesen, dass das Wohnheim mit einer reduzierten Nutzungsdauer von 25 Jahren nur temporär genutzt werden könne, so die Projektleiterin. Die Zeit sei bereits abgelaufen und nochmals um fünf weitere Jahre verlängert worden. Gemeinsam mit dem Studierendenwerk sei man auf der Suche nach einem Standort für ein neues Wohnheim, das insbesondere die Art des gemeinschaftlichen Wohnens und sozialen Miteinanders der Bewohner ermöglicht. Dabei habe eine Innenentwicklung auf dem Campus Vorrang vor einer Außenentwicklung, verweist Bachem auf Restflächen, Garagen und Grünflächen auf dem Universitätsgelände. Im Übrigen sei das ESA-Wohnheim nicht nur ökologisch nicht mehr tragbar, sondern auch ökonomisch nicht mehr vertretbar. „Der laufende Betrieb trägt sich nicht“, verweist Bachem auf eine Kostendeckung, die von anderen Wohnheimen mitgetragen werden müsse. Zimmer erinnerte daran, dass das Studierendenwerk regelmäßig mit den Bewohnern des ESA-Hauses in Kontakt stehe. „Ich verstehe die Bewohner und ihr Anliegen.“ „Noch gibt es keine Entscheidung darüber, wie es weitergeht“, so Zimmer gegenüber der RHEINPFALZ. Ohne eine Verlängerung des Pachtvertrages könne es auch keine Verlängerung der Mietverträge geben, betont Zimmer, der neben der Frage der Wirtschaftlichkeit erhebliche bauliche und energetische Mängel des Wohnheims betont.

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