Kaiserslautern Irish House: Hammer King stellen neues Album vor

Sie kamen, sie sahen, sie hämmerten – und zwar bei einer hammermäßigen CD-Release-Party im rappelvollen Irish House. Die Rede ist von den Abgesandten des Hammer King und ihrer neuen Platte „Poseidon Will Carry Us Home“. Am Samstag wurde der neue Silberling dem „Volk“ präsentiert und dabei musikalisch nicht zu knapp der symbolische Metal-Hammer geschwungen.

„Der Abend hat alle Erwartungen übertroffen.“ – „War der Wahnsinn! Hatte seit Langem nicht mehr solchen Spaß bei ’nem Konzert“ – das waren nur einige der vielen lobenden Worte, die die Lautrer Musiker der Band Hammer King nach ihrer furiosen Release-Show im Irish House zugesprochen bekamen. Und die haben sie auch verdient. Die Abgesandten aus dem Königreich des „Kings“, der sich laut Band in Saint-Tropez befindet, so besagt es zumindest ein Teil der Hammer King-Legende, haben ihren „Untertanen“ eine großartige Heavy Metal-Show geboten, mit allerhand Schnickschnack, den man sich bei einer zünftigen Heavy Metal-Show wünscht. Die Nebelsalven kamen aus allen Rohren, die vier Barden traten einer nach dem anderen auf die Bühne, in schwarzen Roben mit tief hängenden Kapuzen – fast wie Priester, die ein unheilvolles Ritual vorbereiten. Gino Wilde trug den Hammer vor sich und schlug ihn auf den Boden – der Urknall für den Abend. Die Kapuzen wurden gelüftet, und die geschminkten Mannen ratterten los. ,,Kein Abend für falsche Bescheidenheit“, so kündigte Front-Hammerschwinger Titan Fox den Abend an. Und so war es! Man nehme alleine den Titeltrack des Albums „Poseidon Will Carry Us Home“. Majestätische Chöre gepaart mit schweren Gitarren und fast Gewehrschuss-artigen Läufen auf dem Schlagzeug. Wechselndes Tempo, allerhand klangliche Sperenzchen dazwischen von Gino und Titan. K.K. Basement haute so derbe in die Bass-Saiten, dass es kontinuierlich durch das Gehör schepperte. In Kombination mit Dolph A. Macallans bösartigen Schlag-Paraden ergab das eine Klanggewalt, die ihres gleichen sucht. Kurz: die Band in absoluter Best-Form. Ein Wahnsinnssong, der alles erfüllt, was ein „royales“ Heavy-Metal-Machwerk haben muss. Ebenso das musikalische Oeuvre „We Sail Cape Horn“ und „Where The Hammer Hangs“. Da gibt es kaum etwas zu mäkeln – höchstens, dass die knapp vier- bis fünfminütigen Songs immer noch zu kurz sind, aber das ist in diesem Fall als Kompliment gemeint. Denn live zeigten die Hammer-Kings, dass sie mit jeder Minute mehr Fahrt aufnehmen. Titan beherrschte das Publikum von Anfang bis Ende, erzählte nette Anekdoten und fiktive Begebenheiten aus dem Reich des Hammer-Königs. Die Massen rasteten jedes Mal aufs Neue aus. Ja, man mochte fast sagen: von wegen Saint-Tropez. Diese Band ist aus Lautern und darauf darf man stolz sein. Fazit: volle Bude im Irish House, ein Hammer-Sound, hammermäßig gut gelaunte Musiker und eine Show, die auch dem Hammer King selbst mit Sicherheit gefallen hätte. Mehr geht nicht.

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