Kaiserslautern Mehr als gebrauchte Kleider

Wollen feiern: (von links) Sozialpädagogin Nina Lambrecht, Ursula Donauer, Kerstin Ecker, die Leiterin der Schwangerenberatungss
Wollen feiern: (von links) Sozialpädagogin Nina Lambrecht, Ursula Donauer, Kerstin Ecker, die Leiterin der Schwangerenberatungsstelle in Landstuhl, und Susanne Layes engagieren sich im Babyladen im Ramsteiner Mehrgenerationenhaus. Am nächsten Mittwoch gibt es ein Fest zum zehnjährigen Bestehen.

Gebrauchte Kinderkleidung und Spielsachen, alles in gepflegtem Zustand, aber auch die Möglichkeit zum Austausch und zur professionellen Beratung finden Frauen seit zehn Jahren im Babyladen im Mehrgenerationenhaus (MGH) Ramstein-Miesenbach. Geöffnet ist an jedem zweiten und vierten Mittwoch im Monat von 10 bis 12 Uhr. Zum runden Geburtstag gibt es am Mittwoch, 24. Oktober, ein kleines Fest.

Dass der Babyladen im MGH Ramstein-Miesenbach so gut sortiert ist, überhaupt seine Pforten vor zehn Jahren öffnen konnte, sei den beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) Ursula Donauer und Susanne Layes zu verdanken. So sieht es zumindest Kerstin Ecker, die Leiterin der SKF-Beratungsstelle in Landstuhl: „Ohne die beiden hätten wir das nicht geschafft.“ Die Ehrenamtlichen haben die Fäden in die Hand genommen und den Babyladen organisiert. „Wir haben uns gefunden“, sagt dazu Susanne Layes. Ihre Idee, jungen schwangeren Frauen helfen zu wollen, fiel praktisch mit der Eröffnung des Mehrgenerationenhauses in Ramstein vor zehn Jahren zusammen. So boten sich die Räumlichkeiten und im SKF bot sich der professionelle Partner. Für die Anschubfinanzierung sorgte damals die bischöfliche Stiftung „Mutter und Kind“ in Speyer. Die Ehrenamtlerinnen, unter ihnen auch Marlies Hodyas, haben Kleiderspenden gesammelt und nehmen fast täglich weitere Stücke bis zur Kindergröße 104 sowie Spielsachenspenden, Kinderwagen und Kindersitze in Empfang. Sie sorgen für übersichtliche Ordnung in den Regalen im Verkauf. „Ja, wir verkaufen, wir sind keine Kleiderkammer“, erklären die Frauen. Allerdings könne solch ein Einkauf äußerst günstig ausfallen. „Jeder gibt uns, was er geben kann, und wenn es nur 20 Cent sind“,erklären sie. Beim Einkauf ergeben sich auch Gespräche untereinander, Kundinnen können bei einer Tasse Kaffee in entspannter Atmosphäre miteinander plaudern. Jeden zweiten Mittwoch im Monat ist sogar Hebamme Yvonne Buckl des St. Johannis Krankenhauses Landstuhl anwesend, hilft mit und beantwortet bei Bedarf Fragen. „So kommen Frauen hier ganz ungezwungen ins Gespräch“, sagt die ebenfalls im Babyladen anzutreffende Diplom-Sozialpädagogin des SKF, Nina Lambrecht. Der Babyladen sei ein schönes, niedrigschwelliges Angebot für alle Frauen, die den Einkauf auch zu einem kurzen Beratungsgespräch mit der Sozialpädagogin nutzen können. Familien werden dann häufig über Jahre begleitet, „wir sehen die Kinder aufwachsen und es entstehen gute Beziehungen“, freut sich Susanne Layes über ihre Arbeit und dankt auch allen Kleiderspendern für ihre Unterstützung. In den zehn Jahren seines Bestehens kamen etwa 1400 Familien in den Babyladen. Inzwischen haben sich die Besucherzahlen auf einem hohen Niveau eingependelt. Besucht wird der Babyladen von Familien gemischter Nationalität.

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