Kaiserslautern Musik-Urgesteine als starkes Duo

Arbeiteten homogen zusammen: Albert Koch (rechts) und Michael Halberstadt.
Arbeiteten homogen zusammen: Albert Koch (rechts) und Michael Halberstadt.

Albert Kochs brillantes Bluesharp-Spiel und sein eher rauer Gesang sind seit Jahrzehnten der Dreh- und Angelpunkt etlicher regionaler und überregionaler Blues- und Bluesrockformationen. Michael Halberstadt dagegen arbeitet genauso lange im Bereich der amerikanischen Musikmelange aus Folk, Country, Rock oder Grunge à la Neil Young. Und sein Bekanntheitsgrad ähnelt dem von Koch. Beide zusammen auf der Bühne, das gab es bisher äußerst selten. Nun haben sich beide zu einem Duo zusammengefunden, dessen Auftritt den eher kleinen Musikclub Salon Schmitt aus allen Nähten platzen ließ.

Gleich, ob die Zwei nun zugkräftige und schwingende Titel etwa des von C. C. Cale bekannt gemachten Tulsa Sound lieferten, dazu markigen und druckvollen Bluesrock oder aber eher fast schon schmerzhaft langgezogene, laszive und tief melancholische Nummern von Neil Young: Die jeweiligen und wirklich zuhauf erschienen Fans feierten ihre regionalen Stars. Allerdings beschränkten sich Koch und Halberstadt nicht auf die reine Abwechslung der beiden doch sehr unterschiedlichen Stile, sondern arbeiteten auch klasse und homogen zusammen. Mal stützte Michael „Halbi“ Halberstadt seinen musikalischen Compagnon mit einer klangvoll und treibend gespielten Gitarre bei seinen rock- oder blueslastigen Stücken, mal illustrierte der Mundharmonika-Meister Albert Koch eher zurückhaltend, aber höchst ausgefeilt und pointiert Halberstadts doch eher morbide und weltabgewandte Musik. Dass die beiden dabei sogar im Original fett instrumentierte Stücke beispielsweise von „The Police“ wirklich eindringlich und wirkungsstark allein mit Gitarre, Bluesharp und Gesang zu interpretieren wussten, zeugt von der Klasse von Koch und Halberstadt. Ob man nun unbedingt auch Johnny Cashs Altmänner-Frust in den entsprechenden, amerikanisch übergefühligen Stücken intonieren musste, blieb zwar klar Geschmackssache, funktionierte aber trotzdem gut. Koch und Halberstadt sind mittlerweile wahre Musik-Urgesteine der Lauterer Szene und haben beide über die vielen Jahre ihrer Bühnenpräsenz jede Menge erfolgreiche Musikprojekte angestoßen. Schön, dass die Zwei nun ein Duo-Programm auf die Beine gestellt haben, das es in sich hat. Auch wenn ihre musikalischen Grundauslegungen unterschiedlicher kaum sein könnten. Ein eher seltenes Erlebnis im intimen Salon Schmitt, in dem trotz des Gedränges eine heimelige Atmosphäre herrschte. Info Am Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr, gibt es im Salon Schmitt in der Pirmasenser Straße 32 eine CD-Release-Party mit dem Trio „BJC“ und seinem Independent-Pop.

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