Kaiserslautern Familie, Affären und ein Mord

Kein gewöhnliches Krimidinner: Die Schüler der Integrierten Gesamtschule Bertha von Suttner haben nicht nur tänzerische und gesa
Kein gewöhnliches Krimidinner: Die Schüler der Integrierten Gesamtschule Bertha von Suttner haben nicht nur tänzerische und gesangliche Elemente in ihr Stück einfließen lassen. Bisweilen ging es humorvoll zu.

Meik Landfried verabschiedete sich mit der Premiere des außergewöhnlichen Krimidinners „4. Etage“ gemeinsam mit der Klassenstufe 13 von seiner Musical-AG und der Bühne der Integrierten Gesamtschule (IGS) Bertha von Suttner.

„Es sollte witzig sein. Die Figuren sollten sich selbst nicht so ernst nehmen“, sagt Landfried und geht mit seinem zweiten Krimidinner für ihn eher ungewohnte Wege. Die vorhergehenden Stücke aus seiner Feder hatten einen eher düsteren und zuweilen belehrenden Ton. Weniger amüsant ist dagegen die Situation des Hotels Schottermeyer, um das sich alles dreht. Die guten Zeiten des Hotels sind Geschichte, Geldprobleme plagen die Besitzer und ausgelastet ist das Haus schon lange nicht mehr. Die Exfrau (Celine Brügmann) des Inhabers möchte dieser Entwicklung ein Ende setzen und organisiert eine Neueröffnung. Das passt Karl Schottermeyer (Landfried), der Belegschaft und einigen Gästen gar nicht. Schließlich wagt es Frau Schottermeyer in ihre Gewohnheiten einzugreifen. Investor Sascha Greifmann (Samuel Scheuer) soll das Hotel retten. Doch plötzlich wird er im Fahrstuhl tot aufgefunden, erschlagen mit einer Eisenstange. Und dann ist da auch noch der geöffnete Safe im Zimmer des Opfers in der vierten Etage. Doch wer steckt hinter dem Mord? Mehrere Darsteller könnten für den Mord verantwortlich sein. Schnell geraten die Ex-Eheleute Schottermeyer, Tochter Janine (Luisa Worobjow) und die beiden Gäste Petra Sabré (Laeticia Bawel) und Wenke Klein (Celine Vollmar) in den Fokus der Ermittlungen. Sie alle befinden sich zum Zeitpunkt des Mordes nicht in der Lobby. Detektivin Hermann (Laura Somma) soll den Mord aufklären. Eine Wahrsagerin soll ihr behilflich sein. Doch anstatt den Mörder ausfindig zu machen, kocht sie ihr eigenen Süppchen und bereichert sich an den Verdächtigen, die dem schönen Schein der Hellseherei erliegen. Für das Premierenpublikum war es wahrlich keine leichte Aufgabe den Mörder zu finden. An Gruppentischen zu je sechs Personen wurden die einzelnen Puzzleteile zusammengefügt und Mutmaßungen angestellt. Die Auflösung, verraten durch einen kurzen Film, war für viele eine Überraschung, denn Langzeitgast Petra Sabré ist die Mörderin. Das Motiv: Sie möchte das zu ihrer Heimat gewordene Hotel beschützen. Das Thema Familie setzte sich auch im Verlauf des Abends fort und stand, wenn auch unbeabsichtigt, im Fokus des Krimidinners. Denn zu einer Familie ist auch die Musical-AG der IGS geworden. Zum letzten Mal trat sie in dieser Zusammensetzung auf. „Es ist schon ein bisschen traurig“, gibt Landfried zu. Dem Initiator sowie etwa der Hälfte der Crew steht die mündliche Abiturprüfung bevor. Auch die Hauswirtschaftskurse der sechsten bis zehnten Klassen haben viel Zeit für das Krimidinner investiert. Unter der Leitung von Christina Asal und Förderlehrerin Kristina Rübel haben sie zwei Menüs gekocht. „Ich habe versucht, ein Krimidinner als Musical zu machen“, sagt Landfried. Nicht zuletzt wegen der Begleitung durch das schuleigene Live-Orchester und die moderne Choreographien von Jonas Nothof ist ihm die Verbindung zwischen Krimidinner und Musical gelungen. Mit der Musical-AG soll es weitergehen, sagt Lehrer Roland Lehmann. Künftig sollen Schüler der siebten Klassenstufe für die Rollen gecastet werden.

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