Kaiserslautern Kaiserslautern: Die zweite Feuerwache kommt

Die im Osten der Stadt vorgesehene Feuerwache soll im Wesentlichen mit bereits vorhandenen Fahrzeugen ausgestattet werden – unse
Die im Osten der Stadt vorgesehene Feuerwache soll im Wesentlichen mit bereits vorhandenen Fahrzeugen ausgestattet werden – unser Foto zeigt die Feuerwache mitten in der Stadt. Beim Personal muss dann kräftig aufgestockt werden – etwa 30 neue Feuerwehrmänner sind nötig.

Die Kaiserslauterer Berufsfeuerwehr schafft es längst nicht immer, die sogenannte Einsatzgrundzeit von acht Minuten einzuhalten. Vor allem im Osten der Stadt wird die Zeit regelmäßig überschritten. Dort soll nun eine weitere Wache gebaut werden – nachdem andere Bemühungen nicht halfen.

„Wir kennen das Problem“, räumt Feuerwehrdezernent Peter Kiefer gleich zu Beginn des Gesprächs mit der RHEINPFALZ ein. „Wir wissen auch, dass wir dort was bauen müssen.“ Im Rahmen der üblichen Stellungnahmen bei Baugenehmigungsverfahren würden die Bauherren sogar explizit darauf hingewiesen: „Im Osten der Stadt ist die Erreichbarkeit von Einsatzstellen für die Feuerwehr problematisch.“

Zunehmender Verkehr hat die Situation verschärft

In der rheinland-pfälzischen Feuerwehrverordnung ist dazu eine klare Vorgabe gemacht: Acht Minuten nach der Alarmierung muss die Feuerwehr am Einsatzort sein und wirksame Hilfe einleiten. Einsatzgrundzeit nennen das die Fachleute. „Wir verstoßen da gegen geltendes Recht“, sagt auch Feuerwehrdirektor Konrad Schmitt. Er erklärt, wieso sich die Situation verschärft hat: „Das Verkehrsaufkommen ist höher als noch vor Jahren, und die Baustellensituation macht die Anfahrt nicht einfacher.“ Zudem wachse Kaiserslautern im Osten stark – Stichworte PRE-Park und Europahöhe. „In der Feuerwehrverordnung heißt es, dass die Einsatzorte ,in der Regel’ in acht Minuten erreicht werden müssten. Wir kommen da, das zeigen interne Statistiken, immer häufiger drüber.“ Neu sei das Thema allerdings nicht, schon unter Oberbürgermeister Bernhard Deubig habe sich die Feuerwehr damit beschäftigt. Ein kleiner – und kostengünstiger – Schritt sei beispielsweise die Anschaffung eines sogenannten Vorausrüstwagens gewesen. Der entsprechend ausgestattete Kleintransporter sei mit vier Feuerwehrleuten für die erste Hilfe vorausgeschickt worden. „Aber selbst damit schaffen wir es nicht, die Zeiten einzuhalten“, sagt Schmitt.

Keine Kooperation mehr mit US-Feuerwache

2016 habe es einen Vertrag mit dem damaligen Kommandanten der US Army gegeben, dass die US-Feuerwache am Pfalzcenter im Brandfall im Osten der Stadt mit ausrücke, schildern Kiefer und Schmitt. Allerdings hätten die amerikanischen Feuerwehrleute Bedenken angemeldet, und unter dem neuen Kommandanten sei die Kooperation versandet. Schmitt: „Parallel dazu haben wir versucht, im Osten eine Freiwillige Feuerwehr aufzubauen, doch leider nicht genügend Mitglieder gefunden, die dort wohnen und arbeiten.“ Kurzum: An einer zweiten Feuerwache im Osten der Stadt, die rund um die Uhr besetzt ist, führe kein Weg vorbei. Erste Schritte dazu seien mittlerweile in die Wege geleitet worden, berichtet Kiefer: „Wir haben mit der Stadtplanung gesprochen, wo wir überhaupt eine Wache hinbauen können. Da haben wir mehrere geeignete Grundstücke im Blick.“ Um die neue Feuerwache zügig realisieren zu können, sei man gerade dabei, Planer in einer städtischen Gesellschaft zu finden. Kiefer: „Unser Hochbauamt ist momentan komplett ausgelastet.“ Man wolle aber auch nicht so lange warten – und wegen der Feuerwache kein anderes Projekt zurückstellen oder verschieben. „Was Zeit kostet, wollen wir jetzt möglichst ausschließen“, sagt Kiefer, der auch Baudezernent ist.

Vorbereitung im Doppelhaushalt ist wichtig

Einen Zeitplan wollen Kiefer und Schmitt nicht nennen, dazu sei es noch zu früh. Kiefer: „Im Doppelhaushalt 2019/2020 ist dazu noch nichts vorgesehen. Aber wenn es soweit ist und alles gut vorbereitet ist, dann gehen wir damit in die Gremien und den Stadtrat, um die Mittel über einen Nachtragshaushalt zur Verfügung zu stellen.“ Eine sorgfältige Ausarbeitung sei wichtig, betont Kiefer: „Die Kosten sind, auch wenn sie zu rund 30 Prozent bezuschusst werden, nicht ohne.“ Eine konkrete Zahl wird nicht genannt. Vor allem die Personalkosten seien nicht zu unterschätzen, ergänzt Schmitt: „Für die Wache brauchen wir ungefähr 30 zusätzliche Stellen bei der Feuerwehr. Und die am besten nach und nach ab jetzt, damit wir die neue Wache am Tag X besetzen können.“ Man müsste dazu damit beginnen, einen Personalüberhang aufzubauen. Bei den Bemühungen zum Einhalten der Einsatzgrundzeit liegt der Schwerpunkt derzeit im Osten der Stadt. „Der Einsiedlerhof ist je nach Verkehrslage aber auch kritisch“, sagt Schmitt, im Industriegebiet Nord habe sich dagegen die Freiwillige Feuerwehr bewährt, wie auch in den Stadtteilen.

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