Kaiserslautern Mit dem letzten Aufgebot

Bei einem Schützenfest die Zielscheibe zu sein, ist nichts Erstrebenswertes. Für die mit nur sechs einsatzfähigen Spielern angetretenen Regionalliga-Basketballer des 1. FC Kaiserslautern setzte es am Samstag beim 63:103 (34:57) gegen die SG Lützel-Post Koblenz eine haushohe Niederlage.

Die Zuschauer auf der Karthause bekamen ein einseitiges Spiel zu sehen, dessen Ausgang sehr schnell feststand. Einen Vorwurf konnte man den extrem ersatzgeschwächten Gästen aber nur schwerlich machen. Mehr war gegen eine Mannschaft, die unter professionellen Bedingungen zusammengestellt wurde und mit aller Macht nach oben strebt, einfach nicht drin. In Koblenz zu gewinnen, glückte im bisherigen Saisonverlauf nur Spitzenreiter wiha Panthers Schwenningen. Insofern hätte für die Barbarossastädter schon viel zusammenkommen müssen, um dort eine Sensation zu schaffen. Ohne ihren Kapitän Thomas Erb, Top-Rebounder Aaron Ellis und Tempomacher Kevin Croom hatten die Roten Teufel bei den Conlog Baskets aber keine Chance. Da obendrein noch zahlreiche Rotationsspieler fehlten, die im bisherigen Saisonverlauf nur selten zum Zug kamen, stellte sich die Mannschaft quasi von alleine auf. FCK-Coach Theo Tarver hatte nur eine einzige Wechselmöglichkeit und beließ zunächst Kevin Luyeye auf der Bank. Das letzte Aufgebot suchte sein Heil in der Flucht nach vorne und wurde für seinen couragierten Auftritt nach fünf Minuten mit einer 18:14-Führung belohnt. Danach war es aber auch schon vorbei mit der Lauterer Herrlichkeit. Von nun an spielte nur noch eine Mannschaft: Koblenz. Einmal zurück in Front, war das Team vom Deutschen Eck nicht mehr aufzuhalten. Trainer Josip Bosnjak wechselte munter durch und bedachte auch die Spieler aus der zweiten Reihe mit sehr viel Spielzeit. Jeder Akteur stand mindestens acht Minuten auf dem Platz, keiner länger als 22. Kein Wunder also, dass die ohnehin als haushoher Favorit in die Partie gegangenen Koblenzer körperlich und mental frischer waren. Die Hausherren entschieden das erste Viertel dank einer hohen Trefferquote mit 30:22 für sich und bauten ihre Führung bis zur Halbzeit auf 57:34 (20.) aus. Von nun an konnte es aus Sicht der Gäste nur noch um Schadensbegrenzung gehen, aber selbst das misslang. Koblenz, das von außen wie im Training traf (16/32) und jeden zweiten Wurf versenkte, nahm im dritten Viertel ein wenig den Fuß vom Gas, um dann im Schlussabschnitt noch einmal richtig aufzutrumpfen. Die Roten Teufel waren an diesem Abend nicht mehr als ein Sparringspartner für den selbst ernannten Aufstiegskandidaten, der das Geschehen nach Belieben dominierte. Im Kampf um die vereinsinterne Korbjägerkrone konnte Waldemar Nap (20 Punkte) ein paar Zähler auf den Führenden John Barber Jr. (11) gutmachen. Am Ausgang des mit 26:49 mehr als deutlich verlorenen Rebound-Duells konnte aber auch der Power Forward nicht viel ändern. Ronny Weihmann (11) und Luyeye (10) trafen ebenfalls zweistellig. Zum Abschluss der Saison muss der FCK am Sonntag (16 Uhr) bei REWE Aupperle Fellbach ran. Platz neun in der Endabrechnung ist den Roten Teufeln jetzt schon sicher. Im Optimalfall könnte noch der Sprung auf Rang sieben glücken. Der nahende Abstieg der Fußballer aus der Zweiten Bundesliga dürfte die Planungen für die kommende Spielzeit nicht gerade erleichtern, denn schon jetzt sind die Basketballer finanziell nicht auf Rosen gebettet. Die Zeiten, in denen vom Hauptverein sechsstellige Summen flossen, sind längst vorbei. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Nap (20), Barber, Luyeye (je 11), Weihmann (10), Hosszu (7), Herzog (4).

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