Kaiserslautern Hohes Tempo auf steinigem Weg

Heute im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gefordert: die Jugendgarde des KVK. Der Startplatz in Würzburg gilt fast schon
Heute im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gefordert: die Jugendgarde des KVK. Der Startplatz in Würzburg gilt fast schon als Sensation.

An närrischen Tagen mal hier und dort ein bisschen hüpfen – und von Aschermittwoch bis in den Herbst hinein Schokolade in sich stopfen? „Das ist Leistungssport“, sagt Kassandra Volkmann klipp und klar. Sie selbst kann ein Lied davon singen. Als Tänzerin hat sie es zu Meister-Ehren gebracht. Als Trainerin ist sie auf bestem Wege. Einen ganz unerwarteten Erfolg feiert die Chefin der KVK-Tanzabteilung zurzeit mit der Jugendgarde. Die steht im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.

Wenn heute sieben Mädchen in grün-weißer Uniform die Farben des KVK in Würzburg hochhalten, dann ist das fast schon eine kleine Sensation. Erst seit gut zwei Jahren ist die Jugendgarde auf Kurs: „Ich hätte ja nie gedacht, dass das mit den Mädels so schnell geht“, wundert sich Kassandra Volkmann selbst ein wenig über das Tempo, das die Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren da vorlegen. Aber: Das gerade diese Jugend-Truppe „viel Potenzial mitbringt“, ist der Trainerin natürlich nicht verborgen geblieben. In Würzburg stehen heute beim Gardetanzturnier im karnevalistischen Tanzsport 19 Gruppen auf der Bühne. Sie messen sich im Wettbewerb für Süddeutschland untereinander. Die ersten Acht erreichen das Finale und treten dabei gegen die Besten aus der Nordhälfte Deutschlands an. Die Chance, noch mal weiterzkommen, schätzte die Trainerin ganz realistisch als höchst gering ein. Klappt’s denn nicht, wird niemand enttäuscht sein, am wenigsten Volkmann selbst: Schon die Qualifikation für das Süd-Schlussturnier gilt ja intern und unter Kennern als kleine Sensation. „Wir sind erst seit zwei Jahren zusammen“, bringt die Trainerin in Erinnerung. Da gebe es Konkurrenz, die schon länger zusammen tanzt, die auch viel mehr Tänzerinnen auf die Bühne bringt. Die Anzahl spielt bei Wertungsturnieren schon eine Rolle: Ein Kriterium sei, inwieweit die Bühne voll ausgenutzt werde. Und da sei die zahlenmäßig kleine Garde im Nachteil, erläutert die Fachfrau, Tanzsporttrainerin mit Ausbildungsqualifikation. Die Lauterer sind nur zu siebt. Dies, weil eben momentan lediglich die erste Sieben die hohen Anforderungen erfüllt. Die Jugendgarde des Vereins insgesamt ist durchaus stärker aufgestellt, die anderen seien aber noch nicht so weit, hätten den Sprung in die Bühnen- und Turnierformation noch nicht so ganz geschafft. Kommt aber noch. Nicht nur die Jugendgarde legt auf dem steinigen Weg (zurück) zur Spitze ein hohes Tempo vor. Auch die Tänzerinnen der Juniorengarde – ab zehn bis 15 Jahre alt – sowie die „Großen“ der Casimirgarde bereiten der Trainerin und ihrem Team viel Freude. Vier Formationen hat der KVK unter seinem Dach. Eine Bambini-Garde hat jüngst bei der Galasitzung erstmals Bühnenluft schnuppern dürfen und stand beim Einmarsch sowie beim Begrüßungszeremoniell im Rampenlicht. Richtige Tanzauftritte aber folgen ab dem Jugendalter; ab sechs Jahren können die Kinder in der Jugendgarde ihr Können zeigen. Junioren- und Casimirgarde komplettieren die Tanzsportabteilung. Insgesamt sind es rund 50 Mädchen, die beim KVK trainieren. In Sachen Tanzsport darf der älteste Karnevalverein der Stadt ja auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken. Die Casimirgarde war meisterlich in ihrem Fach. Dann aber gab’s einen Knall, waren die Glanzzeiten vorbei. Kassandra Volkmann hat den Verein verlassen, weil sie auf hohem Niveau weitertanzen wollte. Nach einigen Jahren in Mannheim hatte sie dann zur Kampagne 2015/2016 den Weg zurück gefunden. Seither fungiert die dreifache Deutsche Meisterin – mit Titeln in den Kategorien Gemischte Garde und Schautanz – als Cheftrainerin. Mit Christina Brödel weiß Kassandra Volkmann eine weitere Trainerin an ihrer Seite. Die Ausbildung dazu absolvieren derzeit Carolin Barth und Nadine Arend, die ebenfalls schon fest eingebunden sind. Weitere Tänzerinnen sind stets willkommen. Gelegenheit zum Reinschauen und Mitmachen bietet sich beim Schnuppertraining am Montag, 12. März, 16 Uhr, in der Sporthalle der Luitpoldschule.

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