Kaiserslautern Knoblauch und Lithium

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Aus Kaiserslautern, Koblenz und Speyer, aus Saarbrücken und Mainz waren sie gekommen, die 39 Chemie-Asse mit ihren Lehrern und Betreuern, um sich auf Landesebene mit Gleichaltrigen zu messen. Der Förderverein Chemie-Olympiade (FChO) hatte die Sieger der ersten Runde von „Chemie – die stimmt“ für 8. bis 10. Klassen eingeladen. Nach der Klausur konnten die Schüler an der Technischen Universität (TU), dem Gastgeber an diesem Tag, schon einmal Campusluft schnuppern. Bundesweit gingen gestern rund 700 Teilnehmer an den Start.

Im Hörsaal herrscht Stille. Fabian Dietrich, FChO-Mitglied und Doktorand der physikalischen Chemie, gibt noch die letzten Hinweise. Die jungen Chemietalente sitzen konzentriert auf ihren Plätzen – gut versorgt mit Wasserflasche, Schokoriegel und Apfel, damit auch das Gehirn während der zweieinhalb Stunden auf Hochtouren arbeiten kann. Fünf Aufgaben liegen vor ihnen, angepasst auf den jeweiligen Leistungsstand der Klassenstufe. Es geht um Carbidlampen, Bestimmung von unbekannten Chemikalien, Sauerstofferzeugung mit Kaliumpermanganat oder Lithiumgewinnung für die Akkus von Hybridmotoren. Um 12.45 Uhr werden alle Klausuren abgegeben. Mit dabei ist Lisa-Marie Beilmann vom Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in Kaiserslautern. Seit zwei Jahren hat die 15-Jährige Chemie als Schulfach. Ungewohnt sei es schon, sagt sie, „so etwas macht man ja nicht jeden Tag. Und über eine so lange Zeit haben wir noch nie eine Klausur geschrieben.“ Die Aufgaben seien schwierig gewesen. „Wir hatten dieses Schuljahr nur teilweise Chemie. Manches haben wir noch nicht im Unterricht gemacht“, sagt die Schülerin der neunten Klasse, die auch schon an Biologie-Wettbewerben teilgenommen hat. Was ihr an der Chemie gefällt? „Experimentieren macht mir am meisten Spaß.“ Und sie denkt auch schon daran, diese Richtung beruflich zu verfolgen. „Ich würde gern als Chemielaborantin arbeiten“, sagt sie überzeugt. Jetzt freut sie sich erst mal aufs gemeinsame Mensa-Essen – Pfälzer Fleischküchle und Grumbeer-Stampes steht auf dem Speiseplan. Gespannt erwarten die Lehrer ihre Schüler vor dem Hörsaal. Gerade vom Unterricht zurückgekehrt ist auch Angela Schneider, Lehrerin für Chemie am HHG. „Es ist ganz toll, bei solch einem Wettbewerb dabei zu sein“, freut sich Schneider für Lisa-Marie. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich sehr lange an solch ein Ereignis erinnert. Man nimmt auf jeden Fall etwas mit.“ Sie selbst sei als Schülerin von ihren Lehrern sehr unterstützt worden. „Jetzt will ich meinen Schülern auch so etwas bieten. Dabeisein ist alles“, ist für Schneider das Motto. Weiter eintauchen in die faszinierende Welt der Chemie konnten die Schüler beim Fachvortrag über „Nachwachsende Rohstoffe in der Chemie“ von Lukas Gooßen, Professor für organische Chemie. Die Verkündung der Ergebnisse und Verleihung der Urkunden beschlossen den Wettbewerbstag. Die Besten der Landesrunde können beim Regionalwettbewerb der Länder im Juni die nächste Qualifikationsstufe erklimmen.

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