Kaiserslautern Fachbesucher und Pappnasen

Andreas Angel von Grimbart Tales (mit Mütze) im Gespräch mit Besuchern der German Dev Days Ende Mai in Frankfurt.
Andreas Angel von Grimbart Tales (mit Mütze) im Gespräch mit Besuchern der German Dev Days Ende Mai in Frankfurt.

Talent allein reicht nicht: Wer in der Welt der virtuellen Spiele mitmischen möchte, muss nicht nur mit seinem Produkt punkten, sondern auch gut vernetzt sein, damit sich die ein oder andere Tür zur rechten Zeit öffnet. Das lernen die jungen Kaiserslauterer Spielmacher von Grimbart Tales gerade. Das Trio ist fleißig am Netzwerken.

In den vergangenen Monaten hat sich am PC- und vielleicht auch Konsolenspiel „Itorah – Forest of Tonantzin“ einiges getan. Sascha Vogel, Artur Bäcker und Andreas Angel haben sich für mehrere Messeauftritte ins Zeug gelegt, um ihr Werk der Öffentlichkeit zeigen zu können. „Während der Kreativmesse Kreativvitti in Pirmasens, vor allem aber während der German Dev Days (GDD) Ende Mai in Frankfurt haben wir einen ersten spielbaren Prototypen gezeigt.“ „An den eigenen Stand sind wir gekommen, weil uns der Organisator der German Dev Days, Stefan Marcinek, im vergangenen Jahr beim Game-Up!-Wettbewerb kennengelernt hat“, schildert Angel, „also haben wir uns beworben.“ Erfolgreich. Im Wechsel wurde die frühe Version von den Grimbart-Tales-Gründern gezeigt. Zum ersten Mal haben sich die Spieleentwickler der Kritik von Fremden gestellt – vor allem die Rückmeldungen während der zweitägigen GDD sei wertvoll gewesen. Vogel: „Das waren alles Menschen aus der Videospiele-Branche. Vom Geschäftsführer über bekannte Spieleentwickler und Spieleverleger bis hin zum Studenten, der sich für das Thema interessiert.“ Wertvolle Rückmeldungen also allesamt. „Der Look kommt überall gut an“, sagt Bäcker stolz, schließlich ist er der Hauptverantwortliche für die Grafik des Spiels. „Inhaltlich konnten wir bisher noch nicht viel zeigen“, räumt Vogel offen ein, noch befinde man sich zu früh im Entwicklungsprozess des Spiels. Mindestens genau so wichtig wie die Eindrücke der Standbesucher von Grimbart Tales im großen Saal des Frankfurter Hotels seien die Gespräche und Vorträge anlässlich der Veranstaltung gewesen. Je nach Aufgabenbereich haben sich Angel, Vogel und Bäcker die entsprechenden Referate und Diskussionsrunden angesehen, beispielsweise über Tipps zum Publishing, Medien- und Urheberrecht oder Gamedesign. Vogel: „Das ist es, was man als junges Team braucht.“ Am Abend des ersten Tages ging’s mit dem Fachsimpeln bis spät in die Nacht weiter, berichtet das Trio. Bei Freibier und Grillgut wurden weitere Kontakte geknüpft. Eine wichtige Erkenntnis für die „Itorah“-Macher: nicht nur an den Computer als Plattform denken, sondern auch an Konsolen. „Man hat uns frei heraus gesagt, dass unser Spiel eher auf Konsolen passt als für den PC“, sagt Angel. „Für uns ist das sehr wertvolles Feedback, schließlich waren nur Fachbesucher da“, betont Vogel – ehe Bäcker unterbricht: „Mal von ein paar Pappnasen abgesehen, die alles madig geredet haben.“ Konkrete Angebote von Spieleverlagen habe es nicht gegeben. Vogel: „Dazu ist es noch zu früh.“ Dagegen sei man viele, viele Visitenkarten und Flyer zum Spiel losgeworden – „und wir haben auch etliche Kontakte geknüpft, die wir zum Teil heute noch abarbeiten“. Geht’s im August mit der aktuellen Spielversion auf die Spielemesse Gamescom nach Köln? Sascha Vogel: „Vielleicht als Fachbesucher, aber als Aussteller in diesem Jahr wohl noch nicht.“

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