Kaiserslautern Lager leert sich mit Hommage an die Kunst

Fußball trifft Bildende Kunst: die Bildhauer Klaus M. Hartmann (links) und Reiner Mährlein am „Kicker“.
Fußball trifft Bildende Kunst: die Bildhauer Klaus M. Hartmann (links) und Reiner Mährlein am »Kicker«.

Eine kurze Ära von gewichtiger Bedeutung für die regionale Kunstszene geht zu Ende. Obwohl das Kunstlager − also die Leerstandsräume im Fuchsbau entlang der Eisenbahnstraße − der Künstler-Werkgemeinschaft (KWG) von vornherein auf Zeit überlassen war, lässt sich das Ende nur mit einem „Schade“ kommentieren. Ein guter Grund für eine allerletzte Ausstellung.

Bildhauer Klaus M. Hartmann hatte die Idee, kurzfristig KWGler und eine Handvoll Gäste zusammenzutrommeln, um mit Malerei, Grafik, Fotografie und Bildhauerei zum Jahresende Abschied zu feiern. Die Ausstellung ist eine Hommage an die Kunst an sich, an den idealen Raum, an die bekanntermaßen kunstaffinen Besitzer. Eröffnung ist am 17. Dezember. KWG-Vorsitzender Reiner Mährlein ist voll des Lobes − beim Ausblick auf ein niveauvoll bestücktes Kunstlager wie beim Rückblick auf Aktionen und Projekte der Gemeinschaft: „Dieser Raum mit den großen einsichtigen Panoramafenstern entlang der Straße ist ein Glücksfall für uns Künstler.“ Auch wegen des unkomplizierten Miteinanders bezüglich der Nutzung. Mährlein erinnert daran, welche Anstrengungen die KWG Jahre zuvor angesichts der Leerstände im Stadtgebiet unternommen habe. Unter anderem auf Basis des sogenannten Art-Hoppings, der zeitweisen Nutzung leerer Läden je nach Sachlage. Bis auf seltene Ausnahmen, wie etwa im Gondrophon oder auf dem Pfaffgelände, lehnten die Besitzer ab. Umso mehr freut Mährlein die Liste der Veranstaltungen im Fuchsbau, die im August 2016 unter dem Titel Bäckerblumen starteten und exakt vor zwei Jahren unter KL-Kunstlager fortgeführt wurden. „Wir als Macher sind selbst erstaunt“, sagt Hartmann. „Es war eine erfolgreiche Zeit, sowohl in puncto Aktivitäten als auch Resonanzen.“ Vernissagen sorgten stets für Gedränge. Und das hat sich herumgesprochen. Es reisten sogar Künstler aus benachbarten Bundesländern an, eben wegen ausgefallener Kunstthemen und -darstellungen. „Wir brauchen uns hier nicht zu verstecken“, so der Stahlbildhauer, „Kaiserslautern ist unter Künstlern ein Begriff“. Die Kunstszene gelte als eine der aktivsten in Rheinland-Pfalz. Auch dank der interdisziplinär ausgerichteten KWG und der Leute, die die Aktionen verantworteten. So gelang mit „Bye, bye Kunstlager“ fast aus dem Stegreif ein letztes Angebot für Kunstinteressierte, das Niveau, Kreativität und Abwechslungsreichtum verheißt. INFO Die Vernissage beginnt am 17. Dezember um 18 Uhr im Kunstlager Fuchsbau, Eisenbahnstraße 23. Geöffnet täglich von 17 bis 20 Uhr. Am 22. (literarisch-musikalische Darbietung), am 28. (Konzert Akustischer Blues ab 20 Uhr) sowie zur Finissage am 29. Dezember jeweils ab 16 Uhr offen.

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