Kaiserslautern Kaiserslauterer Schillerschule: Aufzug eingebaut und wieder abgerissen

Fast alles abgerissen: Von der Schillerschule ist nicht mehr viel zu sehen.
Fast alles abgerissen: Von der Schillerschule ist nicht mehr viel zu sehen.

Im Jahr 2009 wurde ein neuer Aufzug in die Schillerschule eingebaut. Nun wurde er wieder abgerissen – weil alle Gebäude der Schule weichen müssen und der Neubau nur ein Stockwerk hat, wie Baudezernent Peter Kiefer betont.

Georg Lang, dem früheren Leiter der Schillerschule, ist aufgefallen, dass der Aufzug, der erst vor wenigen Jahren gebaut wurde, jetzt im Zuge der Abrissarbeiten dem Erdboden gleich gemacht wurde. „Wo ist die finanzielle Vernunft der Stadt? Diese Vergeudung ist nicht zu rechtfertigen“, sagt Lang. Der Baudezernent erklärt dazu, der Abriss des Aufzuges sei unumgänglich. Um das zu verstehen, müsse man sich die Entwicklungsgeschichte der Schillerschule anschauen. Sie sei eine Hauptschule gewesen, im Zuge der Schulstrukturreform 2009/2010 sei sie in eine Grundschule umgewandelt worden. Zu dieser Zeit seien gerade Sanierungsarbeiten am Schulgebäude gelaufen. Diese seien dann von der Stadt unverzüglich beendet worden. Es habe einen Baustopp gegeben, allerdings seien zu diesem Zeitpunkt die Mensa schon weitgehend fertiggestellt und der Aufzug installiert gewesen. Den Einbau eines zweiten Aufzuges habe die Stadt damals gerade noch stoppen können. Wie Kiefer ausführt, standen dann die Überlegungen an, wie man baulich mit der Grundschule Schillerschule verfahren soll. So sei zunächst geprüft worden, ob die alten Gebäude saniert oder ein Neubau errichtet werden soll. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung habe eindeutig ergeben, dass ein Neubau wesentlich günstiger sei als eine Sanierung im Bestand – zumal die Grundschule nicht den großen Raumbedarf habe wie früher die Hauptschule. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sei in die Entscheidung eingebunden gewesen, weil der Neubau über die Schulbauförderung und nicht über das Kommunale Investitionsprogramm des Bundes laufe. Die neue Schillerschule sei dann streng nach energetischen Gesichtspunkten konzipiert worden, führt Kiefer aus. Es werde ein eingeschossiger Bau errichtet, bei dem auf beiden Seiten des langen Flures Schulsäle liegen. Die Mensa, die bereits für die Hauptschule gebaut wurde, bleibe erhalten und diene überdies als barrierefreier Hauptzugang zum Schulgebäude. Für den Aufzug gebe es somit keine Verwendung, betont Kiefer. Er sei mit dem kompletten Schulgebäude abgerissen worden. Mitarbeiter der Stadt hätten sich aber viel Mühe gegeben, um nach einer anderen Verwendungsmöglichkeit zu suchen. So sei geprüft worden, ob er in dem barrierefreien Kindergarten eingebaut werden könne, der als Ersatz für die baulich marode Kindertagesstätte Minimax aus der Julius-Küchler-Straße auf dem Gelände der Schillerschule errichtet wird. In die zweigeschossige Kindertagesstätte passe er allerdings nicht. Auch sonst habe sich keine Verwendungsmöglichkeit ergeben. Der Abriss der drei Gebäuderiegel ist unterdessen weit fortgeschritten. Wie der Baudezernent ausführt, sind alle Gebäude weg, nur vereinzelt stünden noch Keller. Diese würden ebenfalls bald abgerissen, sodass im Sommer mit den Neubauten für die Schillerschule und den Kindergarten begonnen werden könne. Die Schule solle bis zum Jahr 2021 fertig sein, der Kindergarten bereits etwas früher. Der Neubau der Grundschule mit zehn Klassenräumen kostet 5,6 Millionen Euro. Der Kindergarten mit sechs Gruppenräumen, der an der Stelle errichtet wird, an der der Flügel der Schillerschule Richtung Feuerbachstraße stand, ist mit rund drei Millionen Euro veranschlagt. Er wird über das Kommunale Investitionsprogramm finanziert. Die Turnhalle der Schillerschule bleibt erhalten und wird auch während der Bauphase genutzt. Bis der Neubau der Schule fertig ist, sind die Grundschüler der Schillerschule in dem bislang leerstehenden Gebäude der ehemaligen Hauptschule Bännjerrück untergebracht.

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