Kaiserslautern Kaiserslautern: Frühlingsmarkt leidet unter Frost und Schnee

Spielten am Samstag tapfer gegen die Kälte an: Die beiden Guggemusikgruppen – im Bild Hättä Lila aus Villingen – machten lautsta
Spielten am Samstag tapfer gegen die Kälte an: Die beiden Guggemusikgruppen – im Bild Hättä Lila aus Villingen – machten lautstark auf sich aufmerksam.

„Lautern blüht auf“, die Frühlingsaktion der Werbegemeinschaft „Kaiser in Lautern“ in Zusammenarbeit mit der Stadt, stand am Samstag unter einem eisigen Stern.

Der Lauterer Osterhase mit seinem dicken kuscheligen Fell hatte gut lachen und auch die beiden Kinder, die auf Strümpfen in der Fackelstraße durch die Hüpfburg turnten, schienen die Kälte überhaupt nicht zu spüren. Anders als mancher Erwachsene, der in Wintermontur frierend durch die Innenstadt streifte, konnten Elisabeth und David von ihrem persönlichen Frühlingserwachen gar nicht genug kriegen. „Lautern blüht auf“, die Frühlingsaktion der Werbegemeinschaft „Kaiser in Lautern“ und der Stadt, schien von Anfang an unter einem eisigen Stern zu stehen. Verschiedene Teilnehmer hatten krankheitsbedingt oder der Kälte wegen von vornherein abgesagt, andere, wie der Händler mit den Gourmetkräuter-Mischungen und der „Eizmann“ am Altenhof packten nach dem Samstag ihre Angebote zusammen. Sein Eis schmelze zwar nicht bei diesen Temperaturen, sagte Harald Potschi, aber seine Geschäftseröffnung in der Stadt habe er sich doch anders vorgestellt.

Guggemusik sorgt für Stimmung

Am Schillerplatz war der italienische Markt mit dem Aufbau um Stunden in Verzug und in der Riesenstraße gab das Ökologieprogramm mit seinen naturwissenschaftlichen Experimenten bloß eine Stippvisite. Ziemlich einsam stand der Luftballonmann in seinem bunten Gewand am Eingang zum Schillerplatz. „Die Kinder halten die Hände lieber in der Tasche“, kommentierte er, dass seine fantasievollen Figürchen anders als sonst nicht nachgefragt schienen. So verhältnismäßig schwach die Passanten zunächst durch die Innenstadt streiften, so plötzlich kam dann doch Leben in die Leute: Zwei Guggemusikgruppen – die „Pfuutzger Musigg“ und die „Hättä Lila“ zogen mit Trommeln und Trompeten von der Kerststraße in die Fackelstraße und aus der Riesenstraße zum Standkonzert Richtung Stiftskirche. Das passte, das machte Laune und warme Füße dazu. „Ich bin dem Appell von Herrn Pallmann in der RHEINPFALZ gefolgt und hab’ mir einen Ruck gegeben“, schilderte lachend eine Passantin. Sie hatte das Frühlingserwachen für sich selbst einfach ins Innere der Geschäfte verlegt. „Da zieht man sich entsprechend an und ist dann gegen alles gefeit“, fand Helga Bäcker. Die Leiterin des „Pfennigbasars“ des Deutsch-Amerikanischen und Internationalen Frauenclubs war mit zwei Bekannten unterwegs. Ausstaffiert mit Schal, Mützen, gefütterten Stiefeln und Thermohosen wollten sie sich die Aktion nicht entgehen lassen: „Einfach mal schauen, was geboten wird.“ Geboten und von Passanten nur zu gerne mitgenommen wurde am Stand von Stadt und Werbegemeinschaft ein Töpfchen blühender Primeln in vielen Farben. Hier standen Diddi Artmann und Asad Anaddag, ältester und zweitältester Volunteer seit der Fußball-WM 2006 als „Jungs für alles“ bereit. Beispielsweise als Unterstützer beim Einstieg in die Bimmelbahn. In der Kerststraße war der französische Markt ein Ziel für Gourmets. Hier lockten „Fromage de montagne“ in verschiedenen Variationen und robuste Brotlaibe – zum Beispiel Feigenbrot. Ein anderer Händler hatte Säckchen mit Lavendel und Seifen aus der Provence an seinem Stand aufgebaut. „In Marseille sind es heute 15 Grad“, wusste der Franzose zu berichten.

Trostloses Frühlingsfest

Reichlich trostlos verlief das Frühlingsfest am gestrigen Sonntag. „In der Stadt kann man die Leute zählen“, berichtete Maria Fechter vom Büro für städtische Veranstaltungen. Auch seien nicht mehr alle Händler da und für die „kaiserliche Autoshow“ auf dem Stiftsplatz seien von vier angemeldeten Autohäusern nur drei gekommen. Die Guggemusikgruppen hatten sich nicht abschrecken lassen. Sie sorgten gestern noch einmal richtig für Stimmung in der Innenstadt und die Leute tanzten dazu, in der doch gefüllten Fackelstraße, im Schnee.

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