Kaiserslautern „Jeder muss Vollgas geben“

Umkämpftes Spiel im Fritz-Walter-Stadion: David Tomic vom FCK versucht, den Ball gegen Raimundo Dombaxi vom SV Morlautern zu beh
Umkämpftes Spiel im Fritz-Walter-Stadion: David Tomic vom FCK versucht, den Ball gegen Raimundo Dombaxi vom SV Morlautern zu behaupten.

Einen attraktiveren Gegner zum Auftakt des zweiten Teils der Fußball-Oberligarunde hätte sich der SV Morlautern nicht wünschen können. Das Team von Trainer Patrick Wittich empfängt an diesem Samstag (Anpfiff: 15 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern II zum Lokalderby. Ein Spiel, in dem es für beide Mannschaften um Prestige und Punkte geht.

Zählbares braucht das Heimteam dringender als die Gäste vom Betzenberg. Nach 21 Spielen rangiert der SVM mit 22 Punkten auf dem 14. Platz und dürfte somit bis zum Saisonende in Sachen Abstiegskampf gefordert sein. Um sich auf den starken Auftaktgegner einzustimmen, bestritten die Schützlinge von Patrick Wittich am vergangenen Samstag ein Testspiel gegen den FC Homburg, gegen eine Mannschaft, die, so der Morlauterer Coach, „das Nonplusultra“ der Liga ist. Die Partie endete mit einer 0:2-Niederlage, brachte Wittich aber einige Erkenntnisse in Sachen „Schwächen und Stärken“ seines Teams. „Daran haben wir in dieser Woche intensiv gearbeitet“, betont Wittich, der die U23 des 1. FCK „ähnlich stark“ wie den Tabellenführer Homburg einschätzt. Um gegen den Lokalrivalen bestehen zu können, müsse seine Elf 90 Minuten lang mit „voller Konzentration und vor allem diszipliniert spielen“. Für Patrick Wittich ist es am Samstag eine Premiere, bestreitet doch der SVM die erste Oberligapartie unter seiner Regie als Cheftrainer. Im Hinspiel hatte noch Karl-Heinz Halter das Kommando. Die Morlauterer verloren zwar damals im Fritz-Walter Stadion mit 1:3, zeigten aber eine ihrer besten Saisonleistungen. Und an Motivation dürfte es ihnen auch im Rückspiel nicht fehlen, zumal einige der Spieler selbst schon das Trikot der Roten Teufel trugen. Letzteres gilt auch für Patrick Wittich, der dem Duell selbstbewusst entgegensieht und dies auch zum Ausdruck bringt: „An einem guten Tag können wir jede Mannschaft in der Liga gut bespielen.“ Personell braucht er sich keine Sorgen zu machen. „Alle haben die Vorbereitung verletzungsfrei überstanden und sind an Bord“, sagt Wittich und macht noch einmal klar, was er von den Seinen im Derby erwartet: „Egal, wer am Samstag aufläuft, jeder muss Vollgas geben.“ Das fordert auch Hans Werner Moser von seinen Jungs. Der Trainer der U23 des FCK erinnert sich nur allzu gut an das Hinspiel im Fritz-Walter-Stadion. „In der ersten Halbzeit war Morlautern besser. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel gedreht und verdient gewonnen.“ Nach dem Führungstreffer von Shkodran Rexhaj (35.) vom SVM glich Lukas Spalvis aus (53.), Christian Kühlwetter erhöhte (58.), und Spalvis traf noch einmal (64.). Damals liefen neben Spalvis Nils Seufert, David Tomic, Brandon Borello, Manfred Osei Kwadwo und Jan-Ole Sievers von den Profis auf. Von einer solchen Besetzung kann Moser diesmal nur träumen. Immerhin läuft Dylan Esmel, der derzeit mit den Profis trainiert, für die U23 auf. Moser nimmt es gelassen. „Wir wissen mittlerweile mit personellen Problemen umzugehen“, sagt er angesichts der durch Langzeitverletzungen, kleine Wehwehchen und Grippe geschwächten Personaldecke, die das Training nicht immer einfach machte. Fragezeichen stehen noch hinter dem Einsatz von Mohamet Morabet (Probleme am Fuß) und Lukas Gottwald (im Training umgeknickt), laut Moser „einer der Topspieler der Vorbereitung“. Mario Andric und Luca Jensen sind grippegeschädigt und mussten ein paar Tage aussetzen. Dafür ist Kapitän Christian Kühlwetter nach seinem Wadenbeinbruch wieder voll im Training und laut Moser ein „Kandidat für die Startelf“. Motiviert sind alle, davon ist der Trainer überzeugt. „Es ist das Stadtderby, bei dem man ordentlich spielen will und ein ordentliches Ergebnis haben will“, macht er deutlich. Und gibt zu, dass er vorab als Generalprobe gern das Nachholspiel gegen den FV Engers gehabt hätte, das am Samstag ausgefallen ist. „Wir hätten gern gespielt. Morgens war auch alles grün, Engers war schon unterwegs, dann hat es plötzlich zu schneien begonnen, und der Schiedsrichter hat entschieden, dass nicht gespielt werden kann.“ Einen Nachholtermin gibt es noch nicht, aber dafür das Derby, für das sich der FCK II intensiv vorbereitet hat. „Wir trainieren abwechselnd auf Kunstrasen und auf Rasen, sind für beides gerüstet.“ Der Zug Richtung Aufstieg ist zwar inzwischen abgefahren, aber Moser hat trotzdem große Ziele für seine Truppe. „Wir wollen eine ordentliche Rückrunde spielen, zur ordentlichen Vorrunde noch was draufsetzen. Ich erhoffe mir ein abgeklärteres Auftreten. Viele Spiele, die sehr eng waren, waren auch Zitterspiele. Routine bekommt man zwar nicht plötzlich, aber ich hoffe, dass wir einen Schritt weitergekommen sind. Wir trainieren und arbeiten hart daran, dass die Spieler vorankommen.“ Ziel sei es auf jeden Fall, „bis zum Ende vorn dabei zu sein und so weit wie möglich nach vorn zu kommen“. Eins ist für ihn schon jetzt sicher: „Wir sind ein Stück gewachsen als Mannschaft.“ Moser freut sich auf das Derby und auf ein Wiedersehen. Nicht nur mit den ehemaligen Spielern, die vom Fröhnerhof nach Morlautern gewechselt sind. – „Anton Artemov, der bei uns wenig Chancen auf Einsätze hatte, ist auf meine Empfehlung da hingewechselt, um mehr Spielpraxis zu bekommen.“ – Er freut sich auch auf Patrick Wittich. „Er war mein Spieler bei den FCK-Amateuren. War immer ein sauberer Sportsmann und fair.“ Die beiden haben auch heute noch „einen guten Draht, trotzdem versucht am Samstag jeder, ein gutes Spiel und Punkte zu machen“.

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