Kaiserslautern Im Kerwespiel Lehrgeld bezahlt

«Steinwenden.» Der SV Steinwenden schaffte am Samstag bei seinem Kerwespiel nicht die Sensation gegen den Favoriten FV Dudenhofen. Nach einem Blitzstart der Gäste, die nach fünf Minuten 2:0 führten, kam das Team von Bernd Ludwig zurück, glich aus und verlor am Ende doch noch 2:3 (0:2).

„Was in den ersten fünf Minuten los war, weiß ich absolut nicht. So Sachen passieren. Sollten zwar nicht passieren, aber passieren“, konnte Steinwendens Coach Bernd Ludwig am Samstag nach dem Spiel nur mit den Schultern zucken. Bereits nach fünf Minuten lag seine Elf 0:2 zurück und hatte in der ersten halben Stunde Glück, nicht noch höher zurückzuliegen. Dennoch blieb der Aufsteiger ruhig und fing sich dann auch. „Da muss man die Jungs auch mal in Ruhe lassen, weil Schreien und Schuldzuweisungen helfen da nicht weiter. Die Mannschaft muss in so einer Situation selbst wieder einen Weg finden. Das hat sie“, war der Leitwolf stolz auf sein junges Rudel, das in der 30. Minute nach einem Fehlgriff von FV-Torhüter Marcel Johann dank Jona Königstein den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte, der aus kürzester Distanz aber den Ball nicht richtig traf. „Ich kann nur sagen, dass der Geist in der Mannschaft richtig gut ist. Da zeigt keiner mit einem Finger auf den anderen und sagt, dass er Schuld hat“, lobte Ludwig entsprechend den Team- und Kampfgeist, den zwei Minuten später Kapitän André Forsch bewies, der sich den Ball in der generischen Hälfte eroberte, per Doppelpass mit Kevin Amaizo alleine vor Johann auftauchte, jedoch am Keeper scheiterte. In Hälfte zwei kam von Dudenhofen wenig, während Forsch bei seinem Kopfball in der 67. Minute elfmeterreif zu Boden gerissen wurde. Der Elfmeterpfiff ertönte aber erst in der 70. Minute, als Florian Bicking von den Beinen geholt wurde und den Anschlusstreffer markierte. Forsch traf dann unter tosendem Jubel fünf Minuten später doch noch per Kopf zum Ausgleich. Unter der Anfeuerung der über 300 Anhänger und des Trainers marschierte Steinwenden weiter nach vorne, doch wurde nun auch Dudenhofen wieder aktiver und hatte in der 87. Minute bei einem Eckstoß das Glück auf seiner Seite. „Das haben wir einfach zu häufig. Das ist Unerfahrenheit. Entsprechend zahlt man dann Lehrgeld“, analysierte Ludwig nüchtern, ärgerte sich aber über die Entstehung des 2:3: „Das war ein ganz klares Foul! Unser Spieler steht da, der andere stößt ihn weg und kann so einköpfen“, schilderte er seine Sicht der Aktion, nahm aber als fairer Sportsmann den Unparteiischen in Schutz: „Es war ein junger Schiedsrichter, der genau wie wir noch lernen muss.“ Die Enttäuschung war bei allen entsprechend groß nach dem Abpfiff, doch blickte Ludwig gleich wieder nach vorne: „Die gehen jetzt in die Kabine, sind sauer, aber dann ist Kerwe, und nach dem vierten Schoppen haben wir das Spiel gewonnen“, prophezeite Ludwig mit einem dicken Augenzwinkern und hakte die Partie gegen den Tabellendritten schnell wieder ab – mit Blick auf das Derby gegen den SV Morlautern.

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