Kaiserslautern FCK: Fans mit Behinderungen treffen Idole
Für die behinderten Fans des 1. FC Kaiserslautern war es wieder ein Festtag. In der Halle der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions trafen sie am Samstag mit der Mannschaft der Roten Teufel und deren Trainer Michael Frontzeck zusammen. Eine Autogrammstunde der besonderen Art, die vom FCK-Fanclub Fairplay bereits zum 15. Mal organisiert wurde und bei der auch Martin Bader, der Sportvorstand des 1. FCK, und der Hauptsponsor Harald Layenberger dabei waren.
Für Layenberger war es eine Premiere, zum ersten Mal war er bei einer dieser mittlerweile schon Tradition gewordenen Begegnungen von FCK-Fußballern mit ihren gehandicapten Fans. Und der Mäzen hatte sich auch für diesen besonderen Termin etwas Besonderes ausgedacht. So stand er nach der Autogrammstunde am Ausgang der Halle und beschenkte jeden der Rollstuhlfahrer mit einer Decke, natürlich in Rot. „Für die kalte Zeit. Damit ihr bei den Spielen nicht friert“, sagte er beim Überreichen der eingepackten und mit weißen Schleifen verzierten Decke. Ein schönes und auch nützliches Präsent „für unsere“, so Layenberger, „treusten Fans“.
Eine ganze Stunde mit den Idolen
Bevor der Gönner des 1. FCK die Autogrammstunde mit dieser Freude bereitenden Geschenkaktion abrundete, waren die behinderten Fans eine ganze Stunde ihren Fußballidolen ganz nah gewesen– zusammen mit ihren Betreuern und Begleitern waren es rund 140 Besucher, darunter viele Rollstuhlfahrer. Begrüßt wurden sie von Martin Bader. Für ihn sei es das erste Mal, dass er so eine Veranstaltung erlebe, zeigte sich Bader, der vor seinem Engagement beim 1. FCK beim 1. FC Nürnberg und Hannover 96 in leitender Position tätig war, beeindruckt von diesem Zusammentreffen. „Geplant war ein Sieg“, sagte er rückblickend auf die 0:2-Niederlage am Freitag in der Drittligapartie gegen Cottbus. Aber auch wenn die Roten Teufel ihren Fans diesen Herzenswunsch nicht erfüllt hatten, so ließen sie am Samstag keinen Wunsch offen. Dicht umlagert standen die Fußballer an runden Tischen, signierten ihre Autogrammkarten, ließen sich von und mit ihren Fans bereitwillig fotografieren und sprachen mit ihnen. „Das ist keine normale Autogrammstunde, das ist für mich eine besondere Erfahrung“, sagte Spieler Christian Kühlwetter, für den es das erste Zusammentreffen mit den behinderten Fans war.
Frontzeck war begehrt
Für Gerry Ehrmann, den früheren Keeper und langjährigen Torwarttrainer, war es eine von vielen dieser Autogrammstunden, bei denen er mit von der Partie war. „Selbstverständlich“ sei es für ihn, bei diesem Termin dabei zu sein, bemerkte der sonst so grimmig dreinblickende Ehrmann und lächelte beim Erfüllen eines Autogrammwunsches. Begehrt waren auch die Porträtkarten Michael Frontzecks. Der Trainer der Roten Teufel lächelte so gekonnt in die Handykameras wie der Hollywood-Schauspieler Bruce Willis, dem er verdammt ähnlich sieht. Glückliche Gesichter bei den Fans. Einer von ihnen Helmut Martz. 70 Jahre sei er schon alt, sagte der Rollstuhlfahrer und erzählte von seiner langen und tiefen Verbundenheit mit dem 1. FCK. „Ich war sechs Jahre alt, als ich Fritz Walter die Hand geschüttelt habe“, erinnerte er sich an das Weltmeisterjahr 1954. Auch Martz bekam von Layenberger eine Decke für die kalte Zeit auf dem Betzenberg geschenkt – die mit Sicherheit kommen wird.