Stadtleben Kaiserslautern: Für Pfarrer Graupeter bedeutet Ostern früh aufstehen

Freut sich auf Ostern, auch wenn er kein Frühaufsteher ist: Karl Graupeter. Foto: VIEW
Freut sich auf Ostern, auch wenn er kein Frühaufsteher ist: Karl Graupeter.

Für Gemeindeglieder der protestantischen Gemeinden im Süden von Kaiserslautern wird die Nacht am Ostersonntag früher als an normalen Sonntagen vorbei sein. „Nein, eine Absprache ist es nicht, dass in der Friedenskirchengemeinde im Uniwohngebiet, in den Gemeinden Hohenecken, Lukaskirche und Pauluskirche die Osternacht um sechs Uhr in der Frühe beginnt“, stellt Karl Graupeter, Pfarrer der Pauluskirche auf dem Lämmchesberg, klar. Es sei in diesen Gemeinden Tradition, das Osterfest mit der Osternacht am frühen Morgen zu beginnen. Als er 2013 die Pfarrstelle an der Pauluskirche antrat, hat er den Brauch mit dem Osterfeuer weitergeführt.

Überrascht hat ihn, dass sich zu dieser Zeit erstaunlich viele Gottesdienstbesucher einfinden. Die Statistik hat er griffbereit und verweist auf 35 Besucher im Schnitt. „Auch Kinder sind dabei.“ Dass zum Osterfeuer auch die Osterkerze gehört und diese am Osterfeuer entzündet wird, hätten die Protestanten im Zuge der Ökumene von den Katholiken übernommen, so Graupeter. Ebenso den Einzug mit der brennenden Osterkerze in die dunkle Kirche. Lieder aus Taizé, der ökumenischen Brüdergemeinschaft in dem gleichnamigen französischen Ort in Burgund, gehören mit dazu, weiß der Pfarrer. Während des Vortrags der Schöpfungsgeschichte wird das Licht dann an die Besucher weitergegeben.

Dieses Jahr hat sich Graupeter etwas Neues einfallen lassen. Zu Beginn der Osternacht erhält jeder Teilnehmer symbolisch einen kleinen Stein vom Grab Jesu Christi. „In Gedanken kann man den Stein, mit dem, was einen belastet, beschreiben und ihn auf den Altar legen.“ Wer wie der Pfarrer bereits in der Frühe um fünf Uhr aufstehen muss, der kann sich nach dem Gottesdienst beim gemeinsamen Osterfrühstück stärken.

Nicht, ohne vorher ein rot gefärbtes Osterei aus der Kirche mitnehmen zu dürfen. Nach der griechischen Orthodoxie symbolisiert die Farbe Rot der Ostereier das Blut Jesu und die Bedeutung seiner Auferstehung. „Ich freue mich auf Ostern, auch wenn ich nicht gerne früh aufstehe“, gesteht der Seelsorger. „Ich bin keine Nachtigall, eher eine Lerche.“

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