Kaiserslautern Frischer Wind statt eigener Saft

Sieht nach Spaß aus, ist aber Arbeit: Das Grimbart-Tales-Team schaut sich Videospiele an, um für das eigene Game zu lernen. Von
Sieht nach Spaß aus, ist aber Arbeit: Das Grimbart-Tales-Team schaut sich Videospiele an, um für das eigene Game zu lernen. Von links: Sascha Vogel, Christoph Martin, Andreas Angel und Artur Bäcker (vorne).

Das Jahr 2018 ist für die Kaiserslauterer Spieleentwickler Grimbart Tales ereignisreich gestartet: neues Personal, neue Aufgaben und Gespräche mit Investoren. Über Langeweile kann sich das Team nicht beschweren. In der nächsten Zeit ist keine Verschnaufpause in Sicht.

„Wir sind gewachsen“, berichtet Sascha Vogel nicht ohne Stolz und stellt Christoph Martin vor: „Christoph ist ein Multitalent.“ Vornehmlich ist Martin als Entwickler angestellt, der in der Spiel-Engine Unity alles zusammenfügt (siehe Zur Sache). „Er kann aber auch geil zeichnen“, sagt Artur Bäcker, der kreative Kopf hinter dem Spieleprojekt „Itorah - Forest of Tonantzin“. Martin hat ebenfalls an der Hochschule Kaiserslautern Virtual Design studiert und das Grimbart-Tales-Trio mit „einem geilen Virtual-Reality-Projekt als Bachelor-Arbeit“ überzeugt. „Der kann richtig was in Unity“, freut sich Andreas Angel über den neuen Kopf. Martin ist der erste von zwei Festangestellten. Nach Ostern wird ein Programmierer das Team vervollständigen. Eine Praktikantenstelle soll möglichst immer wieder besetzt werden, sagt Vogel. Momentan mache eine junge Frau im künstlerischen Bereich ihr Praktikum bei Grimbart Tales. Bäcker: „Es ist schön, dass wir jetzt nicht mehr nur im eigenen Saft schmoren.“ Die neuen Kollegen hätten ihre eigenen Ansichten mitgebracht und bereits einiges angeschoben. Vogel: „Frischer Wind ist sehr wichtig.“ In den vergangenen Wochen waren die Grimbart-Tales-Gründer außerdem fleißig unterwegs: Vogel beispielsweise hat in Berlin den game-Bundesverband mitgegründet, den neuen Verband der Games-Branche. Außerdem war er gleich mehrmals zu „konstruktiven Gesprächen“ in Mainz – in der Staatskanzlei und im Wirtschaftsministerium: „Da bin ich nicht sicher, was ich aus den Treffen verraten darf“, sagt Vogel fast entschuldigend. Er habe jeweils die Probleme und Hürden von Gründern in der Games-Branche geschildert. Bei Angels Ausflügen ist es klarer: „Ich darf nichts sagen.“ Momentan laufen Gespräche mit potenziellen Investoren, über die noch nichts nach außen dringen dürfe. Für die Außenwirkung war dafür Bäcker unterwegs, der bei einem Berufsinformationstag im Gymnasium in Kusel die Arbeit in der Games-Branche vorgestellt hat: „Die Schüler waren alle interessiert, haben viele Fragen gestellt.“ Dazu noch das Tagesgeschäft mit der Arbeit am Spiel. Ob die Gründer den Schritt in die Selbstständigkeit bereuen? „Mein Körper ja, meine Seele und mein Herz nicht“, antwortet Bäcker mit Blick auf die ein oder andere Nachtschicht in der jüngeren Vergangenheit. In der nächsten Zeit steht zu alledem noch die Vorbereitung auf die „German Dev Days“ an. Dort treffen sich im Mai Spieleentwickler aus ganz Deutschland. Vogel: „Da haben wir dann alles durch. Wir waren Besucher, Aussteller und jetzt sind wir mit einem Vortrag dort.“ Der Titel lautet „Wie man unter Wasser Feuer macht – Warum gründet man ein Indie-Studio in einem Bundesland ohne Games-Förderung? (Ernst gemeinte Frage!)“. Darin berichten sie über die Unternehmensgründung in Kaiserslautern.

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