Kaiserslautern Nach dem Schaulaufen wartet der Deutschland-Pokal

Sicher: Sebastian Kappler vom Dartverein Kaiserslautern.
Sicher: Sebastian Kappler vom Dartverein Kaiserslautern.

Mit dem Selbstverständnis eines Bundesligisten: Der DV Kaiserslautern ist – nicht sonderlich überraschend – Pokalsieger des Rheinland-Pfälzischen Dartverbands (RPDV). Mal wieder.

In Kastellaun demontierte er die drei stärksten Landesligisten problemlos – darunter auch den Stadtkonkurrenten DC Nostra Dart Mus. Das 9:3 im Lauterer „Endspiel“ führte vor, wie groß die Kluft zwischen Ober- und Unterhaus ist. Der DVK erfüllte die Pflicht. Nicht mehr, nicht weniger. Im Juni 2018, da stemmten sie den meterhohen Säulenpott jubelnd in den Hanauer Nachthimmel. Sascha Goldammer, Zugpferd des DV Kaiserslautern und Mann der wichtigen Pfeile, hatte den Dart in die Doppel-10 gewuchtet, das Team gesiegt. Deutschland-Pokal, eine der höchsten nationalen Klub-Ehren. In vier Monaten nun darf der Lauterer Bundesligist wieder in Hanau antreten – um den Cup zu verteidigen. Weil er, und über diesen Sinn eines unnütz aufgeblasenen Wettkampfs lässt sich streiten, vergangene Woche zum x-ten Mal den RPDV-Pokal einfuhr. Und das alles ohne besonders große Gegenwehr. „Am Ende gesehen war es, das muss man so sagen, ein siebenstündiges Schaulaufen. Wie jedes Jahr. Wir haben nicht gerade wie die Brüller gespielt. Mit Klasse rühmen können wir uns nicht – aber es war auch nicht nötig“, resümierte DVK-Mann Sebastian Kappler später, unterstrich jedoch, dass dies keineswegs im respektlosen Ton daher gesagt sei. Nur ehrlich eben. Die Ursache der Problemlosigkeit lag wahrhaftig nicht in einem superstarken, bundesligatauglichen Niveau – denn das rief der Klub nicht ab. Eher: Angesichts des mit Meriten geschmückten rheinland-pfälzischen Platzhirsches zerbrachen die Herausforderer an ihrer Nervosität. Beim 8:4 über den DC Kroko Eifel reichten teilweise Averages unter 60, den DSC Bandits Kastellaun zerlegte der DVK gar mit 11:1. Was als „Finale“ angekündigt wurde, das Stadtderby zwischen DVK und Nostra Dart Mus, verlor schnell an Temperatur. „Wenn der Gegner da mal Chancen hat, kriegt er den Zitterer und den Sack nicht zu. Zumal die Mannschaften nicht so stark besetzt waren, wie ich erwartet hatte“, meinte Kappler. Vielleicht deshalb, weil sich die Landesligisten im Voraus schon kaum Chancen ausrechnen – was die Essenz des RPDV-Pokals darauf beschränkt, sich wenigstens mit einem Bundesligisten zu messen, also den Standort auszuloten. Alleine bei Nostra fielen mit Nervenmaschine Andreas „Old T“ Theisinger und Stefan Arenth zwei der stärksten Stützen aus – „mit ihnen wäre es etwas spannender geworden“, sagte Kappler. Nach den Einzeln lag sein DVK 6:2 vorne, Remis sicher. Und damit, wegen des Spielverhältnisses, auch der Titel. Ein 9:3 wurde es letztlich. Was untermauerte, dass der Sprung von Landes- zu Bundesliga ein „Riesen-Schritt“ ist, wie Kappler betonte. Der DC Nostra Dart Mus, amtierender Meister, wird es diese Saison vermutlich wieder auf der Aufstiegsrunde in Hanau versuchen. Zeitgleich wird dort dann auch der DVK seine Pfeile werfen. Nur eben im Deutschland-Pokal ...

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